Erst vor wenigen Tagen hat RTL II bekanntgegeben, dass die bereits kommunizierten Änderungen bei den "RTL II News" bereits ab September greifen. Die Sendung wird dann zwar noch bis Ende des Jahres aus Berlin hergestellt, sie verliert aber ihren prominenten Sendeplatz um 20 Uhr. Ab dem 3. September läuft die Sendung um 17 Uhr und dann auch nur noch mit einer Brutto-Laufzeit von zehn Minuten. Doch der Info-Kahlschlag beim Sender fällt noch deutlich größer aus als bislang angenommen.

Wie aus der neuesten, vom Sender nun veröffentlichten Programmwoche nämlich hervorgeht, werden die Wochenend-Ausgaben der "RTL II News" ab September ersatzlos gestrichen. Samstags und Sonntags bietet RTL II seinen Zuschauern damit keine Nachrichten mehr an, auch an Feiertagen gibt es künftig keine Sendungen mehr. Das bestätigte der Sender auf Nachfrage von DWDL.de. Bereits zum Jahreswechsel hatte RTL II nach 15 Jahren sein wöchentliches "Nachrichtenjournal" eingestellt (DWDL.de berichtete).

Rein aus Quotensicht mag die Entscheidung vernünftig wirken. Am Wochenende waren die "RTL II News" stets weit weniger gefragt als unter der Woche und zogen auch regelmäßig den Gesamtschnitt der Sendung nach unten - der Vorlauf war aber auch oft deutlich schlechter als an den Werktagen. Und zu einem Vollprogramm gehört eben auch ein Informationsangebot in gewisser Breite. Zumal sich RTL II immer selbst damit gebrüstet hat, wie gut die Sendung aufgestellt und wie erfolgreich man beim jungen Publikum sei.  Das wirft man nun alles über den Haufen, ab 2019 wird die Sendung deutlich anders daherkommen.

Für die 30-köpfige "RTL II News"-Crew in Berlin ist das nun der nächste Nackenschlag des Senders. Ein Großteil des Teams wird wohl den Job verlieren, wie viele Mitarbeiter infoNetwork ab 2019 für die Produktion der Nachrichtensendung in Köln abstellen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. In der "SZ" ließen vor wenigen Tagen einige Mitarbeiter der "RTL II News" ihrem Unmut über die Entscheidung des Senders freien Lauf. Sie sprachen unter anderem von "einem Schlag ins Gesicht" und einer "reinen Sparmaßnahme", auch das Wort "Geier" ist gefallen.

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