Brexit© DWDL/Pohlig
Der internationale Medienkonzern Discovery Communications wird seine neue Europa-Zentrale in Amsterdam ansiedeln. Das Unternehmen hat nun auch bereits in den Niederlanden TV-Lizenzen für seine Sender beantragt. Grund für den Umzug der Sender ist der drohende Brexit. Viele Discovery-Kanäle haben eine Lizenz bei der britischen Ofcom, die bei einem Brexit ihre Gültigkeit in den anderen europäischen Ländern verlieren würde (DWDL.de berichtete). Die deutschen Sender von Discovery sind nicht von dem Schritt betroffen, sie haben ohnehin deutsche Lizenzen. Die Niederlande sind für den Medienkonzern kein Neuland, man ist hier bereits seit 1989 mit einer Niederlassung vertreten. Mitarbeiter werden wohl nur wenige von London nach Amsterdam wechseln, ein paar neue Arbeitsplätze sollen aber in Amsterdam entstehen. Der Londoner Standort mit seinen mehr als 1.000 Mitarbeitern soll bestehen bleiben.

DMAX© Discovery Networks Deutschland
Eine weitere Meldung von Discovery betrifft den Männersender DMAX, der in Großbritannien, anders als in Deutschland, im Pay-TV läuft - zumindest bisher. Genau das soll sich nämlich ändern: Ab dem heutigen 16. Januar soll der Sender frei empfangbar sein. Zu empfangen gibt es DMAX ab sofort auf den Plattformen Freesat, Freeview sowie via Sky und Virgin. DMAX ersetzt Discovery’s Travel Channel, der dafür ins Pay-TV wechselt. Neben Deutschland und Großbritannien ist DMAX auch in Italien, Österreich, der Schweiz und Spanien als Free-TV-Sender zu empfangen. "Wir freuen uns riesig, DMAX als Free-TV-Sender zu starten. Der Sender zielt auf männliche Zuschauer ab, die ihr Leben bis zum Äußersten leben und ihre Leidenschaften in einer eigens für sie kreierten Umgebung genießen wollen", sagt Simon Downing, SVP, Head of Factual and Sport bei Discovery. "Durch die Einführung von DMAX wird unser Free-Air-Portfolio gestärkt und diversifiziert, so dass wir mehr Publikum als je zuvor mit Real-Life-Programmen unterhalten können."

Geldscheine© Chobe / photocase.com
Die Investitionen der Multichannel Broadcaster in britische Programminhalte liegen erstmals bei mehr als einer Milliarde Pfund, das hat eine Untersuchung der Commercial Broadcasters Association (COBA) ergeben. Demnach lagen die Investitionen zuletzt bei 1,1 Milliarden Pfund. Die COBA bezeichnet das als "Wendepunkt" und erklärt, die Zahlen würden unterstreichen, dass der Multichannel-Sektor mit seinen vielen kleineren Kanäle genauso in heimische Produktionen investieren würde wie die klassischen Anbieter BBC, ITV oder Channel 4. COBA-Chefin Heather Jones sagt zu dem veröffentlichten Report: "Dieser Bericht zeigt, dass die Multichannel-TV-Industrie erwachsen wird. Es geht nicht nur um die Rekorde bei den Investitionen, es geht auch um kreativen Wettbewerb und Pluralität, die eine größere Anzahl von Stimmen bieten. Neben dem florierenden britischen Produktionssektor sind vor allem die Zuschauer am wichtigsten, die jetzt eine noch bessere und breitere Auswahl an hervorragenden TV-Sendungen haben als je zuvor."

This Morning© ITV
ITV hat eine Sonntags-Ausgabe seiner erfolgreichen Morning-Show "This Morning" angekündigt. Die Sendung wird den Titel "This Morning on Sunday" tragen und ab dem 20. Januar für mindestens zehn Wochen zu sehen sein. Danach wird man ein Fazit ziehen und über eine mögliche Fortsetzung entschieden. Moderiert wird die Sonntags-Ausgabe von Eamonn Holmes und Ruth Langsford, beide gehören auch jetzt schon zum Moderationsteam von "This Morning". Inhaltlich sollen noch einmal die besten Szenen der regulären Sendungen der vorangegangenen Woche gezeigt werden, aber auch neuer Content.

Channel 4© Channel 4
Channel 4 und Turner Broadcasting haben einen umfassenden Kooperationsvertrag über die Inhalte von Adult Swim geschlossen. Die Serien des Late-Night-Programms des Cartoon Networks sollen damit auch in Großbritannien einem großen Publikum zugänglich gemacht werden. Channel 4 kann damit unter anderem die Comedy-Serie "Rick & Morty" im Free-TV zeigen, einen genauen Sendetermin für die neueste vierte Staffel gibt es bislang aber noch nicht - auch in den USA steht ein Start noch aus. Die ersten drei Durchläufe sollen ab Februar beim kleinen Schwestersender E4 laufen. Darüber hinaus sollen hunderte Stunden weiterer Adult-Swim-Inhalte über den Streamingservice All 4 verfügbar gemacht werden. Bei dem Streaming-Dienst wird es dafür einen eigenen "Adult Swim"-Bereich geben.

Neue Formate

"Code 404": Sky hat diese sechsteilige Comedy-Serie in Auftrag gegeben. Es geht um einen Polizisten, der von den Toten zurückkehrt und danach wieder Kriminellen das Handwerk legen will. Produziert wird von Water & Power Productions und der EndemolShine-Tochter Kudos. On Air gehen soll die neue Serie 2020.

"The Comedy Bus": In diesem Format begleitet Comedy Central sechs britische Comedians bei einem Roadtrip in ihre Heimatstädte. Dort sollen sie herausfinden, wie das Leben dort inzwischen ist. Mit dabei sind Joel Dommett, Iain Stirling, Tom Allen, Suzi Ruffell, Darren Harriott und Kiri Pritchard-Mclean. Produziert wird das Format von Spelthorne Community Television, der Produktionsfirma von Sacha Baron Cohen ("Who Is America?"). Die sechs Folgen sollen noch in diesem Jahr zu sehen sein.

"Glow Up: Britain’s Next Make-Up Star": Der Name ist hier Programm. Der Online-Sender BBC 3 sucht die besten Make-Up-Artists des Landes, 10 Kandidaten werden bei verschiedenen Herausforderungen begleitet. Acht einstündige Ausgaben sollen noch in diesem Jahr zu sehen sein, produziert von Wall to Wall. Moderiert wird "Glow Up" von Stacey Dooley, die für BBC 3 schon öfters vor der Kamera stand und unter anderem auch "Strictly Come Dancing" gewonnen hat.

"Belgravia": ITV hat eine neue Drama-Serie von "Downton Abbey"-Schöpfer Julian Fellowes in Auftrag gegeben. "Belgravia" basiert auf dem gleichnamigen Roman von Fellowes aus dem Jahr 2016. Inhaltlich geht es in der Serie um das London des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte beginnt am Vorabend des Kampfes Napoleons gegen den Herzog von Wellington in Waterloo. Produziert wird "Belgravia" von Carnival Films, das zu NBCUniversal gehört.

Was noch zu sagen wäre…

Die Titelseiten der britischen Zeitungen am Tag nach der Brexit-Abstimmung im Parlament hat der "Guardian" hier zusammengefasst. Achtung: Es wird britisch.