Spotify © Spotify
Spotify erwägt derzeit offenbar den Start eines separaten Bezahl-Abos allein für Podcasts. Etliche amerikanische Nutzer bekamen in den vergangenen Tagen jedenfalls Umfragen zu sehen, in denen verschiedene Modelle hinsichtlich Preis und Leistung durchgespielt und nach Feedback dazu gefragt wurde. Generell ist eine solche Marktforschung nicht ungewöhnlich, ob die Pläne dann auch wirklich in die Tat umgesetzt werden, steht aber nochmal auf einem anderen Blatt. Bei der Umfrage wurde explizit darauf hingewiesen, dass die vorgeschlagenen Preise zwischen 3 und 9 Dollar unabhängig vom Musik-Abo seien. Für das Geld könnte man beispielsweise - je nach Modell - exklusive Podcasts, Werbefreiheit, frühere Zugriffe oder Bonus-Material erwarten. Spotify hat schon in den letzten Jahren sein Angebot an exklusiven Podcasts Stück für Stück ausgebaut, bislang aber ins klassische Abo integriert. Unterdessen hat Spotfiy für 235 Millionen Dollar Megaphone gekauft, ein Unternehmen, das dynamische Werbeintegration für Podcasts auch von Drittanbietern ermöglicht. Auf der eigenen Plattform hat Spotify ähnliches bereits eingeführt.

Regiocast © Regiocast
Wer Podcasts nicht durch Abo-Gebühren, sondern durch Werbung refinanzieren will, braucht auch dringend bessere Möglichkeiten der Werbeeinspielung. Hier ist Regiocast einen Schritt weiter gekommen und hat das neue Werbeformat "Dynamic Native" an den Start gebracht. Es ermöglicht, native Werbemoderationen der jeweiligen Podcast-Moderatorinnen und -moderatoren dynamisch und für den User akustisch nicht wahrnehmbar im Moment des Abrufs der jeweiligen Podcast Folge zu integrieren. Damit wird eine der am weitesten verbreiteten Werbeformen - nämlich das der Host Produkte eines Werbepartners vorstellt - nun dynamisch möglich, wird also nicht mehr fest ins Audiofile integriert und kann im Zeitverlauf dann dementsprechend auch ausgewechselt oder nach Zielgruppen unterschiedlich ausgespielt werden. Im "Barbaradio" ist das Angebot schon eine Weile umgesetzt, nun ist es nach guten Erfahrungen für alle Podcastformate von Regiocast verfügbar.

Plattenkoffer © detektor.fm
Komplette Songs in einem Podcast wiedergeben? Das war bis vor Kurzem legal überhaupt nicht möglich, weil es keinen entsprechenden GEMA-Tarif gab. Im Sommer wurde der nun geschaffen und mit detektor.fm gibt es nun auch einen ersten Anbieter, der davon Gebrauch macht - und zwar mit dem "Plattenkoffer", in dem DJs, Produzentinnen und Produzenten sowie Musikerinnen und Musiker aus der elektronischen Musikszene eine Stunde Zeit erhalten, um ihre Lieblingstracks vorzustellen. Der "Plattenkoffer" ist keine neue Erfindung, sondern war bisalng schon im Podcast-Radio detektor.fm und auf Soundcloud veröffentlicht worden. Nun gibt's das Angebot mit zehn bis zwölf Songs pro Ausgabe also auch als Podcast. In der ersten Podcast-Folge, die über die üblichen Podcast-Portale verfügbar ist, ist das House-Duo Session Victim zu Gast. Kuratiert und redaktionell betreut wird der "Plattenkoffer" von Jens Wollweber.

Tanit Koch © MG RTL D / Weigl
Einige Podcast-News in Kurzform: Klima-Aktivistin Luisa Neubauer hat mit "1,5 Grad" einen Podcast bei Spotify gestartet. In zunächst 12 Episoden spricht sie mit Menschen aus verschiedensten Teilen der Gesellschaft über deren Ansichten, Arbeit und Erkenntnisse im Kampf gegen die Klimakrise. +++ Tanit Koch, ntv-Geschäftsführerin und Chefredakteurin der RTL-Zentralredaktion, geht unter die Podcaster und wird neben "Capital"-Chefredakteur Horst von Buttlar zweiter Host von "Stunde Null". Darin wird die Corona-Krise und der Neustart danach begleitet. +++ Radio Fritz vom RBB beschäftigt sich in einem neuen Podcast mit arabischen Clans in Deutschland. Der Schauspieler und Musikproduzent Mohamed Chahrour stammt selbst aus einem solchen Cln und begibt sich in "Clanland - Schrecklich nette Familiengeschichten" gemeinsam mit dem Hip-Hop-Journalisten Marcus Staiger auf Spurensuche der arabischen Großfamilien in Deutschland. In zwölf Folgen unterhalten sich die beiden über Vertreibung und Flucht, Kriminalität und Vorurteile oder den ganz normalen Familienalltag

Studio Gong © Studio Gong
Bei Studio Gong, das an 35 Radiosendern beteiligt ist, gibt es zum Monatsende einen Führungswechsel. Nach 20 Jahren an der Spitze zieht sich Philipp von Martius zurück und übergibt den Posten an Andreas Lang. "Wir Gesellschafter danken Philipp von Martius herzlich für seine sehr erfolgreiche und umsichtige Tätigkeit für unsere Gesellschaft. Gerade im Radio- und Audiomarkt mit seiner doch meist kleinteiligen Eigentümerstruktur hat er mit großem Geschick und viel Energie Studio Gong zu einem werthaltigen und sehr gut für die Zukunft aufgestellten Unternehmen entwickelt. Dafür gilt ihm unser herzlicher Dank", so Helmut Markwort, Vorsitzender des Beirats von Studio Gong, bei der Verabschiedung. "Andreas Lang ist bereits seit vielen Jahren für Studio Gong in leitender Funktion mit Schwerpunkt in der Vermarktung tätig, so dass er bestens für seine Aufgabe vorbereitet ist. Wir Gesellschafter freuen uns, einen so kompetenten Kenner gerade auch der digitalen Herausforderungen im Radio- und Audiomarkt für die Geschäftsführung gewinnen zu können". Lang kam 2005 von RMS zu Studio Gong.

ARD Logo © ARD
Das Hörspiel "Einsteins Zunge. Aus dem Nachlass meines Bruders" von Christoph Buggert ist von einer unabhängigen Jury unter Leitung von Doris Dörrie und Maryam Zaree mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD ausgezeichnet worden. Das Hörspiel ist eine Produktion des Liquid Penguin Ensemble für SR und MDR. Es erzählt aus der Sicht des Bruders die unentdeckte Geschichte von Georg, der überall Gesichter sah. Der Bruder entdeckt, dass sich Georg sein Leben lang intensiv mit Wissenschaft und Glauben beschäftigt hat und auf der Suche nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens war. Der Hauptpreis der ARD-Hörspieltage ist mit 5.000 Euro dotiert und mit der Ausstrahlung in den Kulturradios der beteiligten Sender verbunden. Der Preis mit 3.000 Euro dotierte für die beste schauspielerische Leistung geht an Carina Wiese für ihre Darstellung der Hauptprotagonistin "Steffi" in der Radiokomödie "Die Entgiftung des Mannes". Gewinner des Publikumspreises in Höhe von 2.500 Euro ist das Hörspiel "Hyperbolische Körper" von Andrea Geißler nach Motiven aus Texten von Maryam Mirzakhani und Sofia Kowalewskaya, eine Produktion des hr. Bereits letzte Woche waren die Preisträger des ARD PinNball 2020 für die freie Hörspielszene bekannt gegeben. Die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an Vivien Schütz und Stefanie Heim für ihr Kurzhörspiel "Re:Produktion".