70 Jahre Fernsehen © ORF/Roman Zach-Kiesling
Das Fernsehen in Österreich wird 70 Jahre alt. Anlässlich dessen hat der ORF eine dreiteilige Reihe angekündigt, die ein bisschen klingt wie irgendwas zwischen einer großen Nostalgieshow und günstiger Clip-Aneinanderreihung. In "70 Jahre Fernsehen" will man ab dem 30. Mai jedenfalls an drei Freitagen zur besten Sendezeit zurückblicken. Moderiert wird die Show von Fanny Stapf und Andi Knoll. Während es zum Auftakt um die zehn "spektakulärsten Momente" gehen wird ("Natürlich schön verpackt und sogar nach Besonderheit von Zehn bis Eins nummeriert", sic!), geht es in den zwei Folgen danach um lustige bzw. emotionale Momente. Als Gäste angekündigt sind unter anderem Adele Neuhauser, Armin Assinger, Gery Seidl, Barbara Karlich, Robert Palfrader und Aaron Karl.

Reporter ohne Grenzen © ROG
Reporter ohne Grenzen hat zuletzt seinen jährlichen Pressefreiheitsindex veröffentlicht. Dass Deutschland im Ranking aus den Top 10 rausgefallen ist, hatten wir bereits an dieser Stelle berichtet. Für Österreich ging es im Gegensatz dazu in die andere Richtung: So belegte das Land den 22. Platz von insgesamt 180 Ländern. Österreich konnte sich damit im Vergleich zum Jahr davor etwas verbessern, die Lage wird weiterhin als "zufriedenstellend" eingeschätzt. Einst lag Österreich in dem Index auch in den Top 10, hier verabschiedete man sich aber vor mittlerweile rund zehn Jahren. Dennoch erreichte man jetzt einen so hohen Platz wie seit 2021 nicht mehr, damals reichte es zu Rang 17. 

Oliver Auspitz © Petro Domenigg/MR Film
In einem langen Interview mit der Tageszeitung "Kurier" haben Beta-Chef Jan Mojto und Oliver Auspitz (Foto links), Beta-Statthalter in Österreich, über den Produktionsstandort im Allgemeinen und diverse Produktionen im Speziellen gesprochen. Dass die Film- und Serienförderung FISA+ nach der langen Regierungsbildung noch immer nicht angelaufen ist, bereitet beiden Bauchschmerzen. Aktuell stehe de facto alles, sagt Auspitz. "Das ist nicht gut, weil dem Wirtschaftsstandort hier viel Geld verloren geht." Dennoch zeigt sich der Produzent optimistisch. "Wir sind guter Hoffnung, dass sowohl der Vizekanzler, der für Kultur und Medien zuständig ist, wie auch der Wirtschaftsminister den bisherigen Erfolg auch gerne prolongieren werden." Den wirtschaftlichen Effekt der Film- und Serienförderung nicht zu nutzen wäre "ein Wahnsinn", sagt Auspitz. Mojto sagt, der Produktionsstandort Österreich könnte noch eine wesentlich größere Rolle spielen als heute. "Aber dazu braucht es zusätzliche Mittel – und die müssen von der Politik kommen. Irgendwann wird die Politik verstehen, dass es gut investiertes Geld ist, das ja nicht einfach versickert, sondern mit einem kräftigen Plus zurückkommt und Wirkung über das eigentliche Investment hinaus hat."

Klaus Webhofer © ORF/Klaus Titzer
Die traditionellen "Sommergespräche" im ORF werden in diesem Jahr von Innenpolitik-Chef Klaus Webhofer geführt. Ab dem 11. August sind die Interviews mit dem Vorsitzenden der im Parlament vertretenden Parteien zu sehen. ORF 2 zeigt die Reihe immer montags ab 21:05 Uhr. Während man im vergangenen Jahr noch auf eine Location nahe am geographischen Mittelpunkt des Landes setzte, finden die "Sommergespräche" in diesem Jahr wieder im ORF-Zentrum in Wien statt. ORF-Chefredakteur Johannes Bruckenberger: "Klaus Webhofer ist einer der besten und profiliertesten Journalisten und Interviewer im ORF. Seine hohe innenpolitische Kompetenz und sein profundes Wissen über die Abläufe in Österreichs politischem System prädestinieren ihn ganz besonders für diese spannende Aufgabe."

Österreich in Zahlen

Puls 4 © Puls 4
Puls 4 hat einen sehr starken April hinter sich. Der Privatsender erzielte im vierten Monat des Jahres einen Marktanteil in Höhe von 5,1 Prozent in der klassischen Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen, das war für den Sender der höchste Wert seit August 2022. Neben einigen starken Filmen und dem Dauerbrenner "Café Puls" läuft die Gründershow "2 Minuten 2 Millionen" aktuell beim Sender mit hohen Quoten. Im Gegensatz dazu lief der April für ATV richtig schlecht, der Sender erzielte nur 3,4 Prozent Marktanteil. Schlechter performte ATV in den zurückliegenden Jahren nur ganz selten. Zwischen diesen beiden Sendern positionierte sich ServusTV mit einem Marktanteil in Höhe von 4,1 Prozent. Insgesamt blieben die Salzburger mit 4,6 Prozent der erfolgreichste österreichische Privatsender, ATV (2,3 Prozent) und Puls 4 (2,9 Prozent) lagen deutlich dahinter. 

ORF © ORF
Gut lief der April für die ORF-Gruppe: ORF 1 lag mit 9,1 Prozent Marktanteil zwar erstmals in diesem Jahr im einstelligen Bereich, im Vergleich zum Vorjahr konnte man sich aber um einen ganzen Prozentpunkt steigern. ORF 2 lag mit 20,9 Prozent in etwa auf dem Niveau von 2024. Insgesamt lag die Gruppe im April bei 32,6 Prozent Marktanteil, das ist der beste April seit vier Jahren. Geholfen haben unter anderem "Dancing Stars", diverse Fiction-Produktionen, aber auch die Übertragungen von Sportveranstaltungen wie der Formel 1 oder dem Vienna City Marathon. Bei den 12- bis 49-Jährigen ist ORF 2 angesichts von 10,4 Prozent ebenfalls der erfolgreichste Sender gewesen, ORF 1 erzielte 9,6 Prozent. 

Nickelodeon © Paramount
Eine ziemlich enttäuschenden Meilenstein hat derweil Nickelodeon erreicht. Also der Sender, den Eigentümer Paramount zuletzt eigentlich schon an die Konkurrenz von Super RTL verkaufen wollte. Der Deal platzte am Widerstand des Kartellamtes. In Deutschland liegt Nickelodeon im Kampf der Kindersender abgeschlagen auf dem letzten Platz - die Quoten waren bis zuletzt aber immerhin messbar. In Österreich ist das anders, hier hat der Sender mit dem April nun schon den dritten Monat in Folge mit 0,0 Prozent Marktanteil beendet - allerdings beim Gesamtpublikum, also den Zuschauerinnen und Zuschauern ab 12 Jahren. Im vergangenen Jahr schaffte Nickelodeon noch in allen Monaten 0,1 Prozent.