© ServusTV / Ulrich Aydt
Matthias Schrom
Erst im November des vergangenen Jahres hat der ehemalige ORF-Chefredakteur Matthias Schrom bei ServusTV als übergreifender Redaktionsleiter angefangen, nun verlässt er den Sender schon wieder. Über den Zwist berichtete die Tageszeitung "Kurier" zuerst, dort will man als Grund für die Trennung erfahren haben, dass es "unterschiedliche Vorstellungen zur Senderzukunft" gegeben haben soll. Die Trennung wurde am Montag im Rahmen einer Betriebsversammlung intern kommuniziert. Offiziell will sich ServusTV nicht zur Personalie äußern. Schrom scheidet damit als möglicher Nachfolger von Ferdinand Wegscheider aus. Der ServusTV-Chef hat seinen Abgang für den Herbst angekündigt.
© ServusTV / Wolfgang Lienbacher
Goetz Hoefer
Gute Chancen auf den Posten des ServusTV-Chefs hat nun Goetz Hoefer, der im Zuge des Abgangs von Matthias Schrom auch dessen Programmagenden übernehmen soll. Zuletzt soll es hinter den Kulissen einen mehr oder weniger offenen Machtkampf zwischen Hoefer und David Morgenbesser gegeben haben, das hat DWDL.de erfahren. Morgenbesser arbeitete lange beim Sender, unter anderem als Leiter der Sportrechte-Abteilung. Mittlerweile ist er zum Chief Commercial Officer im Red Bull Media House aufgestiegen. Marlene Beran, kaufmännische Direktorin beim Sender, spielt in den Überlegungen von Red Bull wohl keine Rolle.
© Kurier
Der "Kurier" hat angekündigt, künftig nicht mehr mit einer Journalistin zusammenzuarbeiten, die sich gegen Fälschungsvorwürfe wehren musste. Konkret ging es um ein vermeintliches Interview mit US-Star Clint Eastwood, das anlässlich dessen 95. Geburtstag in der Zeitung erschienen war. Eastwood selbst bestritt, dem "Kurier" ein Interview gegeben zu haben und erklärte, das Interview sei "frei erfunden". Die Zeitung klärte den Sachverhalt auf, der demnach so ablief: Die Journalistin arbeitet seit Jahrzehnten im Hollywood-Geschäft, sie ist auch Teil der Hollywood Foreign Press Association. Die Journalistin hat auch tatsächlich 18 Mal mit Eastwood gesprochen - allerdings nur bei Round Tables. Die Aussagen des Schauspielers sind also tatsächlich alle so gefallen. Das allerdings in Interview-Form zu veröffentlichen und damit den Eindruck zu erwecken, es handele sich um ein aktuelles Gespräch, ist auch aus Sicht der "Kurier"-Chefetage problematisch. Die Vorgehensweise entspreche nicht den eigenen Qualitätsstandards, heißt es von der Zeitung, daher arbeite man künftig nicht mehr mit der Autorin zusammen.
© Sky
Sky verringert die Qualität seines Streamingdienstes Sky X: Ab dem 1. Juli sind die bislang auf der Plattform enthaltenen Free-TV-Sender in HD nicht mehr verfügbar. Gegenüber Kundinnen und Kunden argumentiert Sky mit einem veränderten Nutzungsverhalten. Zur Wahrheit gehört wohl auch, dass man die Kundinnen und Kunden verstärkt zum neuen Sky Stream locken will. "Wir wissen, dass Sky-X-Kundinnen und -Kunden fast ausschließlich den Sky-Premium-Content nutzen", erklärt Sky gegenüber dem "Standard". Diese Inhalte findet man nun weiterhin bei Sky X - bei Sky Stream gibt es darüber hinaus auch Free-TV-Sender und andere Streamingdienste im Bundle.
© Parlamentsdirektion/Thomas Topf
Andreas Babler
Über die tiefen Einschnitte in der österreichischen Filmförderung hatten wir bereits an dieser Stelle berichtet. Jetzt hat Kulturminister Andreas Babler, gleichzeitig auch SPÖ-Chef, die Veränderungen noch einmal gegen Kritik aus der Branche verteidigt. Das bisherige Fördersystem sei "aus dem Ruder gelaufen". Nun soll es auf neue Beine gestellt werden. Man wolle speziell den österreichischen Film stärker unterstützen, kündigte Babler an. Diese seien identitätsstiftend. "Wir sind nicht zuständig für die internationale Filmindustrie." Durch die starke Förderung in diesem Bereich kamen in den vergangenen Jahren viele internationale Produktionen nach Österreich - mit einer entsprechenden Wertschöpfung für das Land (DWDL.de berichtete). Babler kann der bisherigen Praxis offenbar nichts abgewinnen, die Förderung quasi ohne Deckel habe "immer mehr Geld verschlungen".
© DWDL.de
Erstmals haben sich Vertreter aller Mediengattungen – der ORF, der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) und der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) – in einer gemeinsamen Initiative vereint, um die "Bedeutung und den hohen Nutzen österreichischer Medien für die werbliche Kommunikation und den Wirtschaftsstandort Österreich" zu betonen. Hintergrund ist die Tatsache, dass immer mehr Werbebudgets von traditionellen Medien zu internationalen Plattformen abfließen. In der Kampagne will man Werbekunden für den Wert österreichischer Medien sensibilisieren. Zu den Testimonials zählen in Österreich bekannte Werberinnen und Werber. Die Kampagne erstreckt sich auf TV- und Radio-Spots bei ORF und Privatsendern sowie Inserate in Zeitungen, Magazinen und Fachmedien, ergänzt durch Online-Werbemittel.
© ORF/Superfilm/Ingo Pertramer
Schon im Sommer des vergangenen Jahres hat der ORF bestätigt, dass man eine Fortsetzung der Kultserie "Braunschlag" plant, nun gibt es mehr Details. So sollen die Dreharbeiten noch im Juni beginnen, hören wird die Serie dann auf den Titel "Braunschlag 1986". Ein Wiedersehen gibt es unter anderem mit Robert Palfrader, Maria Hofstätter, Nicholas Ofczarek, Nina Proll, Manuel Rubey, Sabrina Reiter, Christopher Schärf, Simon Schwarz, Raimund Wallisch, Branko Samarovski, Thomas Stipsits, Stefanie Reinsperger, Erol Nowak, Inge Maux und David Wurawa. Ebenfalls mit dabei ist Neuzugang Nora Waldstätten. Die Ausstrahlung ist für 2026 vorgesehen. "Braunschlag" ist eine Produktion von Superfilm in Koproduktion mit dem ORF, als Autor und Regisseur fungiert erneut David Schalko.
© EBU
Der ESC 2026 in Österreich wirft weiter seine Schatten voraus, jetzt hat der Bewerbungsprozess für die Städte begonnen, die den Musikwettbewerb austragen wollen. Die wohl logische Wahl wäre Wien, weil die Hauptstadt strukturell für ein Event dieser Größe am besten geeignet scheint. In den zurückliegenden Tagen brachten sich aber auch einige kleinere Städte ins Gespräch, beispielsweise Innsbruck, Wels und Oberwart. Nun können bis zum 4. Juli Bewerbungsunterlagen von Städten und Gemeinden beim ORF eingereicht werden. Für die Teilnahme am Auswahlprozess müssen die von der European Broadcasting Union (EBU) vorgegebenen Kriterien erfüllt werden. Vorausgesetzt werden unter anderem eine voll ausgestattete Veranstaltungshalle mit entsprechender Kapazität und Infrastruktur, gute internationale Anbindung, ausreichende Unterkünfte in der Region sowie organisatorische, sicherheitstechnische und nachhaltige Umsetzungskompetenz.
Österreich in Zahlen
© ORF
Gleich mehrere Sender haben für den Mai Rekord-Quoten kommuniziert. So erreichten die ORF-Sender zusammengerechnet 33,4 Prozent Marktanteil und damit den höchsten Mai-Wert seit 2016. Sowohl ORF 1 (10,2 Prozent) als auch ORF 2 (20,1 Prozent) legten rund einen Prozentpunkt zu, gefragt waren unter anderem der ESC, "Dancing Stars" oder auch die Papst-Berichterstattung. ServusTV erzielte derweil 5,1 Prozent insgesamt sowie 4,8 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum - in beiden Gruppen waren das neue Mai-Rekorde für den Salzburger Privatsender. Gepunktet hat man unter anderem mit zahlreichen Sport-Übertragungen, aber auch mit der "Bergwelten"-Reihe.
© Puls 4
Noch etwas erstaunlicher ist aber die Leistung von Puls 4. Der Sender scheint sein zwischenzeitliches Quoten-Tief hinter sich gelassen zu haben, bereits im April lag man ja bei knapp über 5 Prozent in der klassischen Zielgruppe. Nun wurden bei den 12- bis 49-Jährigen noch etwas bessere 5,3 Prozent gemessen. Für Puls 4 war es der höchste Wert seit August 2022. Stark liefen neben diversen Filmen auch Formate wie "2 Minuten 2 Millionen" und "Pfusch am Bau". ATV befindet sich im Gegensatz dazu weiter im Quoten-Tief, im Mai reichte es nur zu 3,5 Prozent Marktanteil. Insgesamt erzielte die Gruppe in der klassischen Zielgruppe 25,7 Prozent Marktanteil - und war damit bei den 12- bis 49-Jährigen die stärkste Gruppe noch vor dem ORF.