Austria-Update vom 23. Juli
Sommerflaute bei Puls 4 & ATV: Hoffen auf "Geschäft mit der Liebe"
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ATV holt "Das Geschäft mit der Liebe" nach dem Wirbel im Frühjahr zurück - und tatsächlich hat man viel verändert. Ein Erfolg wäre dringend nötig: Im Programm von ATV und Puls 4 herrscht aktuell Sommerflaute. Außerdem: Neue Serie mit Oliver Masucci landet bei Canal+.
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Dass ATV sein umstrittenes Reality-Format "Das Geschäft mit der Liebe" in dieser Woche zurückholt, ist schon bekannt gewesen. Im Vorfeld hat der Sender einigen Journalistinnen und Journalisten die überarbeitete erste Folge der im Frühjahr offline genommenen Staffel gezeigt. Und tatsächlich ist das Format spürbar entschärft worden: Der Off-Sprecher begleitet die oftmals betrunkenen Kandidaten nun kritischer als in der Vergangenheit, darüber hinaus wurde eine Meta-Ebene mit ehemaligen Kandidaten eingezogen, die sich die Folgen ansehen und kommentieren. ProSiebenSat.1Puls4-Unterhaltunsgchef Oliver Svec erklärte, dass man sich das gesamte Rohmaterial der Staffel angesehen habe - dabei habe man keine Anzeichen dafür gefunden, dass Handlungen von teilnehmenden Personen nicht freiwillig gewesen seien. Wie die Zuschauerinnen und Zuschauer auf die Veränderungen reagieren, wird man in den kommenden Wochen sehen.
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Im Herbst will das neue Medium "Jetzt" an den Start gehen, in den vergangenen Wochen hatte man eine große Werbeaktion gefahren, um Mitglieder zu sammeln. Zuletzt erreichte man das selbstgesteckte Ziel von 5.000 zahlenden Personen, damit ist das Projekt auf Kurs. Nun muss sich Herausgeber Florian Novak aber noch vor dem eigentlichen Start nach einer neuen Chefredakteurin umsehen. Für diesen Posten war eigentlich die Journalistin Elisalex Henckel-Donnersmarck vorgesehen - doch daraus wird nichts. Henckel-Donnersmarck bestätigte ihren Abgang noch vor dem Start via LinkedIn. Dort schrieb sie, man habe beschlossen, die Zusammenarbeit "im gegenseitigen Einvernehmen" zu beenden. Die Entscheidung basiere auf "unterschiedlichen Einschätzungen über die für den weiteren Aufbau von ‘Jetzt’ notwendigen Rahmenbedingungen." Zuerst hatte der "Standard" über die überraschende Personalie berichtet.
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In Deutschland wird die israelische Serie "The German" mit Oliver Masucci in der Hauptrolle bei MagentaTV zu sehen sein - und nun hat die Produktion auch in Österreich eine Heimat. Canal+ hat zugeschlagen und zeigt die Folgen ab dem 8. August, wobei wöchentlich jeweils zwei Episoden veröffentlicht werden. Die Serie wurde von Moshe Zonder, Assaf Gil und Ronit Weiss-Berkowitz entwickelt und ist eine Produktion von Lionsgate Television in Zusammenarbeit mit yesTV und Aa Gil Formats. Inhaltlich dreht sich die Serie um Uri (Oliver Masucci), der hat, ebenso wie seine Frau, den Holocaust überlebt. In Israel bauen sie mit ihren Kindern in einem Kibbuz ein neues Leben auf, in dem das Vergangene unausgesprochen bleibt. Bis Uri vom Mossad für eine gefährliche Mission angefordert wird: Er soll helfen, Josef Mengele aufzuspüren, einen der meistgesuchten Kriegsverbrecher seiner Zeit. Uri verlässt schweren Herzens seine Familie und kehrt nach München zurück. Doch nicht nur er wird von der Vergangenheit eingeholt. Auch seine Frau beginnt, sich dem zu stellen, was lange verdrängt wurde.
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Zuletzt kam es bei der ORF-Beitrags Service GmbH (OBS), einer 100-prozentigen ORF-Tochter, zu personellen Veränderungen. Geschäftsführer Alexander Hirschbeck verließ das Unternehmen, zur interimistischen Chefin wurde die bisherige operative Leiterin des ORF-Kundendienstes, Bettina Parschalk, bestellt. Zuvor gab es viel Kritik am OBS für den Umgang mit den Beitragszahlenden. Im Rahmen des personellen Umbaus erklärte ORF-Chef Roland Weißmann, mit Bettina Parschalk würde Service und Kundenorientierung "an erster Stelle stehen". Nun hat sich noch einmal Heinz Lederer, Vorsitzender des ORF-Stiftungsrates, zum Umbruch beim Tochterunternehmen geäußert. Die personellen Veränderungen seien "höchste Zeit" gewesen, so Lederer. "Ich erwarte mir jetzt sehr schnell ein kundenfreundlicheres Vorgehen. Diese Inkassanten-Mentalität gehört abgestellt", so Lederer gegenüber dem "Kurier". Beschwerden und Bescheide müssten schneller abgearbeitet werden. Dazu brauche es Investitionen in Personal und Technologie. "Das ist offenbar in den letzten Jahren vernachlässigt worden."
Österreich in Zahlen
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Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen hat ORF 1 in den zurückliegenden Tagen sehr gute Quoten beschert. Das Halbfinale zwischen England und Italien erreichte am Dienstag während der ersten Halbzeit 302.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, die zweiten 45 Minuten sahen 370.000. Die Marktanteile lagen bei 14 und 20 Prozent. Während der Verlängerung wurden sogar 25 Prozent gemessen. Das bis dahin meistgesehene Spiel war der knappe Sieg Deutschlands gegen Frankreich. Hier blieb die Reichweite zwar unter der Marke von 300.000, mit Verlängerung und Elfmeterschießen waren aber hervorragende 21 und 26 Prozent Marktanteil drin.
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Die zweite Ausgabe von "Liebesg’schichten und Heiratssachen" hat am Montag etwas zulegen können, so verzeichnete ORF 2 im Schnitt 809.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Bei der Staffelpremiere vor einer Woche lag die Reichweite noch etwas unter der Marke von 800.000. In dieser Woche konnte sich ORF 2 über sehr starke 33 Prozent Marktanteil freuen. Ein "Thema: Spezial" zu Sex auf Drogen kam im Anschluss noch auf 540.000 Zuschauende sowie 23 Prozent Marktanteil - auch das sind sehr gute Werte.
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Sommerflaute herrscht dagegen aktuell bei den Privatsendern ATV und Puls 4. Sämtliche Formate der beiden Kanäle erreichten in der zurückliegenden Woche weniger als 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Bei Puls 4 besteht die Top 5 der meistgesehenen Sendungen sogar ausschließlich aus alten Folgen von "Two and a Half Men", die am Vorabend wiederholt werden. Bei ATV ist "Amore unter Palmen" mit einer Reichweite in Höhe von 81.000 das stärkste Format gewesen.
Sommerflaute bei Puls 4 & ATV: Hoffen auf "Geschäft mit der Liebe"
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