Puls4, ATV © ProSiebenSat.1Puls4/ATV
Der Umbau des Vorstands von ProSiebenSat.1 durch MFE hat auch in Österreich für einige Schlagzeilen gesorgt. Nicht nur, weil der Konzern auch hier sehr umtriebig ist, sondern auch weil mit Markus Breitenecker der Architekt von ProSiebenSat.1Puls4 im vergangenen Jahr nach Unterföhring wechselte und seit April 2024 als Chief Operating Officer agierte - auch er muss jetzt gehen. Die Redaktionen von ATV, Puls 4 und Puls 24 sahen sich sogar zu einer ungewöhnlichen Stellungnahme gezwungen. Darin dankt man einerseits Breitenecker und hält andererseits fest: "Die Konzernzentrale von ProSiebenSat1 hat unter den verschiedensten Eigentümern noch nie den geringsten Versuch gemacht, Einfluss auf die Redaktion oder unsere Informationsinhalte zu nehmen – und wir hätten das auch nicht zugelassen. Das wird sich in Zukunft nicht ändern." MFE habe sich bekannt, lokalen Content und News "an erste Stelle zu setzen". Der neue CEO habe das bekräftigt. Zudem habe sich MFE im Zuge der Anmeldung des Medienzusammenschlusses zur Unabhängigkeit von Infodirektion und Chefredaktion in Österreich bekannt und sich auch verpflichtet, "den Umfang an Nachrichten und Information in Österreich zu erhalten und auszubauen". Weiter heißt es: "Angesichts dieser Bedingungen und der Umbrüche in der Medienlandschaft sehen wir es als Vorteil, Teil einer europäischen Medien-Gruppe zu sein, die auf Augenhöhe mit den Tech-Konzernen wirtschaften kann, aber lokale Produktion in den Vordergrund stellt."

Markus Breitenecker © Puls 4 / Bernhard Eder Markus Breitenecker
Rund um Markus Breitenecker dürften nun die Spekulationen ins Kraut schießen. Und es hat auch schon begonnen: Die Tageszeitung "Der Standard" verwies bereits darauf, dass im kommenden Jahr ein neuer ORF-Chef gewählt wird. Markus Breitenecker wurde immer wieder für diesen Posten gehandelt, dementierte das ihm angedichtete Interesse in der Vergangenheit aber immer ziemlich glaubhaft mit dem Verweis auf seine Tätigkeit bei ProSiebenSat.1. Ob sich daran etwas ändert, weiß Breitenecker einen Tag nach seinem Aus im P7S1-Vorstand vermutlich nicht einmal selbst. Fest steht: Sein Name dürfte in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder fallen, wenn es um die Besetzung von Spitzenposten - gerade auch im ORF - geht. 

Schwarz © DWDL.de
Nur wenige Menschen haben in ihrer Karriere so viele hochkarätige Positionen besetzt wie Franz Prenner, nun ist der langjährige Medienmanager im Alter von 71 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Prenner leitete einst die ORF-Werbung unter Gerhard Zeiler und Gerhard Weis, bis 2002 war er nach der Ausgliederung des Bereich Geschäftsführer der ORF-Enterprise. Danach hat er das Weltwerbefestival von Cannes geleitet und war erster Geschäftsführer des Privatsenders ATV, später leitete er auch die Geschicke der Verlagsgruppe Mediaprint. Die Mediaprint ist der mit Abstand größte Verlag Österreichs, hier haben "Kronen Zeitung" und "Kurier" verschiedene Geschäftsbereiche gebündelt. Danach war Prenner nochmal Geschäftsführer der ORF-Enterprise und leitete auch die Markt- und Medienforschung des ORF, zuletzt arbeitete er als Berater. 

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sagt zum Tod Prenners: "Mit Franz Prenner verliert Österreich einen der versiertesten Medienprofis der vergangenen Jahrzehnte. Mit seiner nationalen und internationalen Erfahrung und Marktkenntnis hat er die ORF-Enterprise als Vermarktungstochter aufgebaut und als deren Chef wesentlich zur stabilen Finanzierung des ORF-Leistungsumfangs beigetragen. In Zeiten eines sich rasant verändernden Marktumfelds ist es ihm gelungen, die Werbebudgets in hohem Umfang in den klassischen ORF-Medien zu halten. Der ORF wird Franz Prenner immer in Dankbarkeit verbunden sein. Unser Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen." Und Thomas Gruber, Co-CEO der ATV-Mutter ProSiebenSat.1Puls4, sagt: "Franz Prenner war ein Pionier des Privatfernsehens in Österreich und hat Mediengeschichte geschrieben. Und das nicht nur bei ATV, sondern auch bei weiteren Medien, wie bei Mediaprint, ORF-Werbung und dem Cannes Werbefestival. Wir verlieren einen Visionär und leidenschaftlichen Medienmacher."

ServusTV © ServusTV
Die Erste Bank Open bleiben bis 2027 im Programm von ServusTV, der Privatsender hat seinen Vertrag als TV-Partner und Host-Broadcaster des ATP-500-Turniers entsprechend verlängert. Künftig soll es noch mehr Matches vom Centre Court live zu sehen geben, so zeigt ServusTV täglich drei statt bisher zwei Live-Matches im linearen TV. Beide Halbfinal-Spiele sowie das Finale gibt es exklusiv nur bei ServusTV zu sehen. "Es freut uns sehr, dass die weltbesten Tennisspieler weiter bei ServusTV aufschlagen. Die Vertragsverlängerung mit den Erste Bank Open untermauert einmal mehr unseren Stellenwert als Heimat des Premium-Live-Sports", sagt Thomas Schrefler, Bereichsleiter Sportrechte bei ServusTV. Das diesjährige Turnier ist am 17. Oktober gestartet, das Finale ist am 26. Oktober zu sehen. 

MIPCOM © DWDL
Auf der Fernsehmesse MIPCOM hat die ORF-Enterprise mal wieder etliche "Universum"-Dokus verkauft, zugeschlagen haben unter anderem Sender und Plattformen aus Belgien, Italien, China, Polen, Estland und Irland. Und auch aus Deutschland gab es einen Abnehmer für ORF-Content: Das kleine Bibel TV hat sich ein mehrstündiges Doku-Paket gesichert, Digi aus Rumänien kaufte  sogar mehr als 100 Stunden ORF-Programm ein. Darüber hinaus konnte man unter anderem "SOKO Linz" nach Tschechien und Japan verkaufen, MHz Networks aus den USA sicherte sich derweil nicht nur diese Serie, sondern auch "Walking on Sunshine", ausgewählte "Landkrimis" sowie "Tatorte" mit Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser. Und dann hat man auch eine Kooperation mit High View und One Gate Media geschlossen, geplant ist der Start von FAST-Channels rund um "CopStories", "Schlosshotel Orth", "Schnell ermittelt" und "Vier Frauen und ein Todesfall". 

Österreich in Zahlen

Forsthaus Rampensau Österreich Staffel 4 © ATV
"Forsthaus Rampensau" ist mit guten Quoten bei ATV in Staffel vier gestartet. Durchschnittlich 124.000 Menschen schalteten in der vergangenen Woche ein, der Marktanteil in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen lag bei 10,6 Prozent. Am gleichen Tag kam zudem ProSieben Austria mit "The Voice of Germany" auf 140.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 12 Prozent Marktanteil. Einen Tag später sahen sogar 142.000 Menschen die Castingshow - da dann aber in Sat.1 Österreich. 

Uhudler Verschwörung © ORF/Mona Film/[M] Landsiedl [F] Herbig
Zum Start in die aktuelle Woche hat Thomas Stipsits ORF 1 mal wieder herausragende Quoten beschert. Bis zu 1,025 Millionen Menschen sahen seine "Uhudler-Verschwörung" zur besten Sendezeit, im Schnitt waren 984.000 Zuschauerinnen und Zuschauer mit dabei. Solche Reichweiten sind für fiktionale Produktionen eine absolute Ausnahmen, Stipsits erreicht sie aber immer wieder. Der Marktanteil lag bei 38 Prozent, bei den 12- bis 49-Jährigen wurden ebenfalls sehr starke 33 Prozent gemessen. Die "Millionenshow" erreichte zeitgleich in ORF 2 übrigens 392.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 15 Prozent beim Gesamtpublikum. Zusammengenommen lagen ORF 1 und ORF 2 also bei mehr als 50 Prozent Marktanteil.