Flimmit© Flimmit
Die Medienbehörde KommAustria hat dem ORF den Betrieb der kostenpflichtigen Streamingplattform Flimmit erlaubt. Das Portal darf damit Teil des öffentlich-rechtlichen Angebots werden, bislang wurde es rein kommerziell betrieben - das war allerdings nicht wirtschaftlich. Finanziert wird Flimmit damit künftig über Abo-Einnahmen und GIS-Gebühren. 2018 hatte die KommAustria einen entsprechenden Antrag des ORF noch abgelehnt und monierte, dass das Unternehmen keinen Nachweis zur wirtschaftlichen Tragbarkeit von Flimmit vorlegte. Außerdem war nicht klar, wie viel Gebühren in den Dienst fließen sollen. Mit 500.000 bis 600.000 Euro jährlich hat man diesen Wert nun beziffert und gedeckelt. Innerhalb von zehn Jahren will man 50.000 Abonnenten erreichen. Der ORF begrüßte die Entscheidung und kündigte an, Flimmit in den kommenden Monaten einem "grundlegenden Relaunch" unterziehen zu wollen. Im neuen ORF Player solle Flimmit das "Premium-Segment" sein. 

Justizia© Photocase
Die Elefantengeräusche eines Energydrink-Herstellers bei den ORF-"Sommergesprächen" haben ein juristisches Nachspiel. Wie heute.at berichtet, sei Alexander Wacker, Chef des Energydrink-Unternehmens, wegen Lärmerregung angezeigt worden. Der ORF erklärte daraufhin gegenüber mehreren Medien, dass es sich nicht um eine Anzeige handele. Man habe die Aktion lediglich an das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (sic!) gemeldet. "Ein normales Procedere, wenn eine Sendung mit politischen Inhalten aktionistisch gestört wurde", heißt es aus dem ORF. 

ORF© ORF
Der ORF hat sich die Ausstrahlungsrechte an der Handball-EM 2020, der Eiskunstlauf-EM 2020 sowie den Eishockey-Weltmeisterschaften 2024 und 2026 gesichert. Die Handball-EM im Januar des kommenden Jahres findet teilweise in Österreich statt, so wird es Spiele aus Wien und Graz geben. Weitere Matches finden in Norwegen und Schweden statt. Und auch die Handball-Europameisterschaften 2022 und 2024 werden im ORF zu sehen sein. Die Eiskunstlauf-EM findet zwischen dem 20. und 26. Januar in Graz statt. ORF-Sportchef Hans Peter Trost sagt: "Es gehört zum Selbstverständnis des ORF, dass österreichische Nationalteams und heimische Sportlerinnen und Sportler bei großen Turnieren in Österreich im ORF zu sehen sind. Veranstalter und Athletinnen und Athleten gleichermaßen erhalten damit die bestmögliche mediale Plattform und die Sportfans bekommen Spitzensport made in Austria."

Fernseher© photocase / complize
Die österreichischen TV-Vermarkter, die sich in der Gattungsinitiative Screenforce Austria vereint haben, haben gemeinsam einen medialen "Streaming-Hype" beklagt. Man wolle Fakten zählen lassen: Walter Zinggl, Chef von IP Österreich und Obmann der Arbeitsgemeinschaft Teletest, erklärte, es sei vielleicht nicht mehr modern zu sagen, dass man Fernsehen schaue. Mit der Realität habe das aber nichts zu tun. Um das zu untermauern, verweist Screenforce Austria auf die aktuellsten Zahlen der jährlichen Bewegtbildstudie. Demnach werden täglich 180 Minuten Fernsehen gesehen. Außerdem würden 61 Prozent der Bewegtbild-Zeit bei den 14- bis 29-Jährigen auf klassische TV-Angebote entfallen, so die Vermarkter. 

Österreich in Zahlen

ServusTV© ServusTV
Mit dem Finalmatch der ATP Finals zwischen Dominic Thiem und Stefanos Tsitsipas hat ServusTV am Sonntag einen neuen Quotenrekord aufgestellt. Durchschnittlich 677.000 Menschen sahen sich die Partie an - eine höhere Reichweite über einen so langen Zeitraum hatte der Sender noch nie. 2012 erreichte man mit Felix Baumgartners Sprung aus dem Weltall für zehn Minuten mehr als 800.000 Zuschauer, die Gesamtreichweite der mehrstündigen Sendung lag damals aber bei knapp 400.000. In der Spitze sahen am Sonntag mehr als eine Million Menschen zu. Der Marktanteil lag bei 19,6 Prozent, in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen wurden sogar 25,4 Prozent gemessen. Und weil auch die MotoGP zuvor mit 11,4 Prozent Marktanteil insgesamt punktete, landete ServusTV am Sonntag bei einem extrem starken Tagesmarktanteil in Höhe von 9,1 Prozent. Beim jungen Publikum waren sogar 11,5 Prozent drin. 

Meiberger - Im Kopf des Täters© ServusTV/Kerstin Stelter
Sehr gute Nachrichten gibt es für ServusTV auch von der eigenproduzierten Serie "Meiberger". Die dritte Folge erreichte 161.000 Zuschauer und 5,1 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen holte die Serie 4,0 Prozent. Im Vergleich zum Auftakt ging es damit ein wenig nach unten, nach wie vor liegt "Meiberger" mit Hauptdarsteller Fritz Karl aber deutlich über dem Senderschnitt. 

Vorstadtweiber© ORF/MR Film/Petro Domenigg
In ORF 1 ist am Montagabend das Staffelfinale der "Vorstadtweiber" zu sehen gewesen. Zum Ende der Staffel sahen noch einmal 526.000 Menschen zu, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 16 Prozent. Im Schnitt erreichten die zehn Folgen der Staffel 574.000 Zuschauer. Die Serie ist damit nach wie vor sehr erfolgreich unterwegs, an die früheren Erfolg konnte man in diesem Jahr aber nicht mehr anknüpfen. Zum Staffelstart im September sahen noch 610.000 Menschen zu - das war gleichzeitig der schwächste Auftakt aller Zeiten für die Serie. Teilweise ging es im Verlauf der Staffel auf deutlich weniger als 500.000 Zuschauer hinab. Zuletzt lag man wieder über dieser Marke. Eine fünfte Staffel ist dennoch bestellt und auch schon produziert worden. 2020 soll es die neuen Folgen zu sehen geben. 

ATV Aktuell© ATV
ORF 2 hat am Montagabend mit einem "ZiB Spezial" zu den Unwettern im Land gute Quoten eingefahren. 851.000 Menschen interessierten sich für die Sondersendung, der Marktanteil lag bei starken 27 Prozent. Die "Millionenshow" kam im Anschluss noch auf 738.000 Zuschauer und 23 Prozent. Sehr stark war am Montag auch "ATV Aktuell", das auf 224.000 Zuschauer kam und damit auch vor der "ZiB 20" in ORF 1 lag (198.000). Die ATV-Nachrichten erreichten damit 11,9 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe. "ATV Aktuell" präsentiert sich derzeit so stark wie schon lange nicht mehr, erst in der vergangenen Woche holte man mit 8,8 Prozent beim Gesamtpublikum den höchsten Wert seit Mai 2018.

Foto: Photocase/derfabseSehr gut lief es am Wochenende zudem in ORF 1 für das EM-Qualispiel zwischen Österreich und Nordmazedonien, wo die österreichische Elf das Ticket für die Europameisterschaft 2020 löste. Die erste Halbzeit erreichte hier 707.000 Zuschauer, die zweiten 45 Minuten sahen sich danach noch 758.000 Menschen an. Die Marktanteile lagen bei 24 und 27 Prozent. Bis nach Mitternacht lag ORF 1 mit seiner Nachberichterstattung über dem Senderschnitt. 

Was noch zu sagen wäre...

"Diese Sieben-Tage-Beschränkung ist ja keine Maßnahme gegen den ORF, sondern gegen das gebührenzahlende Publikum."
ORF-Onlinechef Thomas Prantner im "Horizont"