Geldscheine© Chobe / photocase.com
Der ORF-Stiftungsrat hat in der vergangenen Woche erstmals in neuer Zusammensetzung getagt und sich dabei persönlich im ORF-Zentrum getroffen. Genehmigt wurde dabei unter anderem der Jahresabschluss 2019: So machte das Unternehmen 1,05 Milliarden Euro Umsatz, 643 Millionen davon waren Gebühren-Einnahmen. Das Ergebnis vor Steuern lag für den ORF-Konzern bei 21,2 Millionen Euro und damit deutlich im Plus, die Muttergesellschaft erzielte 20,6 Millionen. 2020 wird wohl ein Minus vor dem Ergebnis stehen, das ist seit einigen Wochen klar. Zuletzt kündigte ORF-Chef Alexander Wrabetz an, 75 Millionen Euro wegen der Coronkrise sparen zu wollen. 


ORF© ORF
Neuigkeiten gibt es inzwischen auch vom ORF-Player, der noch bis zum Jahresende starten soll. Auf der neuen Streamingplattform soll unter anderem die ORF TVthek integriert werden. Nun wurde Roland Weissmann zum Geschäftsführer und Gesamtprojektleiter für den ORF-Player bestellt. Weissmann arbeitete bislang als Chefproducer und Finanzchef des ORF Fernsehens - das wird auch so bleiben. Er ist auch Vize-Finanzdirektor. Im Amt bleibt außerdem ORF-Stiftungsratsvorsitzender Norbert Steger, der von der FPÖ ins Gremium entsandt wurde. Ein Versuch, ihn durch das Gremium abwählen zu lassen, erhielt nur eine Stimme. Inzwischen halten ÖVP und Grüne nach dem Regierungswechsel eine komfortable Mehrheit im ORF-Stiftungsrat. 

Alexander Wrabetz, ORF© ORF/Thomas Ramstorfer
Darüber hinaus wird im ORF derzeit auch langfristig geplant. Generaldirektor Alexander Wrabetz arbeitet laut dem "Standard" mit mehreren Stiftungsratsmitgliedern an einer Strategie, die den Weg des Unternehmens bis 2025 aufzeigen soll. Entwickelt wird das Papier über den Sommer, beschlossen werden soll es dann noch in diesem Jahr. Das ist vor allem deshalb interessant, weil der Stiftungsrat im kommenden Jahr einen Generaldirektor wählen muss. Alexander Wrabetz ist bereits seit 2007 im Amt. Wrabetz hat sich in Sachen neuerlicher Kandidatur noch nicht in die Karten schauen lassen. Er sagte gegenüber dem "Standard" aber, die Strategie sei kein Wahlprogramm für ihn selbst. 


Puls 24© ProSiebenSat.1Puls4
Puls 24 hat einige Änderungen für das Sommer-Programm angekündigt. Der Sender, der am 1. September ein Jahr alt wird, setzt donnerstags auf Unterhaltung fernab von News. Ab dem 2. Juli zeigt man so "Best of Staatskünstler", danach gibt’s Wiederholungen von den "Comedy-Grenzgängern" zu sehen. Freitags stehen Sommertalks auf dem Programm. Die beiden News-Anchor Gundula Geiginger und Werner Sejka verlassen die politische Bühne und präsentieren Einzelgespräche mit bekannten österreichischen Persönlichkeiten aus Kultur, Sport und Gesellschaft. Samstags geht’s in "Tabu - Österreichs größter Sexreport" um eine Sex-Studie und am Sonntagnachmittag zeigt der Nachrichtensender Polizeiformate von ATV. 

Kronen Zeitung© Kronen Zeitung
"Krone"-Herausgeber Christoph Dichand hat der "SZ" ein Interview gegeben und darin vor allem über den Streit mit Funke und Immobilienmogul René Benko gesprochen. Dichand sagt zum jahrelangen Streit mit Funke: "Die Sache ist relativ einfach: Funke will verkaufen, und wir wollen kaufen. Da müsste man sich doch eigentlich treffen können - natürlich auf Grundlage der bestehenden Verträge." Zuletzt entschied ein Schiedsgericht zuungunsten von Funke, dort will man die Entscheidung anfechten. Es wäre jetzt an der Zeit, sich die Hände zu reichen, so der "Krone"-Herausgeber. "Mir ist klar, dass Funke noch etwas Zeit braucht, schließlich ist das Urteil noch ziemlich frisch", giftet er. Funke will Dichand aus dem Unternehmen drängen und seine 50 Prozent an der "Krone" an René Benko verkaufen - dafür müssen aber die umfassenden Rechte der Familie Dichand zunächst fallen. Mit Benko kann Dichand offenbar auch nur wenig anfangen. Er sieht die Unabhängigkeit der Zeitung in Gefahr, sollte der Immobilienmogul einen signifikanten Anteil an der "Krone" erhalten. "Benko passt mit seinen Unternehmungen einfach nicht zu unserer Marke. Meiner Ansicht nach will er unsere Unabhängigkeit als Trophäe in seinen Wirtschaftsladen stellen", so Dichand. Benko scheine mit dem Griff nach der "Krone" lediglich seine persönliche Eitelkeit bedienen zu wollen. Mit einer Annäherung der beiden Streitparteien ist nach dem Interview eher nicht zu rechnen. 

Florian Danner© Puls 4/Trauer
Puls-4-Moderator Florian Danner macht sich wieder auf den Weg quer durchs Land und wird dabei das Coronavirus zum Thema machen. Er besucht vom Virus stark betroffene Gebiete bis hin zu Regionen, die fast keine Fälle hatten. Die entsprechenden Beiträge sind dann unter anderem immer bei "Café Puls" zu sehen, er wird regelmäßig live in die Sendung geschaltet. Unterwegs ist der Moderator seit Montag, seine Reise dauert noch bis zum 10. Juli. Zu Wort kommen beim "Café Puls Coronawandern" auch Bürgerinnen und Bürger, die von eigenen Erlebnissen erzählen und ihre Meinungen sagen. "Café Puls" steht in diesem Jahr bei durchschnittlich 26,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, damit ist die Sendung so erfolgreich wie seit 2012 nicht mehr

Österreich in Zahlen 

Österreichische Fußball Bundesliga© ÖFB
Das Bundesliga-Spiel zwischen Rapid Wien und Red Bull Salzburg hat in der vergangenen Woche für gute Quoten im ORF gesorgt. Das Match, das die Salzburger mit 7:2 für sich entscheiden konnten, sahen sich in Halbzeit zwei rund 350.000 Menschen in ORF 1 an, davor waren es ein paar weniger. In beiden Halbzeiten sprangen so rund zwölf Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum heraus - damit lag das Match deutlich über dem Senderschnitt. Eine "Traumschiff"-Wiederholung brachte es zeitgleich bei ORF 2 aber auf noch bessere 453.000 Zuschauer und 16 Prozent - verfehlte damit aber den Senderschnitt. 

ATV Logo© ATV
Die neue ATV-Sendung "Abenteuer Straße", in der man Abschleppdienste und Traffic Manager begleitet, hat einen recht guten Start hingelegt. Zwar sahen am Samstag nur 78.000 Menschen zu, damit war das Format aber schon das meistgesehene des Senders an diesem Tag. Der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe lag zudem bei 6,3 Prozent und damit über dem Senderschnitt. "Wachzimmer Ottakring" brachte es zuvor auf insgesamt 73.000 Zuschauer und 8,4 Prozent in der Zielgruppe.

Corinna Milborn© Chris Glanzl
Das Puls-4-"Sommergespräch" mit Bundeskanzler Sebastian Kurz war spürbar erfolgreicher als die Talks mit den anderen Parteichefs. 137.000 Zuschauer hatte das Gespräch mit Kurz, das Corinna Milborn führte. Die anschließende Analyse mit Zeitungs-Chefredakteuren brachte es noch auf 99.000 Zuschauer. In den vergangenen Wochen mühten sich die "Sommergespräche", überhaupt über die Marke von 100.000 Zuschauern zu kommen. Das Interview mit Kurz gelang dies nun jedenfalls locker. 

Was noch zu sagen wäre…

Wir haben versucht, es hie und da ein bisschen flotter zu machen.
Nina Horowitz, neue Moderatorin von "Liebesg’schichten und Heiratssachen" über die kommende Staffel (Standard.at).