Einschaltquoten © DWDL.de
Anders als üblich und auch anders als eigentlich mal geplant, lesen Sie an dieser Stelle heute keine Analyse der Jahresmarktanteile der österreichischen TV-Sender. Wie kurz vor Weihnachten bekannt wurde, sind TV-Reichweiten jahrelang zu hoch ausgewiesen worden - Hintergrund ist ein Fehler bei der GfK. Derzeit wird an der Korrektur sämtlicher Daten in 2020 gearbeitet - und deshalb verzögern sich nicht nur die Dezember-Monatsmarktanteile, sondern auch die Jahresquoten. Im ORF rechnet man laut APA damit, dass die Zeugnisse für die TV-Sender voraussichtlich Mitte Januar veröffentlicht werden. 

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Der wegen Corona aufgesetzte Ausfallfonds in Österreich ist verlängert worden. Der sogenannte "Comeback-Zuschuss" kann noch bis zum 30. Juni dieses Jahres beantragt werden, insgesamt stehen Produktionsfirmen, die wegen der Pandemie ihre Drehs unterbrechen oder abbrechen müssen, 25 Millionen Euro zur Verfügung. Pro Produktion können bis zu 75 Prozent der Herstellungskosten beantragt werden. Die maximale Förderung für eine Produktion beträgt 2,5 Millionen Euro. 

Alexander Wrabetz, ORF © ORF/Thomas Ramstorfer ORF-Chef Alexander Wrabetz
Der ORF hat sich mit den Wiener Philharmonikern auf eine langfristige Vertragsverlängerung verständigt. Dadurch werden die Neujahrs- und Sommernachtskonzerte bis mindestens 2027 beim Sender zu sehen sein. Der aktuelle Vertrag hatte noch eine Laufzeit bis 2022 - nun also die vorzeitige Verlängerung. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sagt: "Es erfüllt mich mit großer Freude, dass der ORF und die Wiener Philharmoniker ihre ausgezeichnete langjährige Erfolgspartnerschaft im Bereich der Neujahrs- und Sommernachtskonzerte um weitere fünf Jahre prolongieren. Damit ist gesichert, dass die wichtigsten musikalischen Botschafter unseres Landes das größtmögliche Publikum – in Österreich als auch weltweit – erreichen und dank der ORF-Übertragungen auf höchstem technischem Niveau bestmöglich zur Geltung kommen." Das Neujahrskonzert erreichte in diesem Jahr übrigens im Schnitt 54 Prozent Marktanteil in ORF 2. Teil eins sahen sich 982.000 Menschen an, Teil zwei kam auf durchschnittlich 1,20 Millionen Zuschauer. 

NHL © imago images / Icon SMI
Puls 24 hat sich die Rechte an der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL für vier Jahre gesichert. Ab der kommenden Saison sind die Übertragungen der Spiele beim kleinen Nachrichtensender zu sehen. Die finalen Details werden aktuell noch mit der National Hockey League abgestimmt, geplant sind aber in jedem Fall regelmäßige Live-Übertragungen in der Regular Season, Übertragungen der entscheidenden Spiele in den Play Offs sowie die kompletten Stanley Cup Finals. Puls 24 wird damit zu einer wichtigen Anlaufstelle für Eishockey-Fans in Österreich, so zeigt man bereits Matches der nationalen bet-at-home ICE Hockey League

Olympia © ZDF/Jan-Timo Schraube
Der ORF wird bei den anstehenden Olympischen Spielen deutlich weniger Personal nach Tokio schicken als in den vergangenen Jahren bei vergleichbaren Events. ORF-Sportchef Hans Peter Trost erklärte in einem Interview mit dem "Kurier", dass man nur rund 30 bis 40 Prozent der zuvor üblichen Mitarbeiter nach Japan schicke. Am journalistischen Zugang ändere sich nichts, so Trost. "Wir wollen überall, wo es möglich ist, dabei sein, nicht nur live, sondern auch mit entsprechender Hintergrundberichterstattung und mit Interviews." Für den Januar erwartet der ORF-Sportchef zudem eine finale Entscheidung, wer welches Rennen der kommenden Formel-1-Saison überträgt. Erstmals teilt man sich ja die Rechte mit ServusTV - noch unklar ist, wer den Saisonauftakt überträgt. Ein wenig neidisch blickt Trost zudem in Richtung ARD. "Ich hätte gern so etwas, wie die ARD, die beispielsweise die Doping-Recherche in eine Firma ausgelagert hat, die dann zwei, drei Mal im Jahr profunde Berichterstattung und Reportagen liefern." Das sei aber auch eine Frage der Ökonomie. "Wundersame Geldvermehrung gibt es nicht". 

Peter Strutz © Martin Kreil Peter Strutz
Und dann gibt es noch zwei spannende Personalien aus der Branche: Peter Strutz wechselt als Sales Director Agency Sales zur ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe. Als solcher folgt er auf Stefanie Villa, die in Karenz geht. Strutz ist ein erfahrener Bewegtbild-Mann und hat zuletzt als Head of Sales TV bei der "Krone" gearbeitet, davor stand er unter anderem in den Diensten von ORF Enterprises und Red Bull Media House. Unterdessen hat Kathrin Zechner gegenüber der APA angekündigt, Programmdirektorin im ORF bleiben zu wollen. In diesem Jahr wird im ORF bekanntlich ein neuer (oder alter) Generaldirektor gewählt. Ambitionen auf den Posten hat sie nicht, Zechner sagt aber auch: "Programm zu schaffen im weitesten Sinne ist meine Passion seit 35 Jahren. Was daraus wird, wird sich zeigen. Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass ein bestes Team dadurch entsteht, dass jeder das tut, was er am besten kann. Ich beschäftige mich 80 Prozent meines Lebens damit, Programm zu machen. Meine Begeisterung dafür, die Verantwortung zu haben, Fakten und Recherche vor Fake und Geschwindigkeit zu stellen, ist sichtbar - und daran hat sich auch nichts geändert."

Österreich in Zahlen 

Dinner for One oder Der 90. Geburtstag © HR/NDR/Annemarie Aldag
"Dinner for One" hatte am Silvesterabend in ORF 1 mehr Zuschauer ab 23:20 Uhr als die "Silvestershow" mit Jörg Pilawa, die ORF 2 zur besten Sendezeit ausstrahlte. 599.000 Menschen sahen sich den Klassiker an, der Marktanteil belief sich am späten Abend auf starke 23 Prozent. Zum Vergleich: Die Musikshow in ORF 2 kam zwar ebenfalls auf gute 20 Prozent Marktanteil, musste sich aber nur 535.000 Zuschauern begnügen. Um kurz nach Mitternacht erreichten ORF 1 und ORF 2 dann zusammengerechnet 68 Prozent, mehr als 1,6 Millionen Menschen verfolgten den Jahreswechsel bei den beiden ORF-Sender. Erfolgreichste Sendung außerhalb des ORF war der Jahresrückblick von Monika Gruber bei ServusTV mit 294.000 Zuschauern. 

Ferdinand von Schirach: Feinde © ARD Degeto/Moovie GmbH/Stephan Rabold
Gut lief es im ORF auch am Sonntag für die beiden "Feinde"-Filme von Ferdinand von Schirach. "Feinde - Das Geständnis" sahen sich zur besten Sendezeit in ORF 2 im Schnitt 768.000 Menschen an, "Feinde - Gegen die Zeit" kam später noch auf 534.000 Zuschauer. Mit 23 und 25 Prozent Marktanteil lagen beide Teile über dem ohnehin schon hohen Senderschnitt von ORF 2. Aufgearbeitet wurde das in den Filmen behandelte Thema dann auch im ORF-Magazin "Thema", das ab kurz vor Mitternacht noch auf 366.000 Zuschauer und 26 Prozent Marktanteil kam. 

ORF © ORF
Überhaupt nicht zufrieden sein kann man im ORF mit einer Sendung, die kurz vor Weihnachten lief. In "Lebensretter" zeichnete man gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt und der "Kronen Zeitung" Menschen aus, die sich im laufenden Jahr eben als Lebensretter bewiesen haben. Nur 350.000 Zuschauer sahen sich die Show an, der Marktanteil in ORF 2 lag bei schwachen 11 Prozent. Eine "Universum"-Doku kam zuvor noch auf 527.000 Zuschauer und 16 Prozent. Zeitgleich lief in ORF 1 aber auch der Herren-Slalom aus Madonna di Campiglio, den sahen sich fast eine halbe Million Zuschauer an. Das führte zu 28 Prozent Marktanteil.