Wolfgang Fellner © oe24.TV
In der österreichischen Medienbranche vergeht derzeit quasi kein Tag ohne neue Nachrichten über den Verleger Wolfgang Fellner. Mehrere Frauen werfen ihm sexuelle Belästigung vor und gehen teilweise auch deswegen gegen ihn vor. Fellner bestreitet das und hat seinerseits Prozesse angestrengt. Nun kommt es wohl zu einem weiteren Verfahren. Eine Moderatorin klagt gegen Fellner, weil dieser behauptet, ein von der Journalistin angeführtes Treffen zwischen beiden habe es nicht gegeben. Der Verleger sagte, das angebliche Treffen und die von der Journalistin erstellen Gedächtnisprotokolle seien "frei erfunden". Die Journalistin sieht darin üble Nachrede, Fellner will seine Behauptung vor Gericht belegen. 

Justizia © Photocase
Helge Fahrnberger ist Gründer des Medienwatchblogs kobuk.at und hat nun eine Klage von Boulevardjournalist Richard Schmitt überstanden. Dieser hatte Fahrnberger vor einiger Zeit wegen eines Tweets angezeigt, in dem der Blogger und Lehrbeauftragter am Publizistikinstitut der Uni Wien unter anderem erklärte, wenn Schmitt etwas schreibe, sei die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht stimmt, "recht hoch". Und weiter: "Wenn’s um Verkehr geht, steigt sie gegen 100 %". Schmitt klagte und im Prozess musste Fahrnberger seine Behauptungen untermauern - und das gelang ihm auch. Sowohl das Handelsgericht Wien als auch das Oberlandesgericht Wien wiesen die Klage ab, die Entscheidung ist rechtskräftig. Für das Verfahren sammelte Fahrnberger zuvor 12.600 Euro via Crowdfunding - diese Summe hat er nun an Reporter ohne Grenzen Österreich gespendet. 

Peter Alexander © ORF/Beta Film
Ende des Monats wäre Peter Alexander 95 Jahre alt geworden - der ORF nimmt das nun zum Anlass für eine Sonderprogrammierung. ORF 3 will ab dem kommenden Freitag, den 11. Juni, eine insgesamt 20-teilige Filmreihe rund um den Entertainer und Schauspieler zeigen. Damit will man Alexanders filmisches Schaffen in Erinnerung rufen. Bis zum 10. September dauert die Programmierung, für die ORF 3 auch noch einmal Hand angelegt hat an die Filme. Sechs der Arbeiten wurden restauriert und auf HD-Qualität gebracht. Los geht’s zur besten Sendezeit mit der Komödie "Die Lümmel von der ersten Bank - Zum Teufel mit der Schule". Zum Abschluss am 10. September zeigt man mit "Salem Aleikum" und "Die Fledermaus" gleich zwei Filme. 

ORF © ORF
Am Donnerstag findet die letzte Stiftungsratssitzung vor der ORF-Generaldirektorenwahl am 10. August statt. Dabei soll dann auch der genaue Ablauf bis zur Wahl besprochen werden. Neun Länder-Stiftungsräte haben nun ein Forderungspapier an den oder die neue ORF-GeneraldirektorIn gestellt. Pro Bundesland wird ja ein Stiftungsrat entstand. In dem 35-köpfigen Gremium haben die Landesräte also durchaus ein Wörtchen mitzureden, wobei sie unterschiedlichen, politischen Lagern angehören. Konkret fordern sie ein zweites, tägliches Regionalformat in ORF 2, berichtet der "Standard". Am Vorabend läuft "Bundesland Heute" mit beachtlichen Quoten und ist das stärkste Format überhaupt im ORF. Nun soll es eine ähnliche Sendung im Vorfeld der "ZiB 2" geben, vier Minuten soll die nach Wunsch der Stiftungsräte lang sein. Darüber hinaus fordert man mehr regionale Formate am Vorabend sowie generell mehr Regionales im ORF-Fernsehen, also auch in der Primetime. Zudem wollen sie Stiftungsräte mehr Budget für bestehende Regionalformate. 

Eva Herzig © ORF/Satel Film/Miguel Dietrich Eva Herzig
In den "Landkrimis" aus der Steiermark spielt Schauspielerin Eva Herzig eigentlich eine Expertin der Spurensicherung - das war allerdings einmal. Denn Herzig wird ihre Rolle vorerst nicht mehr spielen, das hat zuerst die "Bild am Sonntag" öffentlich gemacht. Über den Grund wurde zuletzt viel diskutiert: Die Schauspielerin will sich nicht gegen Corona impfen lassen. Die Produktionsfirma entschied daraufhin, die Zusammenarbeit "zeitlich auszusetzen", wie der ORF erklärte. Das Drehbuch wird überarbeitet, grundsätzlich soll Herzig ihre Rolle aber behalten, wie der Sender betont. Die Allegro Film begründet die Entscheidung mit der Sorgfaltspflicht. Die nächste Produktion soll im Herbst stattfinden - voraussichtlich mit rund 50 Personen am Set. Für diese Menschen trage man die Verantwortung, heißt es von der Produktionsfirma. Die Produzenten fürchten steigende Corona-Infektionszahlen bei Nichtgeimpften. Wie Herzig gegenüber der "Bild am Sonntag" erklärte, sei ihr die Impfung "noch zu unerforscht". 

Österreich in Zahlen 

ORF 1 © ORF
Der Sonntag war ein sehr erfolgreicher Tag für ORF 1. Schon mit dem Formel-1-Rennen aus Baku erreichte der Sender 648.000 Zuschauer, das entsprach 42 Prozent Marktanteil. Countdown und Analyse lagen bei jeweils 22 Prozent und damit weit über dem Senderschnitt. Später übertrug der Sender dann noch das Fußballspiel zwischen Österreich und der Slowakei, trotz eines mauen 0:0 waren in Halbzeit eins 568.000 Zuschauer mit dabei, während den zweiten 45 Minuten waren es sogar 709.000. Der Marktanteil lag durchgängig bei mehr als 30 Prozent. Es ist ein Vorgeschmack auf die kommenden Wochen: ORF 1 wird die meisten Spiele der anstehenden Fußball-EM übertragen.

Wer wird Millionär? - 1500. Sendung © TVNOW / Stefan Gregorowius
Auch in Österreich war das "Wer wird Millionär?"-Jubiläum in der vergangenen Woche gefragt: 172.000 Zuschauer machten die 1.500 Sendung zum meistgesehenen RTL-Format in der gesamten Woche. In der werberelevanten Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen kam Günther Jauch damit auf 9,3 Prozent und lag so deutlich über dem Senderschnitt von RTL in Österreich. 

Krone TV © Krone TV
Inzwischen veröffentlicht der Vermarkter IP Österreich auch Reichweiten und Marktanteile der meistgesehenen Sendungen von Krone.TV - die Werte sind bislang aber noch äußerst überschaubar. In der gesamten letzten Woche hatte die erfolgreichste Sendung im Schnitt 6.000 Zuschauer. Dabei handelt es sich um die Talk-Sendung "Moment Mal", die es am Samstag auf sehr gute 1,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe brachte. Ansonsten sind die Werte überwiegend ernüchternd: Oft werden in den Toplisten 0 Zuschauer ausgewiesen. Und auch bei den Marktanteilen heißt es oft: 0,0 Prozent. 

Was noch zu sagen wäre…

"Sind alle Fußballfans, die sich öffentlich dazu bekennen, in ihren Berufen vom Arzt bis zum Wissenschaftler nun plötzlich fragwürdige Gestalten?"
Politologe Peter Filzmaier über seinen neuen Job als Sport-Experte im ORF (horizont.at)