ORF © ORF
Angesichts der Kriegs in der Russland hat der ORF in den vergangenen Tagen ebenfalls viele Programmänderungen vorgenommen. So hat man das geplante "Opernball-Quiz" nicht ausgestrahlt und auch die quotenstarke "Villacher Fasching"-Show fällt aus. Weitere Sendungen, die der ORF aufgrund des Kriegs gestrichen hat, sind die Faschingsausgabe der "Barbara Karlich Show" sowie der "Millionenshow", aber auch das "Mini Lei Lei" und "Peter Rapp - Als wäre es gestern gewesen".  Statt der genannten Sendungen zeigte man unter anderem Fiction-Ersatzprogramm oder auch die Doku-Reihe "Universum" - aber natürlich gab’s im ORF-Programm zuletzt auch viele News-Sondersendungen. 

Tarek Leitner, ZiB © Screenshot ORF
Das Interesse an den Nachrichten war in den zurückliegenden Tagen ähnlich wie in Deutschland hoch: Mit 1,73 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern verzeichnete die "Zeit im Bild" am Sonntag eine extrem hohe Reichweite. Am Donnerstag, der erste Tag des Kriegs in der Ukraine, sahen 1,63 Millionen Menschen zu. Mit jeweils 57 Prozent Marktanteil wurden sehr hohe Werte gemessen. Ein "ZiB Spezial" am Donnerstag erreichte in der Primetime zudem knapp eine Million Menschen sowie 33 Prozent Marktanteil. Und auch an den anderen Tagen holten zahlreiche News-Specials, sowohl in der Daytime als auch nach 20:15 Uhr, meist ziemlich gute Quoten. Auch in Österreich ist das Interesse an den Entwicklungen in der Ukraine hoch. 

Puls 24 © ProSiebenSat.1Puls4
Auch der Nachrichtensender Puls 24 war in den vergangenen Tagen deutlich stärker unterwegs als üblich. Am 24. Februar, der Tag des Angriffs Russlands auf die Ukraine, erreichte man bereits 0,9 Prozent Tagesmarktanteil bei den 12- bis 49-Jährigen. Einen Tag später waren es sogar 1,9 Prozent und auch am Samstag und Sonntag hielt sich der Sender der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe recht deutlich bei mehr als 1,0 Prozent. 

Christian Wehrschütz © ORF/Thomas Jantzen Christian Wehrschütz
Besonders viele österreichische Reporterinnen und Reporter gibt es in der Ukraine nicht, einer der bekanntesten ist wohl ORF-Journalist Christian Wehrschütz. Zuletzt gab es widersprüchliche Meldungen, was seinen Aufenthaltsort angeht. So hieß es am Dienstagvormittag noch, Wehrschütz habe Kiew verlassen und sei auf dem Weg in Richtung Westen. Ein Mitarbeiter des Bundesheeres hatte ihm geraten, sich abzusetzen. Am Mittag aber meldete sich Wehrschütz und erklärte, sich entschieden zu haben, zurückzukehren, weil er weiter berichten wolle. "Es war die schwerste Entscheidung meines journalistischen Lebens, aber ich habe sie mit meinem Team und meiner Familie getroffen", so Wehrschütz. Seine Mitarbeiter und er wollen weiter aus dem Büro in Kiew berichten so lange es noch gehe, so der Reporter.

Wolfgang Fellner © oe24.TV Wolfgang Fellner
Ende Januar hatte die Mediengruppe Österreich (oe24) vier neue Online-News-Angebote an den Start gebracht. Darunter war mit news-live.at auch ein Portal, das "in Echtzeit alle Nachrichten des Tages online" stellen sollte. Doch nun ist die Seite schon wieder offline - ganz im Gegensatz zu den anderen vier Seiten politik-live.at, business-live.at und corona-live.at. Gegenüber "Horizont" erklärt Verleger Wolfgang Fellner, dass die Seiten derzeit noch im Beta-Betrieb seien. Der eigentliche Start erfolge im Juli. Die News-Seite war als Kopf der vier Portale geplant, "hat aber leider nicht wirklich funktioniert", so Fellner. "Auch wegen des zu beliebigen Namens." Es geht aber auch um die VGN Medien Holding, die das Nachrichtenmagazin "News" herausbringt und in der Webseite aufgrund des Namens Verwechslungsgefahr sieht. Das Unternehmen habe die Mediengruppe Österreich gebeten, die Seite anders zu nennen, so Fellner im "Horizont". Die Fellners halten eine Minderheitsbeteiligung an der VGN. Fellner: "Wir machen natürlich nichts, bei dem die VGN der Meinung ist, es würde sie in ihrer Tätigkeit stören. Wir wollen keinen Wickel mit der VGN, wir sind ja nicht unserer eigenen Beteiligung Feind." Inzwischen hat man die News-Seite in alles-live.at umbenannt - ob dieser Name nun aber weniger beliebig ist, erscheint fraglich.  

Q1 Ein Hinweis ist falsch © ORF/Thomas Ramstorfer
Der ORF hat gegenüber dem "Standard" noch einmal bestätigt, den Vorabend von ORF 1 noch vor dem Sommer mit eigenproduzierten Inhalten zu bespielen. Sehr viel muss sich dafür gar nicht ändern, lediglich um 19 Uhr zeigt der Sender aktuell eine Folge von "The Big Bang Theory". Der "Standard" berichtet nun aus einem ORF-Mitarbeitermeeting, bei dem eine weitere Quizshow in den Raum gestellt wurde. Schon heute zeigt der Sender am Vorabend mit "Q1 - Ein Hinweis ist falsch" ein entsprechendes Format. Beim Gesamtpublikum ist das eine Quoten-Enttäuschung, mit den Werten beim jungen Publikum zeigt sich der Sender aber betont zufrieden. Bestätigt ist ein solches, zweites Quiz-Format aber noch nicht. Man werde zu gegebener Zeit über die Veränderungen informieren, heißt es vom Sender.

Der Februar in Zahlen

oe24 © Mediengruppe Österreich
Auch auf Monatssicht gesehen war es ein erfolgreicher Monat für Puls 24, 0,8 Prozent standen auf dem Konto des Senders. Das ist der beste Februar aller Zeiten, im Januar lief es mit 0,9 Prozent aber noch etwas besser. Der Trend zeigt in jedem Fall weiter nach oben, für die direkte Konkurrenz lief es aber noch etwas besser. oe24.TV kam im Februar sogar auf 1,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Damit hielt man sich konstant auf Vorjahres- und Vormonatsniveau.  

ServusTV © ServusTV
Stärkster Privatsender beim Gesamtpublikum bleib ServusTV mit 3,6 Prozent Marktanteil. Und auch bei den 12- bis 49-Jährigen lief es für die Salzburger mit 2,8 Prozent vergleichsweise gut, hier musste man sich ATV (4,3 Prozent) und Puls 4 (5,1 Prozent) aber recht deutlich geschlagen geben. In jedem Fall ist es für ServusTV der beste Februar in der Geschichte, gefragt waren in den vergangenen Tagen ebenfalls die Nachrichten - wobei die bei ServusTV oft hohe Quoten haben. Erfolgreichste Sendung von ServusTV in der vergangenen Woche war dann auch eine Ausgabe der "Servus Nachrichten", am Sonntag sorgten 247.000 Zuschauerinnen und Zuschauer für 9,1 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Am 23. Februar lief es mit 9,3 Prozent noch einen Hauch besser, da lag die Reichweite aber bei 225.000.

ORF 1 © ORF
Einen sehr erfolgreichen Februar hinter sich haben auch die ORF-Sender. ORF 2 war mit 22,9 Prozent ohnehin mal wieder der unangefochtene Quoten-Primus und konnte sich im Vergleich zu Vorjahresmonat sogar noch leicht steigern. Für ORF 1 ging es recht deutlich auf 13,1 Prozent hinauf, das ist mehr als ein Prozentpunkt mehr gegenüber dem Februar 2021. Profitiert hat ORF 1 im Februar natürlich sehr von der Übertragung der Olympischen Winterspiele in Peking. Aber auch "SOKO Linz" startete sehr gut und "Gute Nacht Österreich" hat sich am Freitagabend inzwischen auch fest etabliert - hier sind auch die zeitversetzten Zahlen ziemlich gut. Bei den 12- bis 49-Jährigen setzte sich ORF 1 wieder an die Spitze, hier kletterte der Marktanteil auf 13,9 Prozent. ORF 2 erreichte aber ebenfalls gute 13,2 Prozent.