ServusTV © ServusTV
Im Dezember hat der Presseclub Concordia bei der Medienbehörde KommAustria eine Beschwerde gegen ServusTV eingebracht. "Weil hier einerseits Unwahrheiten insinuiert werden und andererseits schlicht und einfach die Leute aufgehetzt werden, die Wissenschaft schlecht gemacht wird, Weltverschwörungstheorien verbreitet werden und einfach eine Radikalisierung und Unausgewogenheit passiert, die schädlich für unsere Gesellschaft ist", sagte Concordia-Generalsekretärin Daniela Kraus damals. Nun hat die KommAustria auf Grundlage dieser Beschwerde tatsächlich ein Verfahren gegen ServusTV bzw. deren Eigentümerin, die Red Bull Media House GmbH, eingeleitet. Ein Sprecher der KommAustria hat das gegenüber "Kurier" und "Profil" bestätigt. Anlass der Beschwerde war damals die Sendung "Der Wegscheider", in der der Senderchef Ferdinand Wegscheider (Foto oben) schon seit einiger Zeit negativ auf sich aufmerksam macht. Ob das nun eingeleitete Verfahren mehr umfasst als diese eine Sendung, ist aktuell nicht klar. "Wir halten uns an den Rechtsweg und geben unsere Stellungnahme zunächst einmal an die Behörde ab", heißt es von ServusTV. 

Smart10 © ORF/Günther Pichlkostner
Der ORF hat Details zu seinem neuen Vorabend-Quiz angekündigt. Das frische Format hört auf den Namen "Smart10: Das Quiz mit den zehn Möglichkeiten" und startet am 25. April, dann wird es immer wochentags um 17:55 Uhr zu sehen sein. Als Moderatorin fungiert Caroline Athanasiadis. Zwei Zweierteams treten gegeneinander an, sie müssen pro Frage abwechselnd bis zu zehn Optionen richtig lösen – das heißt, zehn Antworten auf die Frage finden, sie mit Ja/Nein beantworten oder sie in die richtige Reihenfolge bringen. Das beste Team bekommt am Ende der Sendung das erspielte Geld und stellt sich in der nächsten Folge neuen Herausforderinnen und Herausforderern. ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz sagt: "Mit ‚Smart10‘ holen wir eine österreichische Spieleentwicklung ins Fernsehen und erweitern so die Eigenproduktionsstrecke im Vorabend von ORF 1 mit einer zusätzlichen Show. Mit Caroline Athanasiadis haben wir die perfekte Moderatorin gefunden. Mit Schlagfertigkeit, Charme und Witz wird sie für unser Publikum künftig täglich den Feierabend einläuten." In ORF 1 folgen damit künftig zwei Quiz-Sendungen am Vorabend aufeinander, "Q1 - Ein Hinweis ist falsch" rutscht auf den Sendeplatz um 18:40 Uhr (bislang 18:20 Uhr). 

4Gamechanger © P7S1P4
Seit 2016 veranstaltet ProSiebenSat.1Puls 4 das 4Gamechangers-Festival. Das ist allerdings mehr als eine Medien- und Fernseh-Veranstaltung, es geht auch um digitale Innovationen und andere Zukunftsthemen (zB. Flugtaxis). Nun hat der Konzern einen wichtigen Schritt gemacht und den ORF als Co-Veranstalter des Festivals gewonnen. Damit dürfte 4Gamechangers noch einmal deutlich anwachsen. Man kooperiere "gleichberechtigt" im großen Stil, heißt es. Der ORF wird in den kommenden drei Jahren auch abseits des Festivals als Partner fungieren, so seien "Maßnahmen und Formate" geplant, die man ab sofort gemeinsam mit dem ORF initiierte und präsentiere. Man wolle eine Plattform für "Opinion Leader & gamechanging personalities" schaffen. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: "Gemeinsam erreichen wir mehr, davon bin ich als erklärter Team-Player zutiefst überzeugt. Und gerade in Anbetracht der schwierigen weltpolitischen Situation ist es besonders wichtig, die Kräfte zu bündeln." Und Markus Breitenecker, Chef von ProSiebenSat.1Puls4 und Gründer des Festivals, ergänzt: "Dieser Schritt der Co-Partnerschaft des ORF mit 4Gamechangers ist ein Meilenstein in der österreichischen Mediengeschichte. Die aktuelle Weltlage ist dramatisch und zeigt uns, was wirklich zählt: Zusammenhalt, Einheit und vereinte Kräfte. Ein starker Medienstandort ist absolut maßgeblich, um die Gesellschaft weiterhin unabhängig zu informieren, wichtige Themen voranzutreiben und gemeinsam noch mehr helfen zu können als alleine. Mit diesem Schulterschluss und unserer geballten Medienkraft schaffen wir mit 4Gamechangers mehr." Das nächste Festival findet im Juni statt.

A1 © A1
In der vergangenen Woche berichteten wir an dieser Stelle über die Sperre von RT durch zahlreiche Provider. Marktführer A1 weigerte sich allerdings, neben dem TV-Sender auch die Webseite zu sperren. Das Unternehmen begründete das mit der Netzneutralität. Nun hat aber auch A1 die Webseite von RT gesperrt - und auch Sputnik News geblockt. A1 erklärte bereits vor einer Woche, dass man Webseiten sperren werde, sobald man eine entsprechende Liste von den Behörden erhalte - von alleine wollte man nicht aktiv werden und Seiten blocken. Nun ist die Liste beim Unternehmen ganz offensichtlich angekommen. 

Österreich in Zahlen

American Song Contest © NBC
Ähnlich wie in Deutschland ist der American Song Contest auch in Österreich kein Straßenfeger. Die erste, am späten Dienstagabend ausgestrahlte Ausgabe, erreichte bei ServusTV lediglich 1,0 Prozent Marktanteil bei den Zuschauenden zwischen 12 und 49 Jahren. Auch beim Gesamtpublikum standen 1,0 Prozent zu Buche. Folge zwei brachte es in der vergangenen Woche schließlich auf 1,4 bei allen und 0,9 Prozent in der Zielgruppe. Beides keine sehr erbaulichen Werte. 

ServusTV © ServusTV
Die Quoten dürfte ServusTV aber gut verschmerzen können, punktete man zuletzt doch wieder spürbar mit Fußball-Übertragungen. Mit der Champions-League-Partie zwischen Villarreal und Bayern München waren 7,8 Prozent beim jungen Publikum drin, insgesamt wurden sogar 10,8 Prozent gemessen. Die zweite Halbzeit wurde von 281.000 Menschen gesehen. Auf eine höhere Reichweite brachte es beim Sender nur die zweite Halbzeit des EL-Matches zwischen Frankfurt und Barcelona einen Tag später, hier sahen sogar 283.000 Personen zu. Das gesamte Spiel kam am Donnerstag auf 10,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, beim Gesamtpublikum waren es 11,1 Prozent. 

Krankes Fleisch? © Puls 4
Mit dem Fußballspiel lag ServusTV auch deutlich vor Puls 4, das am Donnerstagabend auf ein gänzlich anderes Thema setzte. So beschäftigte man sich den gesamten Abend mit dem Thema Fleisch. Zunächst gab es eine Doku zu sehen, danach folgte ein Talk. Ein durchschlagender Erfolg war das aber nicht, weshalb man beim Sender nur einige wenige Zahlen auf Anfrage veröffentlicht. So habe die Doku einen Marktanteil in Höhe von rund 4,0 Prozent erzielt. Damit lag sie deutlich unter dem Senderschnitt. Für den Talk kann man davon auch ausgehen. Eine Durchschnittsreichweite will Puls 4 ebenfalls nicht nennen, stattdessen spricht man von etwa 130.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ab zwölf Jahren, die die verschiedenen Sendungen zu "Krankes Fleisch" bei Puls 4 und Puls 24 gesehen hätten. Dabei handelt es sich aber um den weitesten Seherkreis, also solche Personen, die mindestens eine Minute des Programms gesehen haben (und das auch noch auf zwei Sendern). 

ORF 1 © ORF
Die meistgesehene Sendung in ORF 1 lief in der vergangenen Woche bereits um 7 Uhr in der Früh. Das Formel-1-Rennen aus Australien erreichte am Sonntag 433.000 Menschen, das hatte extrem starke 65 Prozent Marktanteil zur Folge. Nie erzielte ein Rennen in Australien einen höheren Marktanteil, das letzte Rennen in Down Under vor drei Jahren kam auf 48 Prozent Marktanteil und 224.000 Zuschauende. Auch Vor- und Nachberichte lagen an diesem Sonntag bei mehr als 50 Prozent.