Okto © Okto
Erst in der vergangenen Woche berichteten wir an dieser Stelle, dass der Community-Sender Okto demnächst wohl die Segel streichen muss, weil die Stadt Wien die Finanzierung des Kanals auslaufen lassen will. Nun keimt bei Fans des Senders aber ein wenig Hoffnung auf. Eine für diese Woche angesetzte Pressekonferenz zum Förderstopp wurde mit dem Hinweis auf ein Gespräch mit Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke wieder abgesagt. "Vereinbart wurde der Versuch einer Lösungsfindung innerhalb der nächsten vier Wochen", heißt es von der Okto-Geschäftsführung zum Inhalt des Gesprächs. Die Zukunft des Senders ist aber nach wie vor unsicher. 

ORF © ORF
Der neue ORF-Stiftungsrat ist komplett, an den Machtverhältnissen im obersten ORF-Aufsichtsgremium ändert sich aber nichts. Nach wie vor hat die ÖVP die Mehrheit, 16 Personen werden definitiv dem entsprechenden Freundeskreis zugerechnet. Vier weitere sind ÖVP-nah. Die Grünen stellen mit sechs Mitgliedern die zweitgrößte Fraktion in dem 35-köpfigen Gremium. Kurz nach Bekanntwerden der neuen Zusammensetzung gab es für die Stiftungsräte die erste Hiobsbotschaft: Wie der "Standard" berichtet, droht dem ORF ein Verlust in Höhe von 12 Millionen Euro im laufenden Jahr. ORF-Chef Roland Weißmann hat sowohl die Mitarbeitenden als auch den Stiftungsrat darüber informiert. Grund dafür seien Corona, der Krieg in der Ukraine sowie die Inflation. Weißmann kündigte auch ein "alternativloses" Maßnahmenpaket an. Laut "Standard" gehört zu den Maßnahmen unter anderem ein Urlaubsabbau, Weißmann sprach demnach vor der Belegschaft von "sozial sehr verträglichen Maßnahmen". 

Heinz-Christian Strache © Spiegel/SZ
Puls 24 hat in den zurückliegenden Tagen für viel Gesprächsstoff in den sozialen Netzwerken und unter Journalistinnen und Journalisten gesorgt. Der Sender hat ein kurzes Teaser-Video mit dem ehemaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache veröffentlicht. Darin ist zu sehen, wie dieser wieder auf Ibiza weilt. Strache stürzte 2019 durch ein heimlich aufgenommenes Video, in einer Villa auf Ibiza zeigte er sich unter anderem bereit zu einer möglichen Korruption. Außerdem fantasierte er über einen Umbau der "Kronen Zeitung". Puls 24 hat nun offenbar mit Strache auf Ibiza gedreht, Details dazu will man aber noch nicht verraten. Zu sehen geben soll es das Ergebnis aber am 17. Mai um 20:15 Uhr unter dem Titel "Zurück zum Ende" - also exakt drei Jahre nach dem Auffliegen der Ibiza-Affäre durch "Spiegel" und "SZ". 

FPÖ © FPÖ
Die rechtspopulistische FPÖ hat sich bei einer Journalistin der "Kronen Zeitung" entschuldigt und den Vorwurf zurückgezogen, sie würde "Fake News" verbreiten. Genau das hatte man "Krone"-Journalistin Sandra Schieder im Februar noch vorgeworfen, als diese in einem Bericht über die Einstellung des FPÖ-Bürgertelefons berichtete. Schieder und "Krone" klagten auf Unterlassung und Entschädigung, das Handelsgericht Wien erließ daraufhin eine einstweilige Verfügung. Infolgedessen haben die Streitparteien einen Vergleich geschlossen. In einer Pressemitteilung spricht die FPÖ nun von einem "Missverständnis", das es rund um die Berichterstattung gegeben habe. Und weiter: "Wir wollten der Ehre der Artikelverfasserin, Frau Sandra Schieder, BA, nicht zu nahe treten und ihre journalistische Sorgfalt sowie ihre gewissenhafte Arbeit nicht anzweifeln. Wir entschuldigen uns hiermit bei Frau Schieder und ziehen den Vorwurf, die ‘Krone’ würde ‘Fake News’ produzieren, mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück."

ORF Sommergespräche 2022 © ORF/Thomas Ramstorfer
In seinen "Sommergesprächen" interviewt der ORF jährlich die Parteichefinnen und Parteichefs der Parlamentsparteien. Und in jedem Jahr kommen die Fragen von anderen Journalistinnen und Journalisten. Wie der Sender nun angekündigt hat, führt 2022 erstmals ein Duo durch die "Sommergespräche". Gefallen ist die Wahl dabei auf Tobias Pötzelsberger, der die Interviews bereits 2019 führte, und Julia Schmuck. Damit hat der ORF einen Journalisten auf dem TV-Bereich (Pötzelsberger) und eine aus dem Radio (Schmuck) für die Aufgabe ausgewählt. ORF-2-Chefredakteur Matthias Schrom: "Dass heuer ein preisgekrönter und ‚Sommergespräche‘-bewährter TV-Journalist und eine der profiliertesten Radio-Innenpolitik-Journalistinnen des Landes gemeinsam durch das meistbeachtete politische Gesprächsformat führen, ist auch Abbild gelebter Multimedialität."

Österreich in Zahlen

Starmania Finale 2022 © ORF/Hans Leitner
Die ORF-Castingshow "Starmania" ist am Freitag mit starken Quoten zu Ende gegangen. 393.000 Menschen verfolgten den ersten Teil des Finals, 456.000 waren es beim zweiten. Die Marktanteile lagen bei guten 15 und noch besseren 19 Prozent. Die Entscheidung ließen sich dann sogar 483.000 Zuschauende nicht entgehen, das ließ den Marktanteil auf 24 Prozent steigen. Das "Starmania"-Finale konnte im Vergleich zu den Vorwochen spürbar zulegen und punktete auch beim jungen Publikum: Bei den 12- bis 29-Jährigen erreichte die Entscheidung 46 Prozent, bei den 12- bis 49-Jährigen waren es ebenfalls sehr gute 29 Prozent. ORF-Chef Roland Weißmann hatte sich zuletzt noch enttäuscht über die Gesamtreichweiten der Show gezeigt. ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz erklärt nun: "‘Starmania‘ gehört auch heuer zu den erfolgreichsten ORF-Shows. Die Marktanteils-Rekorde in der ORF-1-Zielgruppe sowie die hohe Benotung durch das Gesamtpublikum zeigen eindrucksvoll, dass die Strahlkraft unseres Events ungebrochen ist."

DSDS Finale 2022 © RTL / Stefan Gregorowius
Mit "DSDS" ging am Wochenende eine weitere Castingshow zu Ende, RTL Österreich musste aber naturgemäß deutlich kleinere Brötchen backen als der ORF. Zufrieden sein kann man dennoch, denn ähnlich wie in Deutschland konnte die Castingshow auch in Österreich zum Finale hin ein wenig zulegen. 123.000 Menschen sahen sich die letzte Ausgabe der Musik-Castingshow an, in der klassischen Zielgruppe entsprach das 6,4 Prozent Marktanteil. Damit lag das "DSDS"-Finale über dem Senderschnitt von RTL Österreich. 

ServusTV © ServusTV
ServusTV hat in der vergangenen Woche derweil stark von hochkarätigen Sport-Übertragungen profitiert. Mit 699.000 Zuschauerinnen und Zuschauern erreichte das Formel-1-Rennen aus Miami die höchste Reichweite des Senders, aber auch das CL-Halbfinale zwischen Real Madrid und Manchester City muss sich nicht verstecken. Zur Verlängerung zählte ServusTV 444.000 Zuschauende und auch schon zuvor lag die Reichweite bei knapp mehr als 400.000. Am Samstag erreichte man zudem mehr als 300.000 Personen mit dem F1-Qualifying. Alle Übertragungen lagen weit über den Normalwerten des Senders und werden den Monatsmarktanteil wohl ganz wesentlich pushen. 

Alles finster © ORF/Allegro Film
Die ORF-Miniserie "Alles finster" ist mit guten Quoten in ORF 1 zu Ende gegangen, verbuchte aber erneut rückläufige Werte. 423.000 Menschen sahen sich am Montag die vorletzte Folge an, das Finale kam danach auf 449.000 Zuschauende. Mit 16 und 17 Prozent Marktanteil kann man beim Sender sehr zufrieden sien. Mit "SOKO Linz" ist jüngst zudem eine weitere ORF-Serie zu Ende gegangen. Im Schnitt kamen die 13 Folgen auf 485.000 Zuschauerinnen und Zuschauern, der Auftakt erzielte fast ein Millionenpublikum. Mit im Schnitt 16 Prozent Marktanteil waren die Folgen sowohl insgesamt als auch bei den 12- bis 49-Jährigen ein schöner Erfolg für ORF eins.