ORF © ORF
Für reichlich Wirbel hat in den letzten Tagen ORF.at-Geschäftsführer Karl Pachner gesorgt. Auf seiner privaten Facebook-Seite fand der hochrangige Manager nur wenig gute Worte für Ungarns Ministerpräsidenten, Viktor Orban. "Ein Herzinfarkt wäre bei seiner Körperfülle und seinem Erregungspotenzial schon eine faire Sache!", schrieb Pachner. Das sorgte unter anderen dafür, dass der österreichische Botschafter in Ungarn ins Außenministerium bestellt wurde. Pachner löschte das Posting kurz darauf und entschuldigte sich, er sprach zudem von einer "unbedachten und missverständlichen Formulierung". Er wünsche sich nicht den Tod Orbans. Der ORF distanzierte sich mit deutlichen Worten von den Aussagen Pachners. Generaldirektor Roland Weißmann habe den ORF.at-Chef "schärfstens und letztmalig abgemahnt", heißt es in einer Pressemitteilung. Darüber hinaus ist Pachner bis auf Weiteres und auf eigenen Wunsch beurlaubt. "Der ORF hält fest, dass es sich bei dem Posting um eine private Meinungsäußerung eines Mitarbeiters auf dessen persönlicher Facebookseite gehandelt hat, die natürlich in keinem Zusammenhang mit der redaktionellen Berichterstattung der unabhängigen und weisungsfreien Redakteurinnen und Redakteure des ORF steht", heißt es weiter vom Unternehmen. 

Gery Seidl © Puls 4
Unter dem Titel "Brauch ma des?" hat Puls 4 eine neue Show mit dem Kabarettisten Gery Seidl angekündigt. In dem Format hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Österreich schöner zu machen. Angekündigt ist für den Herbst eine "große Entrümpelungsaktion". Gemeinsam mit anderen Comedians nimmt sich Seidl Dinge und Gegenstände vor, die die Österreicherinnen und Österreicher stören. Nach einer Diskussion mit allen Teilnehmenden wird entschieden: "Brauch ma!" oder "Brauch ma net!". Darüber hinaus hat Puls 4 mit "So lebt sich’s leichter" ein neues Format mit der Ernährungsberaterin Holly Wilkinson angekündigt. Sie soll die Zuschauenden mitnehmen auf eine "Reise in ein gesünderes, leichteres Leben". Los geht’s hier ebenfalls im Herbst. 

Hans Sigl © IMAGO / Future Image
Am vergangenen Samstag hat der ORF erstmals die "Starnacht am Neusiedler See" ausgestrahlt. Und es war  gleichzeitig auch ein Abschied: Nach vielen Jahren verabschiedete sich nämlich Moderator Alfons Haider von der "Starnacht"-Reihe, die in der Vergangenheit meist am Wörthersee gastierte. Dort findet die nächste Ausgabe bereits im Juli statt - und statt Haider wird dann "Bergdoktor" Hans Sigl neben Barbara Schöneberger durch die Show führen. Alfons Haider präsentiert im Herbst unterdessen ein neues Musical-Format im ORF. "Geplant ist ein Schwerpunkt über das 30-Jahre-Jubiläum vom erfolgreichsten österreichischen Musical ‘Elisabeth’ mit den wichtigsten Personen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben", so Haider in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung". Zudem soll die Sendung auch einen Überblick über die aktuell sehenswertesten Musicalproduktionen in deutschsprachigem Raum bieten und dem Nachwuchs eine Chance geben.

Justizia © Photocase
Der Presseclub Concordia hat eine Popularbeschwerde gegen die Zusammensetzung von Publikumsrat und Stiftungsrat des ORF bei der Medienbehörde KommAustria angekündigt. Weil die Mehrheit der beiden Gremien von den Regierungsparteien bestimmt werden, biete das eine "strukturelle Einfallspforte für politischen Einfluss", heißt es in einer Erklärung. Noch bis zum heutigen 7. Juni sucht man nach Unterstützerinnen und Unterstützern, zusammenbekommen muss man lediglich 120 Personen. Hat man diese Menschen zusammen, soll die Beschwerde am Mittwoch eingebracht werden. Die KommAustria wird sich also wohl bald wieder mit dem ORF beschäftigen, zuvor hatte nämlich auch die Universitätenkonferenz eine Beschwerde bei der Behörde gegen den ORF eingebracht, weil man die "Unabhängigkeit von Organen des ORF" verletzt sehe. Bei dieser Beschwerde geht es konkret um die Besetzung des Publikumsrats. 

Puls 4 © Puls 4
Puls 4 muss gleich zwei personelle Abgänge auf dem Bildschirm verkraften. So hat Unternehmer Martin Rohla angekündigt, für weitere Staffeln der Gründershow "2 Minuten 2 Millionen" nicht mehr als Investor zur Verfügung zu stehen. Die Sendung, in der er seit 2018 zu sehen war, sei eine großartige Sache, aber mit seinen 60 Jahren habe er sich dazu entschlossen, "eher lieber weniger als mehr arbeiten" zu wollen. Nach 11 Jahren wird zudem Verena Schneider ihren Posten als Wettermoderatorin bei Puls 4 räumen, sie präsentierte die Aussichten regelmäßig in "Café Puls". Dort soll ihr nun ein Meteorologe bzw. eine Meteorologin nachfolgen. Ganz trennen sich die Wege von Puls 4 und seiner Moderatorin jedoch nicht, sie bleibt dem 4Gamechangers-Festival erhalten.

Österreich in Zahlen

Ferdinand Wegscheider © ServusTV / Marco Riebler ServusTV-Chef Ferdinand Wegscheider
Der Mai stand einmal mehr im Zeichen von ServusTV, das den erfolgreichsten Monat seit Senderbestehen verbuchte. Beim Gesamtpublikum erreichte der Sender 4,7 Prozent Marktanteil und war damit der stärkste österreichische Privatsender im gesamten Markt. Puls 4 (3,0 Prozent) und ATV (2,7 Prozent) hat ServusTV mittlerweile deutlich abgehängt. Und auch in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen sind die Salzburger inzwischen in Schlagdistanz zu Puls 4. Mit 4,2 Prozent lief es hier für ServusTV richtig gut (erstmals holte ServusTV einen Wert von mehr als 4,0 Prozent), Puls 4 lag bei noch etwas besseren 4,7 Prozent. ATV landete mit 4,0 Prozent schon hinter der Konkurrenz, der Sender schlägt sich in der Primetime mit 5,4 Prozent überdurchschnittlich gut, hat zu den anderen Tageszeiten aber spürbare Probleme, die Performance der Konkurrenz mitzugehen. Die ServusTV-Quoten werden unterdessen von den vielen Sport-Übertragungen getrieben, aber auch am Vorabend läuft es nach wie vor sehr gut. 

Puls 24 © Michael Edelmayer
ProSiebenSat.1Puls4 feiert gleichzeitig seinen Nachrichtensender Puls 24 für den erfolgreichsten Mai aller Zeiten. Das ist für sich genommen aber noch keine sonderlich große Leistung, gibt es den Sender doch erst seit September 2019. Mit 0,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kann man aber dennoch zufrieden sein. oe24.TV erreichte 1,1 Prozent. Der Abstand der beiden News-Sender beträgt damit nur noch 0,2 Prozentpunkte, vor einem Jahr waren es noch mehr als 1,0 Prozentpunkte. 

ORF 1 © ORF
Für ORF 1 ging es im Vergleich zum Vorjahres-Mai um mehr als einen Prozentpunkt nach oben, mit 8,2 Prozent blieb man trotzdem im einstelligen Bereich hängen. Dafür lief es beim jungen Publikum mit 11,6 Prozent recht gut. ORF 2 kam auf 20,6 Prozent beim Gesamtpublikum und blieb damit der mit Abstand erfolgreichste Sender im Land - gleichzeitig war es der schwächste Wert seit fast einem Jahr. Bei den 12- bis 49-Jährigen hielt sich ORF 2 mit 10,0 Prozent knapp im zweistelligen Bereich. 

French Open © French Open
Das Finale der French Open ist am Sonntag bei ServusTV zu sehen gewesen und erreichte dort 151.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, das sorgte für 15,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. In der werberelevanten Zielgruppe waren ähnlich starke 14,7 Prozent drin. Die Siegerehrung kam dann sogar auf eine Reichweite in Höhe von 169.000 und auch die Marktanteile lagen mit 14,4 (gesamt) und 13,9 Prozent (12-49) auf einem Top-Niveau. Auftrumpfen konnte derweil ORF 1 am Freitag mit dem Nations-League-Match zwischen Österreich und Kroatien, das gleichzeitig die Premiere von Ralf Rangnick als Österreich-Trainer war. 524.000 Menschen sahen sich die erste Halbzeit an, 712.000 waren es in Halbzeit zwei. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum lagen mit 23 und 32 Prozent weit über den Normalwerten des Senders. 

Starnacht am Neusiedler See © ORF/IP Media/Peter Krivograd
Die "Starnacht am Neusiedler See" hat sich am Samstag in ORF 2 dagegen nicht als Quoten-Kracher herausgestellt. Nur 383.000 Menschen sahen sich die Live-Übertragung, die wegen starken Regenfalls kurzzeitig unterbrochen werden musste, beim Sender an, damit waren 18 Prozent Marktanteil drin. Während alle anderen Sender mit einem solchen Wert wohl sehr zufrieden gewesen wären, lief es für ORF 2 damit nur unterdurchschnittlich. Als starke Konkurrenz stellte sich an diesem Abend RTL heraus: Das Fußballspiel zwischen Deutschland und Italien kam dort auf bis zu 216.000 Zuschauende. Auch Das Erste und das ZDF erreichten zur besten Sendezeit jeweils mehr als 160.000 Zuschauerinnen und Zuschauer und waren so gut unterwegs.