Markus Breitenecker und Roland Weißmann © Monika Fellner
In der vergangenen Woche ist das 4Gamechangers Festival über die Bühne gegangen, bei dem ProSiebenSat.1Puls4 (P7S1P4) erstmals mit dem ORF kooperierte. Nachdem jahrelang über eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Privaten und Öffentlich-Rechtlichen gesprochen wurde, war dies das erste starke Zeichen in dieser Richtung. P7S1P4-Chef Markus Breitenecker sagte nach dem Festival, dass es zwischen Privaten und ORF jahrelang einen Konkurrenzkampf gegeben habe, "aber in Zeiten wie diesen, wo so viele Krisen zeitgleich auftreten, müssen wir zusammenarbeiten und gemeinsam in eine digitale Zukunft gehen und Inhalte teilen". ORF-Generaldirektor Roland Weißmann erklärte: "Wir haben das Spiel verändert, weil wir kooperieren. Am kleinen, heimischen Medienmarkt dort zu kooperieren, wo es Sinn macht, das können wir beitragen. Und das ist ein wichtiger Schritt in eine neue, bessere Zukunft." Wie viel Kooperation zwischen den Unternehmen in den kommenden Jahren tatsächlich gelebt wird, muss sich aber erst noch zeigen. In jedem Fall ist die Zusammenarbeit beim 4Gamechangers Festival etwas Greifbares, nachdem zuvor lange nur geredet wurde. 

Andreas Herzog © Sky/Max Brucker
Ex-Fußballer Andreas Herzog feiert ein Comeback als Experte bei Sky Sport Austria, das hat der Sender nun bekanntgegeben. Ab der kommenden Saison 2022/23 wird Österreichs Rekordnationalspieler wieder regelmäßig die Spiele der Admiral Bundesliga sowie der UEFA Champions League analysieren. Uwe König, Vice President Editorial Sports bei Sky Österreich, sagt: "Andreas Herzog ist ein großartiger Experte und dazu ein absolutes Aushängeschild des österreichischen Fußballs. Um so mehr freut es mich, dass er ab der neuen Saison wieder das Sky Expertenteam verstärkt. Mit seinen pointierten Analysen, aber auch mit seinem sympathischen Schmäh wird der Fan-Liebling die Sky Seher:innen bei den Übertragungen zur Admiral Bundesliga sowie der UEFA Champions League bestens unterhalten."

Pro & Contra © Screenshot Puls 4
In der Puls-4-Talksendung "Pro & Contra" ist zuletzt über Abtreibungen gesprochen worden - zwei eingeladene Gäste hat die Zusammenstellung der Diskussionsrunde aber nicht zugesagt. Kritik an der Einladungspolitik des Senders äußerten sowohl Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen als auch Eva-Maria Holzleitner, Frauensprecherin der SPÖ - beide sagten ihre Teilnahme daraufhin ab. Darüber hinaus sollten auch Neos-Politikerin Henrike Brandstötter sowie Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg, Stephanie Merckens vom katholischen Institut für Ehe und Familie sowie Ludwig Brühl, Abtreibungsgegner und Vertreter des Marsches fürs Leben an der Diskussion teilnehmen. Die Teilnahme vor allem von Brühl stieß bei den beiden Frauensprecherinnen auf Unverständnis. In einer Pressemitteilung erklärten sie, dass in einer solchen Debatte auch immer die medizinische Sicht miteinzubeziehen sei. "Diese Ausgewogenheit, insbesondere durch das Fehlen einer versierten medizinischen Expertise, wahlweise durch ein*e Ärzt*in, war [...] für uns nicht gegeben." Gleichzeitig betonten die beiden Politikerinnen, dass die Unabhängigkeit der Redaktion für sie ein hohes Gut sei. In ihrer eigenen Verantwortung liege es jedoch, zu entscheiden, "ob wir bei diesem hochsensiblen Thema an Diskussionen teilnehmen, wenn wesentlichste Aspekte, wie die Gesundheit von Frauen, nicht beleuchtet werden und radikalen Abtreibungsgegner:innen eine Bühne gegeben wird". Von der "Pro & Contra"-Redaktion hieß es nach der Absage gegenüber dem "Standard", dass man die Gäste stets mit Sorgfalt auswähle. "Der Titel 'Pro und Contra' steht allerdings auch dafür, dass Menschen unterschiedlicher Meinungen aufeinandertreffen und engagiert konträre Argumente austauschen. Es wurden zu diesem Thema auch Mediziner:innen von uns angefragt, leider ist keine Zusage zustande gekommen." Man respektiere die Absage der beiden Frauen.

Österreich in Zahlen

ServusTV © ServusTV
Auch im Juni hat ServusTV wieder mit guten Quoten geglänzt, so lag der Monatsmarktanteil des Senders beim Gesamtpublikum bei ziemlich guten 4,3 Prozent. Das war zwar deutlich weniger als noch im Mai (4,7 Prozent), aber ein großer Sprung gegenüber dem Vorjahres-Juni, als der Sender nur 3,4 Prozent erzielte. ServusTV bleibt damit der erfolgreichste österreichische Privatsender beim Gesamtpublikum, Puls 4 (3,1 Prozent) und ATV (2,9 Prozent) lagen deutlich dahinter. Bei den 12- bis 49-Jährigen erreichten die Salzburger ebenfalls gute 3,5 Prozent, hier lagen ATV mit 4,3 und Puls 4 mit 5,2 Prozent aber noch vorn. Von ServusTV heißt es, der abgelaufene Monat sei der erfolgreichste Juni in der Sendergeschichte gewesen. 

Puls 24 © Michael Edelmayer
Gute Nachrichten gab es unterdessen für Puls 24. Der Nachrichtensender aus dem Hause ProSiebenSat.1Puls4 kommt immer näher an oe24.TV heran, im Juni reichte es für einen Gesamt-Marktanteil in Höhe von 0,8 Prozent. Die Boulevard-Konkurrenz brachte es auf 1,1 Prozent. In der für Puls 24 wichtigen Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen ist der Abstand noch kleiner, hier kam man auf 1,1 Prozent und damit auf den besten Wert in diesem Jahr. oe24.TV lag mit 1,2 Prozent nur noch hauchdünn vorn. 

ORF © ORF
Kleinere Brötchen als im vergangenen Jahr backen musste unterdessen der ORF, was im Wesentlichen auf das Fehlen der Fußball-Europameisterschaft in diesem Zeitraum zurückzuführen ist. Damals kam ORF 1 im Juni auf 15,9 Prozent, ohne dieses Sport-Highlight sah es jetzt mit 7,8 Prozent deutlich schlechter aus, wenngleich man sich im Vergleich zum Juni 2020 spürbar steigern konnte - damals verbuchte der Sender in der Endabrechnung nur 6,6 Prozent. ORF 2 blieb mit 20,6 Prozent der mit Abstand stärkste Sender im Land. Bei den 12- bis 49-Jährigen lag ORF 1 im Juni mit 11,1 Prozent wieder stabil vor allen anderen Sender, ORF 2 brachte es auf 9,7 Prozent. Im ersten Halbjahr 2022 erreichte der ORF mit all seinen Sendern einen Marktanteil in Höhe von 35,2 Prozent - so gut lief es seit sechs Jahren nicht mehr.