ServusTV Nachrichten-Studio © ServusTV / Marco Riebler
Der Höhenflug von ServusTV ist noch nicht vorbei, der Juli war erneut der erfolgreichste Monate der Sendergeschichte. Mit 4,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum war man erfolgreichster Privatsender und auch beim jungen Publikum zwischen 12 und 49 Jahren lief es mit 4,3 Prozent hervorragend. Beide Werte sind neue Rekorde. In der Zielgruppe schob sich ServusTV auch wieder an ATV vorbei, das mit 4,0 Prozent ziemlich blass blieb. Erstmals lag ServusTV im Mai vor ATV - gut möglich, dass sich die Kräfteverhältnisse aktuell nachhaltig verschieben. Verlassen konnte sich der Salzburger Sender auf seine zahlreichen Sport-Übertragungen: Sowohl Formel 1, als auch Tennis und Fußball bescherten ServusTV im Juli immer wieder Traum-Quoten. Am Vorabend lief es aber auch für die Nachrichten des Senders so gut wie nie zuvor. 

Puls 4 © Puls 4
Während ATV aktuell sehr schwächelt, zeigt sich Puls 4 in besserer Verfassung. Mit 5,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe lag man noch recht deutlich vor ServusTV, die Durchhänger aus den Monaten April und Mai, als jeweils weniger als 5,0 Prozent gemessen wurden, hat man inzwischen hinter sich gelassen. In der vergangenen Woche verabschiedeten sich die "Sommergespräche" mit guten Quoten: Die Interviews mit Kanzler Karl Nehammer und FPÖ-Chef Herbert Kickl erreichten 6,7 und 7,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Gute Nachrichten gibt es unterdessen von Puls 24: Der Newssender kam im Juli auf 0,9 Prozent Marktanteil und lag damit nur hauchdünn hinter oe24.TV (1,0 Prozent). 

ORF 1 © ORF
ORF 1 konnte derweil von der Frauen-Fußball-EM im Juli nur bedingt profitieren. Mit 8,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum lief es zwar so gut wie seit März nicht mehr, ein Jahr zuvor waren im Juli aber noch 11,7 Prozent drin - damals war der Monat geprägt von Herren-EM und Olympischen Spielen. Allerdings: Im Juli 2020 lag ORF 1 bei nur 7,3 Prozent. Bei den 12- bis 49-Jährigen war ORF 1 im Juli mit 11,1 Prozent erneut Marktführer. ORF 2 brachte es insgesamt auf 21,1 Prozent und war so der mit Abstand stärkste Sender in Österreich, beim jungen Publikum reichte es mit 10,3 Prozent zu Platz zwei. 

UEFA Women's Euro 2022 © UEFA
Die letzte Woche war in ORF 1 dennoch geprägt von einigen Sport-Events. Das EM-Finale zwischen Deutschland und England sahen in der ersten Halbzeit 487.000 Menschen, das entsprach 30 Prozent Marktanteil. Halbzeit zwei steigerte sich auf 579.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, wobei der Marktanteil mit 27 Prozent etwas niedriger ausfiel. ORF 2 kam zur gleichen Zeit mit "Bundesland Heute" auf eine Reichweite in Höhe von 891.000 sowie einen Marktanteil von 44 Prozent. Die Verlängerung des Finalmatches sahen sich 811.000 Menschen an, mit keiner anderen Sendung erreichte der Sender in der vergangenen Woche mehr Personen. Das führte in ORF 1 zu 33 Prozent Marktanteil. Nachmittag schalteten zudem 744.000 Menschen (zweithöchste Reichweite der gesamten Woche) das Formel-1-Rennen aus Ungarn ein, damit lag man bei 54 Prozent Marktanteil. 

kabel eins Doku © kabel eins Doku
Spannend ist auch die Entwicklung einiger kleinerer Sender: Im Juli erzielte Kabel Eins Dokus Austria mit 1,0 Prozent Monatsmarktanteil beim Gesamtpublikum einen neuen Bestwert. Zuletzt lag der Sender stabil bei 0,6 bis 0,8 Prozent. Auch für Nitro lief es im Juli mit 1,6 Prozent vergleichsweise gut, freuen über gute Quoten können sich außerdem TLC (0,7 Prozent) und RTLup (1,7 Prozent). Schwach waren im siebten Monat des Jahres dagegen Sport1 (0,2 Prozent), die beiden Viacom-Sender Nickelodeon (0,1 Prozent) und Comedy Central (0,2 Prozent) sowie ProSieben Maxx (0,5 Prozent). 

Weitere Meldungen aus Österreich

Mediengruppe Österreich © Mediengruppe Österreich
Die Mediengruppe Österreich (oe24, "Österreich") ist eine mehrjährige Druck-Kooperation mit der Mediaprint eingegangen. Dadurch werden die Tageszeitungen "Österreich" und die Gratis-Ausgabe "oe24" ab 2023 im Mediaprint-Druckzentrum Wien-Inzersdorf gedruckt. Auswirkungen hat das auf die bislang in Tulln beheimatete Druckerei der Mediengruppe Österreich, die soll nämlich geschlossen werden. Betroffen sind rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Geschäftsführer Wolfgang Zekert kündigt gegenüber dem "Standard" ein geordnetes Ende mit Sozialplan und Schließungsregelung an, einen Konkurs soll es demnach nicht geben. "In diesem Marktumfeld und bei diesen Preisen für Energie und Rohstoffe ist eine eigene Druckerei auf Dauer nicht durchfinanzierbar", sagt Zekert gegenüber dem "Standard". Veränderungen wird es angesichts der neuen Strategie in Sachen Druck auch beim Format der Zeitungen geben: "Österreich" und der "oe24" sollen künftig das Druckformat der "Krone" erhalten - sie werden also geschrumpft. 

Roland Weißmann © ORF/Roman Zach-Kiesling Roland Weißmann
An einer dauerhaft erfolgreichen Programmierung von ORF 1, speziell am Vorabend, haben sich auf dem Küniglberg schon einige Personen versucht - und mitunter die Finger verbrannt. Nun sucht der ORF via Ausschreibung nach einem Programmplaner bzw. einer Programmplanerin für den Sender. Roman Rinner, der den Job seit 2018 macht, soll nach "Standard"-Angaben einen neuen Job innerhalb des öffentlich-rechtlichen Rundfunks übernehmen. In einem Interview mit dem "Standard" hat ORF-Chef Roland Weißmann auch über ORF 1 gesprochen. Kritik, beim Sender würden vor allem US-Serien laufen, entgegnet Weißmann so: "Entscheidend ist doch das Gesamtangebot, und das kann sich sehen lassen." Außerdem verwies er auf neue Programme und Formate, die man für den Sender plane. 

Was noch zu sagen wäre…

Sommerloch ist wohl dann, wenn Medien über einen Kaffeemaschinen-Streit im ORF berichten (kurier.at)