Markus Breitenecker, Joyn © Gerry Frank Markus Breitenecker
ProSiebenSat.1Puls4-Chef Markus Breitenecker sprach im Dezember 2022 noch von einer "kleinen Sensation" und einer "taktischen Meisterleistung" seines Teams. Er meinte damals die Tatsache, dass sich Puls 4 wieder Rechte am europäischen Klubfußball sicherte. Ab der Saison 2024/25 darf man dienstags Highlights der Champions League zeigen und donnerstags pro Runde ein Match der Europa- oder Conference League übertragen. Nun könnte es aber eine Überraschung geben: Wie das Portal "Sports Business" berichtet, gibt Puls 4 die Übertragungsrechte an ServusTV weiter - und das, noch bevor man ein einziges Spiel gezeigt hat. ServusTV äußert sich dazu nicht und von Puls 4 heißt es, man kommentiere keine Gerüchte - was man wohl als inoffizielle Bestätigung des Deals lesen kann. Für ServusTV, das bislang die Rechte gehalten hatte, macht der Deal Sinn, weil man im ursprünglichen Bieterverfahren das Nachsehen hatte und Canal+ und eben Puls 4 den Vortritt lassen musste. Ab dem kommenden Herbst wäre man im Fußball also ziemlich blank gewesen - und das direkt nach der EM, die zu großen Teilen beim Sender läuft. Für Puls 4 macht der mögliche Deal wohl nur aus finanzieller Sicht Sinn: Im Rahmen des konzernweiten Sparprogramms muss auch in Wien auf das Geld geachtet werden, das Unternehmen hat ebenfalls Stellen abgebaut. Eine mögliche Weitergabe der Fußballrechte wäre aber eine neue Dimension in dem bislang bekannten Sparpaket. 

Exxpress © Exxpress
Ein Userkommentar auf der Plattform "Exxpress" hat am Wochenende für zahlreiche Diskussionen und Kritik gesorgt. Die Person rief darin sinngemäß zum Mord gegen ORF-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf. Heikel ist das auch deshalb, weil der "Exxpress" angibt, alle Kommentare vor der Veröffentlichung zu überprüfen. Vom ORF heißt es, solche Drohungen seien kein Einzelfall. Man werde dagegen dennoch "mit allen zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln vorgehen". Verurteilt wurde das Posting auch durch das Medienministerium, die Polizei Wien teilte mit, den Sachverhalt an die zuständigen Kollegen weitergeleitet zu haben. Nach "Exxpress"-Angaben wurde der Kommentar nach Bekanntwerden direkt gelöscht und zur Anzeige gebracht. Wie das mit der Vorab-Überprüfung der Kommentare zusammenpasst, ist unklar. Inzwischen hat der "Exxpress" die Kommentar-Funktion auf seiner Webseite abgeschaltet. Der "Exxpress" wird immer wieder für seine einseitige, populistische und oft auch falsche Berichterstattung kritisiert. Dennoch wird das Medium vom Staat mit mehr als einer Million Euro gefördert

Armin Wolf © ORF/Thomas Ramstorfer
Losgetreten hat die Debatte um den "Exxpress"-Userkommentar übrigens ORF-Moderator Armin Wolf, der darauf bei X (früher: Twitter) aufmerksam machte. Gleichzeitig hat der Österreichische Presserat das Boulevardportal oe24.at für eine irreführende Überschrift gerügt - zu Armin Wolf. "Armin Wolf: ,Dies ist definitiv das Ende seiner Karriere‘" titelte das Portal. Inhaltlich ging es dann aber um eine Betrugsmasche, mit der ahnungslose Menschen durch effektheischende Überschriften auf dubiose Webseiten gelockt werden. Der Presserat kritisierte, dass weder aus Überschrift, Dachzeile noch Vorspann präzise hervorgehe, worum es in dem Text eigentlich geht. Grundsätzlich ist der ORF zuletzt verstärkt mit Scam-Seiten konfrontiert gewesen, die die eigenen Angebote imitieren und versuchen, an Daten oder Geld von Userinnen und Usern zu kommen. "Die ORF-Rechtsabteilung geht raschestmöglich gegen jede einzelne Scam-Seite vor", erklärt ein ORF-Sprecher gegenüber dem "Standard". Verlinkte Websites und Accounts melde man umgehend bei den zentralen Stellen der Plattformen.

ORF © ORF
Wie der "Standard" zuerst berichtete, hat der ORF ein Gutachten in Auftrag gegeben, bei dem es darum geht, welche Auswirkungen eine mögliche Einstellung von ORF.at auf andere Medien hat. Das Ergebnis: Private Paid-Angebote würden nur gering profitieren, viel größer wären die Zugewinne dagegen bei großen US-Konzernen und bei schon heute kostenlosen, reichweitenstarken News-Portalen. ORF.at, die stärkste News-Seite des Landes, ist den Verlagen seit jeher ein Dorn im Auge. Sie dachten, mit einer Maximalanzahl an Artikeln pro Woche das Problem eingrenzen zu können, aber da hatten sie die Rechnung ohne die Spitzfindigkeit des ORF gemacht (DWDL.de berichtete). Der Zeitungsverband VÖZ teilt gegenüber dem "Standard" nun mit, dass man es "einigermaßen verwunderlich" finde, dass der ORF "Gebührengelder für derartige hypothetische Untersuchungen einsetzt". Der Verband verweist zudem auf Untersuchungen des deutschen Zeitungsverbands BDZV, die zu einem gegenteiligen Ergebnis kommen. Hier geht’s zur ORF-Studie

Österreich in Zahlen

Dschungelcamp, Cora Schumacher © RTL
RTL hat in den vergangenen Tagen mit dem Dschungelcamp auch in Österreich hervorragende Quoten eingefahren. 233.000 Menschen sahen sich die Auftaktsendung am Freitag an und der Marktanteil in der klassischen Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen lag bei starken 22,7 Prozent. Einen Tag später waren es noch 207.000 und 18,8 Prozent. Am Sonntag lag die Reichweite, wohl auch bedingt durch die kurze Sendedauer, bei sogar 260.000, 19,0 Prozent Marktanteil waren die Folge. Am Montag sahen auf dem späteren Sendeplatz 188.000 Menschen zu, das entsprach 21,5 Prozent Marktanteil. In Summe waren es also sehr starke Zahlen. 

ORF 1 © ORF
In den zurückliegenden Tagen stand das Programm von ORF 1 ganz im Zeichen des Sports - und das hat dem Sender hervorragende Quoten beschert. Ganz vorne landete die Kitzbühel-Abfahrt am Samstag, die zur Mittagszeit im Schnitt von 1,23 Millionen Menschen gesehen wurde und dem ORF so 75 Prozent Marktanteil bescherte. Abends sahen dann zunächst 425.000 Menschen das Handball-Match zwischen Österreich und Deutschland, in Halbzeit zwei waren es sogar 570.000, die Marktanteile lagen bei 17 und 22 Prozent. Bei den 12- bis 49-Jährigen wurden ebenfalls weit mehr als 20 Prozent gemessen. Die zweite Halbzeit war damit so stark wie überhaupt noch keine Handball-Übertragung im ORF. Das Match am Montag zwischen Österreich und Frankreich verfolgten am Vorabend 367.000 (Halbzeit eins) und 485.000 Menschen (Halbzeit zwei), hier holte man ebenfalls richtig starke rund 20 Prozent Marktanteil. Mit dem Slalom am Sonntag und weiteren Wintersport-Übertragungen lag ORF 1 zudem am Wochenende durchweg weit über den eigenen Normalwerten. 

School of Champions © ORF/BR/SRF/Superfilm/Stefanie Leo
Am Montagabend ist in ORF 1 zudem die neue Serie "School of Champions" gestartet - und die Quoten waren zum Auftakt richtig gut. 506.000 Menschen sahen sich die erste Folge an, die zweite Episode kam direkt im Anschluss noch auf 485.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Beide Folgen der neuen Serie brachten es so auf starke 18 Prozent Marktanteil, damit lag die Produktion von Superfilm deutlich über den Normalwerten des Senders.