Justizia © Photocase
Eva Marek, Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshofs, hat in der vergangenen Woche mit fragwürdigen E-Mails an Journalisten des "Standard" auf sich aufmerksam gemacht. Das ist vor allem auch deshalb relevant, weil an dem Gericht oft medienrechtliche Verfahren landen. Nach einer Recherche der Zeitung schrieb Marek an den "Standard"-Autoren Michael Nikbakhsh: "Im Übrigen werden Sie mich nicht in den Tod treiben." Wenn doch, würde Fabian Schmid, ebenfalls Journalist bei der Zeitung, Nikbakhsh dazu "herzlich gratulieren". Nikbakhsh warf sie außerdem vor, Dinge zu schreiben, von denen er "weiß, dass sie nicht stimmen", von Schmid habe sie "nichts anderes erwartet". Für die Chefredaktion des "Standard" stehen nun "heikle Fragen bezüglich der Haltung der Vizepräsidentin des OGH zur Pressefreiheit und zu ihrem Verständnis von Journalismus und den Aufgaben von Investigativjournalisten" im Raum. "Der Standard" hat über den Vorgang auch Georg Kodek, den Präsidenten des Obersten Gerichtshofs, informiert - und der reagierte ziemlich deutlich. So gab es gegenüber der Zeitung an, mit Marek ein "ausführliches, sehr konstruktives Gespräch" geführt zu haben. Dabei habe er sie ersucht, "auch in privater Kommunikation mit Medienvertretern auch in Bezug auf Vorgänge, die nicht ihre Funktion am Obersten Gerichtshof betreffen, das Sachlichkeitsgebot zu wahren und von der Äußerung persönlicher bzw. emotionaler Befindlichkeiten Abstand zu nehmen". Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass Marek "ihre allfällige Einschätzung einzelner Journalist:innen innerhalb des Gremiums weitererzählt". Die Richter des OGH würden ihre Fälle "nach bestem Wissen und Gewissen" erledigen, so Kodek weiter. Marek bedauerte ihre Mails nach "Standard"-Infos mittlerweile, außerdem sprach sie offenbar von "höchst missverständlichen" Mails. Hier die ganze Geschichte im "Standard"

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Über die exorbitant hohe Anzahl an Regierungsinseraten in verschiedenen österreichischen Medien haben wir an dieser Stelle schon das ein oder andere Mal berichtet. In Österreich fällt dazu manchmal auch der Begriff "Inseraten-Korruption". Nun hat der Rechnungshof die Medienarbeit von Bundeskanzleramt sowie Finanz- und Klimaschutzministerium unter der damaligen Regierung von Sebastian Kurz scharf kritisiert. So gaben diese Stellen von 2019 bis 2021 insgesamt 108 Millionen Euro für ihre Medienarbeit aus. Kritisiert wurden in diesem Zuge nicht nur die hohen Kosten sowie mangelnde Wirtschaftlichkeit, sondern auch die Tatsache, dass Entscheidungen oft nicht nachvollziehbar seien. Es sei nicht ausreichend gewährleistet gewesen, "dass die verfassungsrechtlich vorgegebenen Gebarungsgrundsätze der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit bei der Medienarbeit beachtet wurden". Außerdem seien geplante Anzeigen-Schaltungen teilweise zugunsten parteinaher Medien geändert worden. 

Kronen Zeitung © Kronen Zeitung
Der Österreichische Presserat hat die "Kronen Zeitung" für die Veröffentlichung eines Gewaltvideos auf seiner Online-Seite gerügt. Gezeigt wurde, wie fünf Jugendliche in München zwei Mädchen angriffen. Die Opfer waren zwar verpixelt, dennoch sah der Presserat in den Aufnahmen eine Verletzung der Persönlichkeitssphäre der Opfer und sprach von der Befriedigung von "Voyeurismus und den Sensationsinteressen gewisser Leserinnen und Leser", die der Veröffentlichung wohl zugrunde lägen. Gleichzeitig betonte der Presserat, dass eine Debatte über Gewalt unter Jugendlichen relevant sei, ebenso die kritische Betrachtung von entsprechenden Videos. Der Persönlichkeitsschutz müsse aber gewährleistet bleiben. Die "Krone" nahm an dem Verfahren des Presserats nicht teil, weil man die Schiedsgerichtsbarkeit des Selbstkontrollorgans nicht anerkennt.

Österreich in Zahlen

Wiener Opernball 2024 © ORF/Roman Zach-Kiesling
Der Wiener Opernball ist auch in diesem Jahr ein voller Erfolg für den ORF gewesen. Sowohl in ORF 1 als auch in ORF 2 war das Event das reichweitenstärkste der Woche. Doch der Reihe nach: "Wiener Opernball 2024 - Alles tanzt" sahen am Donnerstag zur besten Sendezeit in ORF 2 im Schnitt 1,11 Millionen Menschen, der Marktanteil lag da schon bei 39 Prozent. "Die Ankunft der Gäste" verfolgten sogar 1,31 Millionen und der Marktanteil stieg auf 44 Prozent. "Die Eröffnung" kam dann schließlich auf 1,47 Millionen sowie 57 Prozent, bei den ganz jungen 12- bis 29-Jährigen wurden sogar hervorragende 74 Prozent erzielt. Nach der "ZiB 2" (55 Prozent Marktanteil) erreichte "Das Fest" schließlich noch 54 Prozent bei 765.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. In ORF 1 war einen Tag später der Rückblick "Alles Opernball" zu sehen, damit erreichte man eine Reichweite in Höhe von 673.000 sowie 26 Prozent Marktanteil.

RTL NFL, Jana Wosnitza © RTL / Simon Stöckl
RTL hat den Super Bowl nicht nur in Deutschland exklusiv im Free-TV gezeigt, sondern auch in Österreich. Und auch dort waren die Quoten sehr gut: Das erste Viertel erreichte nach Mitternacht mit 176.000 Zuschauerinnen und Zuschauern die höchste Reichweite, damit waren in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen 51,1 Prozent Marktanteil drin. Die Reichweiten sanken dann im Verlauf des Abends, aber auch in der Overtime waren noch 126.000 Menschen mit dabei. Zu Beginn des dritten Viertels lag der Marktanteil bei 60,7 Prozent, bei der Halbzeitshow zuvor waren es sogar 63,6 Prozent. Die kompletten Daten für die Zeit nach 3 Uhr liegen aktuell noch nicht vor. 

School of Champions © ORF/BR/SRF/Superfilm/Stefanie Leo
Die neue ORF/ARD/SRF-Serie "School of Champions" ist am Montag mit guten Quoten zu Ende gegangen. 400.000 und 425.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen sich ab 20:15 Uhr die beiden letzten Folgen an. Damit konnte die Superfilm-Produktion die Reichweiten im Wochenvergleich wieder etwas steigern, vor sieben Tagen fiel "School of Champions" unter die Marke von 400.000. Mit 15 und 16 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum jetzt zum Finale kann man bei ORF 1 jedenfalls sehr zufrieden sein. Zufrieden trifft auch auch Puls 4 zu, wo "2 Minuten 2 Millionen" nach dem Start mit 85.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sich in Woche zwei auf 110.000 Personen steigern konnte.