Wer an die vergangenen Wochen und Monate denkt, kommt kaum am Coronavirus vorbei. Da liegt es nahe, dass die Pandemie auch bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises eine Rolle spielen wird. "Besonders wichtig in diesem zuletzt durch die Corona-Pandemie geprägten Jahrgang: die verlässliche Information und glaubwürdige Berichterstattung in allen Systemen verbunden mit einordnenden Interviews in Nachrichten und Talkformaten", lobt der Jury-Vorsitzende Wolf Bauer gewissermaße die gesamte Branche.

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Besonders überzeugten dabei Steffen Hallaschka, Sandra Maischberger und Marietta Slomka, die in der Kategorie "Beste Moderation / Einzelleistung Information" gegeneinander antreten und besonders mit ihren Interviews bei "Stern TV", "Maischberger. Die Woche" und im "heute-journal" überzeugten. Mit besonderer Spannung dürfte man am Tag der Verleihung auf die Kategorie "Beste Information" blicken, denn hier verzichtete die Jury auf mehrere Nominierungen. Stattdessen soll ein gesetzter Preis vergeben werden, der gemeinsam mit den übrigen Preisträgern Mitte Juni bekannt gegeben wird.

Im Infotainment-Bereich überzeugte die Jury vor allem Formate mit starken Presentern, in denen wichtige Themen auf anschauliche Weise vermittelt werden kann. Dazu zählen das ZDF-Magazin "Leschs Kosmos" mit Harald Lesch", die "Terra X"-Reihe "Anthropozän - Das Zeitalter des Menschen" mit Dirk Steffens sowie die "Team Wallraff"-Reportage "Undercover in Psychiatrien und Jugendhilfe" mit Günter Wallraff. Die "Terra X"-Dokumentation kann übrigens noch auf eine weitere Auszeichnung hoffen, denn Jan Prillwitz ist für das Format auch in der Kategorie "Beste Kamera Information / Dokumentation" nominiert.

Generell dominieren die Öffentlich-Rechtlichen im Informations-Segment - für eine Ausnahme sorgt neben Steffen Hallaschka und "Team Wallraff" aber auch Vox, das auf immerhin zwei Fernsehpreise für "Kindheit unterm Hakenkreuz - 80 Jahre 2. Weltkrieg" hoffen darf. So ist der Film in der Kategorie "Beste Dokumentation / Reportage" neben zwei "Story im Ersten"-Filmen nominiert. Dazu kommt "Resistance Fighters - Die globale Antibiotika-Krise" von ZDF und Arte und "Die neue Seidenstraße - Chinas Griff nach Westen", die ebenfalls im ZDF zu sehen war. "Kindheit unterm Hakenkreuz" überzeugte die Jury aber auch mit Blick auf den Schnitt, sodass hier ebenfalls ein Preis für den Kölner Privatsender in Reichweite ist.

"Eine große thematische Bandbreite von aktuellen und historischen Themen prägten einmal mehr die Dokumentation und Reportagen, unterhaltsame Aufklärung boten die Formate im Infotainment", fasst der Jury-Vorsitzende Wolf Bauer zusammen. Und dann ist da auch noch der Sport-Bereich, in dem im Beobachtungszeitraum insbesondere neue Sportarten in innovativen Aufbereitungen zu bemerken waren. Gemeint ist etwa die Live-Übertragung vom FIFA eWorld Cup Grand Final 19 bei Sport1, das im Rennen um die "Beste Sportsendung" mit dem Multisportevent "Die Finals - Berlin 2019" bei ARD und ZDF sowie der MagentaSport-Übertragung der Basketball-WM konkurriert.

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