Sat.1 BetriebsversammlungAm Dienstagvormittag um 11 Uhr fanden sich über 400 Mitarbeiter der ProSiebenSat.1 Media AG in den Räumen der Berliner Akademie der Wissenschaften ein. Anlass war die außerordentliche Betriebsversammlung der ProSiebenSat.1 Media AG am Standort Berlin zum geplanten Umzug des Senders Sat.1 und anderer Unternehmensteile nach Unterföhring.
 
Laut Mitteilung des Betriebsrates wurden heute Vormittag allerdings nur die Fakten verkündet, die die Sat.1-Geschäftsführer Matthias Alberti und Torsten Rossmann am Montag schon im kleineren Kreis den einzelnen Redaktionen mitgeteilt haben. In den nächsten Tagen wird so nach Darstellung der Geschäftsführer mit großer Wahrscheinlichkeit die Entscheidung im Aufsichtsrat fallen, wie DWDL.de schon am Montagabend berichtete.
 
Sat.1 BetriebsversammlungEine Ausnahme bildet die Zentralredaktion von Sat.1, die am Standort Berlin verbleiben soll. N24- und Sat.1-Geschäftsführer Torsten Rossmann (Foto, links) deutete eine mögliche Überführung in eine eigene GmbH unter Führung von N24 an. Möglicherweise nähert man sich auch räumlich an. Denn klar ist natürlich, dass der Standort Jägerstrasse nach dem N24-Umzug und dem Umzug großer Teile von Sat.1 aufgegeben wird.
 
Abgesehen von der Zentralredaktion sollen alle anderen Berliner Sat.1- und Holding-Betriebsteile an den Firmensitz der ProSiebenSat.1 Media AG nach Unterföhring überführt werden. Obwohl die Vorstände der ProSiebenSat.1 Media AG ebenfalls zur Betriebsversammlung eingeladen wurden, „hat sich keiner von ihnen sehen lassen“, wie die Betriebsräte am Standort Berlin sehr verärgert wissen lassen.
 
 
 
Stattdessen mussten die Geschäftsführer von N24, Sat.1 und ProSiebenSat.1 Produktion die Pläne des Vorstandes gegenüber der Belegschaft vertreten - obwohl sie nicht einmal in die Planungen mit einbezogen waren und laut Betriebsratsaussagen erst nach einer "Spiegel"-Meldung über einen möglichen Umzug davon informiert wurden.
 

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Der Unmut der Mitarbeiter in Berlin richtete sich bei der Betriebsversammlung so auch direkt an die Entscheider in Unterföhring, wie Betriebsrätin Katrin Schulze gegenüber DWDL.de erzählt. Von den Berliner Geschäftsführer fordern Sie Kritik und Widerspruch gegenüber der Konzernleitung. Es erscheint allerdings unwahrscheinlich, dass dies noch etwas bewirken würde.
 
Die Betriebsräte haben entschiedenen Widerstand gegen die Umsetzung dieser Pläne angekündigt. Die Gewerkschaften DJV und Ver.di haben auf der Betriebsversammlung den Beschäftigten und Betriebsräten die volle Unterstützung beim Arbeitskampf zugesagt. Für den Donnerstag ist eine aufmerksamkeitsstarke Protestaktion geplant, wie Betriebsrätin Schulze gegenüber DWDL.de ankündigt. Genauere Details wollte sie noch nicht verraten. Das eigene Programm; die eigenen Sendungen wolle man aber nicht für Proteste nutzen.