Das ZDF rüstet sich für die wachsende Talkshow-Konkurrenz der ARD und spendiert Polittalkerin Maybrit Illner ab dem 31. März ein neues Studio. Die Idee dazu sei jedoch schon vor anderthalb Jahren entstanden, sagte Illner in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".
"Unsere Fototapete im Hintergrund war schon ein bisschen angeknabbert. Das neue Studio wird technischer sein, das Publikum rückt näher an die Diskutanten, wird noch mehr einbezogen", so Illner. "Wir setzen uns enger zusammen, es wird neue Farben geben: Weiß, Lila, Grau, neue Stühle, ein neues Design." Die größte Veränderung sei jedoch eine digitale Wand. "Das, was uns in der Sendung besonders wichtig ist, kann länger präsent sein, multipliziert werden auf eine große Fläche", so Illner über das neue Konzept.
"Die Gäste, die emotionalen Höhepunkte werden optisch vergrößert. Form folgt Inhalt." Sorge vor der wachsenden Konkurrenz hat Illner aber nicht, wie sie in der "SZ" betonte. "Sie sehen mich furchtlos und entspannt, weil wir glauben, dass das gut gehen wird." Sie gehe davon aus, "die genialste Sendung der Welt" zu machen. "Zweitens spricht dafür, dass sich Talkshows bislang nicht gegenseitig beschädigt haben, wenn ihre Zahl wuchs."
Die ARD habe beim Kampf um die Gäste ihrer Shows wohl eher ein Problem als das ZDF, sagte die Moderatorin. "Wir müssen uns nicht mit uns koordinieren. Und wir haben seit elf Jahren einen Sendeplatz, den jeder kennt." Ob eine zusätzliche Sendung nun schaden würde, wisse sie aber nicht. Illner: "Wenn in einer Stadt auf engstem Raum fünf Restaurants sind, dann kann das gut gehen, und alle sind voll. Es muss nur nicht bedeuten, dass sich das Nachtleben nennenswert verbessert. Aber ich bin nicht der Restaurant-Tester der ARD."