Wie schon nach dem ausgestrahlten Vierkampf zwischen Linken, FDP, Grünen und AfD musste Sat.1-Moderator Claus Strunz auch am Sonntag beim "TV-Duell" zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Martin Schulz Kritik einstecken. Viele störten sich vor allem an einem von Strunz aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat, wonach Schulz Flüchtlinge einmal als "Gold" bezeichnet habe.

"Der Zusammenhang wurde von Martin Schulz und mir erwähnt, ist also nicht weggefallen", rechtfertigte sich Claus Strunz jetzt in einem Interview mit "Focus Online". "Diskutieren wollte ich aber hauptsächtlich über die Probleme und Herausforderungen, die sich aus der Zuwanderung hunderttausender Menschen nach Deutschland ergeben."

Auch zum Vorwurf mancher Kritiker, er habe seine persönliche Meinung zu deutlich durchscheinen lassen, nahm Strunz Stellung: "Für mich ist das eine Haltung der bürgerlichen Mitte. Dass man sich daran reiben kann, ist mir bewusst. Ich halte das im gesamtgesellschaftlichen Diskurs für wichtig und notwendig." Er habe seine Fragen "aus der Perspektive eines Journalisten gestellt, der natürlich auch Bürger und Wähler ist: Mit eigener Lebenserfahrung, eigener Biografie und eigener Haltung, zum Beispiel der Überzeugung, dass Freiheit ohne Sicherheit auf Dauer nicht möglich ist", so Strunz.

Angesprochen auf die Arbeit mit den Kollegen, sagte er, er habe in der Sendung den Eindruck gehabt, als Team und nicht als Solisten zu agieren. Gestört hat sich Strunz indes vor allem am Zeitdruck: "Gerne hätte ich mehr Zeit gehabt, um auf die wichtigen Themen Bildung und Digitalisierung näher eingehen zu können", so der Journalist zu "Focus Online". "Wir Moderatoren stehen daher für ein zweites Duell bereit."

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