2017/18: Auch Fox bestellt deutlich weniger Neues

Nein, es sind offensichtlich in diesem Jahr für die Networks nicht die Zeiten für große, wagemutige Schritte im Programm. Wie schon NBC, so hat auch FOX die Zahl seiner Serien-Neubestellungen drastisch gekürzt. Vier neue Dramaserien und zwei neue Sitcoms stehen auf dem Bestellzettel, nur etwa halb so viel wie im vergangenen Jahr, als man schon allein mit Masse das entstandene Loch durch das Ende von "American Idol" füllen wollte. Geklappt hat das nur mäßig gut, trotzdem gibt man sich in Sachen Neustarts zurückhaltend.

Und man setzt dabei vor allem auf die Taktik, neue Serien im Schlepptau bereits bekannter zu starten. Übernatürlich geht's dabei am Montagabend zu, wo die neue Serie "The Gifted", in der ein normales Vorstadt-Paar seine Kinder zu beschützen versucht, die sich als Mutanten entpuppt habe, im Anschluss an "Lucifer" startet, wo ja bekanntlich der Teufel seine Finger im Spiel hat. Damit gibt's künftig übrigens einen gemischten DC- und Marvel-Abend, "The Gifted" entstammt nämlich dem Marvel-Universum.

Die zweite neue Dramaserie ist "The Orville", die neue Science-Fiction-Serie von und mit Seth MacFarlane, die an Bord des Raumschiffes USS Orville spielt, dessen Crew nicht nur mit den Gefahren und Wundern unentdeckter Welten zu tun hat, sondern vor allem mit den allzu bekannten zwischenmenschlichen Reibereien an Bord. Seth-MacFarlane-typisch soll's jedenfalls humorig und nicht allzu ernst werden. "The Orville" darf donnerstags im Anschluss an "Gotham" ran, das somit den Montagabend verlassen muss.

Das in der zurückliegende Saison erfolgreich gestartete "Lethal Weapon" soll auf neuem Sendeplatz den sehr schwach laufenden Dienstagabend wiederbeleben, die Sitcoms "The Mick" und "Brooklyn Nine-Nine" laufen dafür erst ab 21 Uhr, für "Scream Queens" ist Schluss. Am Mittwoch rückt dafür "Empire" eine Stunde nach vorne und eröffnet somit den Abend. Allgemein geht's mittwochs künftig durchgehend musikalisch zu, denn "Star" - in der zu Ende gehenden Saison noch während der Pause von "Empire" dessen Vertreter - läuft künftig einfach im Anschluss. Gar keine Änderung gibt's freitags, wo weiterhin der quotenschwache "Exorcist" zusammen mit "Hell's Kitchen" ran darf.

Der Sonntagabend bleibt weiterhin in Comedy-Hand. Viel ändert sich am bewährten Line-Up nicht, es darf aber erneut ein Neuling sein Glück in der Sandwich-Position zwischen "Simpsons" und "Family Guy" versuchen: "Gosted", eine Art Sitcom-Version von "Akte X". Dass der herausgehobene Sendeplatz kein Garant für einen Erfolg ist, zeigt allerdings der Blick in die Vergangenheit: Kaum ein Neustart dort konnte sich dauerhaft im Programm etablieren.

Was gibt's sonst noch zu den Fox-Ankündigungen zu wissen? "New Girl" findet sich noch nicht im Herbst im Programm wieder, erhält aber noch eine finale Staffel, die dann zur Mid-Season starten soll. Ryan Murphys "Scream Queens" sind Geschichte, dafür liefert er nun mit "9-1-1" ein Procedural und stellt damit einmal mehr seine enorme Vielfältigkeit unter Beweis. Ob es für "24: Legacy" eine zweite Staffel geben wird, ist noch unklar, "Prison Break" war ohnehin als einmalige Fortsetzung geplant und findet sich nun nicht mehr in den Plänen wieder. Und allgemein ist Fox von der Strategie abgekommen, bei den Neustarts auf Adaptionen oder Neuauflagen bekannter Serien zu setzen, die im vergangenen Jahr noch dominierte. Und wie bei NBC so finden sich auch bei Fox ausschließlich Produktionen des Schwesterstudios unter den Neulingen. Ownership is king gilt in diesem Jahr mehr denn je. Keine leichten Zeiten für unabhängige Studios.

Nicht mehr im FOX-Programm sind "APB", "Bones", "Making History", "Pitch", "Prison Break", "Rosewood", "Scream Queens", "Shots Fired", "Sleepy Hollow", "Son of Zorn".

Zu einem späteren Zeitpunkt starten: "9-1-1", "LA to Vegas", "New Girl", "The Resident", "The X-Files"

Noch offen ist die Zukunft von "24: Legacy"

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