Trotz des runden Jubiläums waren die International Emmy Awards in ihrem 40. Jahr keine besonders glanzvolle Veranstaltung - eher business as usual. Vielleicht aber war auch Regis Philbin als Moderator eine gut gemeinte, aber doch nicht ideale Wahl. Die Gewinner des Abends wird das freilich nicht gestört haben. So wie Tristan Chytroschek und Susanne Mertens die für ihre ZDF/Arte-Dokumentation "Songs of War" den International Emmy in der Kategorie Arts Programming mit nach Hause nehmen konnten. Es ist der erste deutsche Emmy-Sieg seit 2009, wenn man Koproduktionen wie "Millenium" oder "Shaun das Schaf" nicht mitzählt.

Kein Glück hatte jedoch "Wettlauf zum Südpol", die zweite deutsch iEmmy-Hoffnung in diesem Jahr, in der Kategorie Dokumentation. Hier holte die bewegende britische Dokumentation "Terry Pratchett: Choosing to Die" über den Kampf eines Schwerbehinderten auf sein Recht auf einen selbstbestimmten Tod den International Emmy. Weniger inspirierend ist die Jury-Entscheidung in der Kategorie Non Scripted Entertainment ausgefallen. Die Laudatoren Klaas Heufer-Umlauf und Joko Winterscheidt überreichten hier den Preis an "The Amazing Race  Australia", die Down Under-Adaption des RealityTV-Abräumers aus den USA.

Die besten Schauspiel-Leistungen kommen in diesem Jahr aus Argentinien. Sowohl der iEmmy in der Kategorie Beste Schauspielerin als auch Bester Schauspieler gehen nach Südamerika: Cristina Banegas und Dario Grandinetti sind die Gewinner in diesen beiden Kategorien. Die Auszeichnung für die  beste Serie ging jedoch nach Frankreich. Die zweite Staffel von "Braquo" holte sich einen International Emmy Awards. In der Kategorie Comedy gewann das brasilianische Format "The Invisible Woman", in der Kategorie Telenovela ging der International Emmy ebenfalls nach Brasilien: An die Serie "The Illusionist". Während Südamerika damit der Gewinner der diesjährigen iEmmys ist, geht immerhin noch ein zweiter Award nach Großbritannien - dem sonstigen Spitzenreiter: "Black Mirror" holt den International Emmy in der Kategorie "TV Movie/Mini Series".

Die Ehrenpreise des Abends gingen an Dr. Kim In-Kyu, President & CEO des Korean Broadcasting System, Serien-Erfinder Ryan Murphy ("Glee", "American Horror Story") sowie die TV-Urgesteine Alan Alda ("M*A*S*H") und Norman Lear ("All in the family"), die schon im Jahr der ersten International Emmy Awards erfolgreich Fernsehen gemacht haben.