CBS © CBS
USA: Paramount verzichtet in diesem Jahr erneut auf eine klassische Upfront-Präsentation, CBS hat daher in dieser Woche schonmal seine Pläne für die kommende Season vorgelegt. Und tatsächlich wird das derzeit wohl wichtigste Paramount-Franchise "Yellowstone", das eigentlich auf dem Paramount Network und Paramount+ beheimatet ist, auch auf das Network CBS ausgeweitet. Unter dem Arbeitstitel "Y: Marshals" wird derzeit ein Sequel rund um Luke Grimes als Kayce Dutton erarbeitet, der in Montana für Gerechtigkeit sorgen soll. Starten wird die Serie erst zur Midseason, als 2026, laufen soll sie sonntags - wo man dafür nach fünf Staffeln künftig auf die Dienste von Queen Latifaz als "The Equalizer" verzichtet. Taylor Sheridan produziert daneben noch die neue Musik-Castingshow "The Road", wobei die Kandidatinnen und Kandidaten Keith Urban auf einer Tournee begleiten. Dass die Adaption der Ex-Sat.1-Serie "Einstein" sogar bis mindestens Herbst 2026 warten muss, war ja bereits bekannt, dann soll auch "Cupertino" starten - eine geplante Anwaltsserie im Silicon Valley nach dem "David gegen Goliath"-Prinzip von Robert und Michelle King (u.a. "The Good Wife").

Im kommenden Herbst starten zunächst drei neue Drama- und eine neue Comedy-Serie. Bei der Comedy handelt es sich um "DMV", eine Workplace-Comedy in einer Auto-Zulassungsstelle. Sie läuft montags im Schlepptau der finalen Staffel von "The Neighborhood". Ansonsten setzt man auf Stacking: Der Dienstag gehört künftig ganz dem "NCIS"-Franchise ("NCIS", "NCIS: Origins", "NCIS: Sydney"), montags läuft im Schlepptau von "FBI" der neue Ableger "CIA" mit Tom Ellis in der Hauptrolle, nachdem man die beiden anderen ja abgesetzt hat. Und freitags wird neben "Fire Country" der neue Ableger "Sheriff Country" zu sehen sein, in der Morena Baccarin Sheriff Mickey Fox, die zugleich die Stiefschwester der Feuerwehr-Chefin Sharon Leone aus "Fire Country" ist, spielt. Freitags um 22 Uhr übernimmt nach der Einstellung von "Blue Bloods" der Ableger "Boston Blue" den Sendeplatz, in der Donnie Wahlberg seine Rolle als NYPD-Officer Danny Reagan wieder aufnimmt. Im Non-Fiktionalen hat man noch eine neuen Koch-Wettbewerb namens "America's Culinary Cup" in petto, in dem einige der besten Köche des Landes antreten sollen, zudem mit "Harlan Coben's Final Twist" eine neue True-Crime-Reihe.

Donald Trump © Trump Vance Transition Team
USA: Beschäftigt hat die amerikanische aber auch weltweite Film- und TV-Industrie in den letzten Tagen vor allem natürlich auch die Ankündigung von Donald Trump, das Handelsministerium zu ermächtigen, 100-prozentige Zölle auf Filme zu erheben, die nicht in den USA produziert werden. Was das bedeuten soll, ist aber nach wie vor völlig unklar. Sein Ziel ist, dass die zuletzt immer stärker ins Ausland abgewanderten Produktionen wieder verstärkt in den USA hergestellt werden. Während andere Branchen bereits unter den Auswirkungen der Zölle ächzen, hat Trump in diesem Fall nun immerhin gesagt, dass er sich mit den Vertretern der Branche treffen wolle, damit diese mit den Regelungen "zufrieden" sei. "Ich will der Industrie nicht schaden, ich will ihr helfen." Geht es nach den Konzernen, wären freilich nicht Zölle das Mittel der Wahl, sondern Steuererleichterungen, wie sie in vielen anderen Ländern gewährt werden - was die Abwanderung der Produktionen ins Ausland erst befeuert hat. Worauf es letztlich hinaus läuft, ist derzeit kaum mehr als Kaffeesatzleserei.

DAZN © DAZN
Frankreich: Der Streit zwischen dem französischen Fußball-Ligaverbandes LFP und DAZN wurde vorerst beigelegt. DAZN hatte im letzten Jahr für 400 Millionen Euro im Jahr die Übertragungsrechte für acht von neun Partien der Ligue 1 pro Spieltag erworben, aber offenbar erheblich weniger Abos verkauft als erwartet. DAZN macht dafür unter anderem die fehlenden Maßnahmen gegen illegale Streams verantwortlich und hatte die LFP auf über eine halbe Milliarde Euro verklagt und Teilzahlungen gekürzt. Im Rahmen einer Mediation hat sich DAZN nun bereit erklärt, die noch ausstehenden 140 Millionen Euro für diese Saison zu zahlen. Nach einer Saison trennen sich die Wege der beiden Partner aber wieder, zumindest in bisheriger Form. Noch unklar sind aber die Details, wie es weiter gehen soll. Womöglich wird die Ligue 1 nun ein eigenes Angebot starten, DAZN könnte womöglich die Produktion des Senders übernehmen, zudem könnte man den eigenen Abonnenten-Stamm gegen eine Zahlung weitergeben - eine Einigung wäre auch im Sinne von DAZN, das eigentlich eine Strafzahlung von 100 Millionen Euro für den vorzeitigen Ausstieg zahlen müsste.

Prime Video © Amazon
Südkorea: Dass auch Serien und Filme aus Südkorea das Zeug dazu haben, zum internationalen Hit zu werden, ist seit "Squid Game" kein Geheimnis mehr, mit "Marry My Husband" und "No Gain, No Love" belegten in den Amazon-eigenen Charts der erfolgreichsten nicht-englischsprachigen Sendungen ebenfalls vordere Plätze. Und künftig wird man bei Prime Video wohl noch häufiger auf Inhalte aus dem asiatischen Land stoßen: Amazon hat eine mehrjährige Vereinbarung mit CJ ENM geschlossen, im Rahmen derer Prime Video Produktionen des südkoreanischen Konzerns weltweit (mit Ausnahme von Südkorea selbst und China) bei sich anbieten wird. Los geht's im Juni mit der romantischen Serie "Head over Heels", auch ältere Produktionen wie "Her Private Life" oder "Another Miss Oh" werden abrufbar sein.

Lionsgate © Lionsgate
USA: Was lange währt wird endlich entzweit: Schon über drei Jahre ist es her, dass Lionsgate damit begann, an einer Aufspaltung des Unternehmens in das Studiogeschäft von Lionsgate und das Sender- und Plattformgeschäft von Starz zu arbeiten. Nun ist der Schritt endlich vollzogen worden. Zuvor hatten über 99 Prozent der Anteilseigner zugestimmt. Grund ist, dass man glaubt, dass die beiden Unternehmensteile alleine mehr wert sind als das Gemeinschafts-Konstrukt - in jedem Fall befeuert man damit Übernahme-Phantasien. Und tatsächlich ist die nun eigenständige Starz-Aktie am ersten Handelstag um satte 40 Prozent in die Höhe geschossen. Apropos Abspaltung: Comcast lagert ja bekanntlich sein Kabelsender-Geschäft in eine eigene Firma aus. Die hat nun auch einen Namen bekommen: Sie heißt künftig "Versant".

Neuseeland: Der Roadtrip von David Hasselhoff und dem neuseeländische Schauspieler und Comedian Rhys Darby geriet zwischenzeitlich auf Abwege, findet nun aber doch noch den Weg auf die Bildschirme. Die unter dem Titel "Hoff Roading" produzierte Reihe war ursprünglich von Stripe Media entwickelt wurde - dann musste die Produktionsfirma allerdings Insolvenz anmelden, das schon in Produktions befindliche Projekt wurde auf Eis gelegt. Später sprang Perpetual Entertainment ein. "Die Wiederaufnahme dieser Produktion war nicht nur wichtig, um die harte Arbeit der Schauspieler und der Crew zu würdigen, sondern auch, um die Beziehungen zu internationalen Talenten zu reparieren", sagt Perpetual-Chefin Vicki Keogh. Aktuell ist man mit der Postproduktion beschäftigt. Jetzt hat man mit hat Warner Bros. Discovery auch einen Abnehmer gefunden, der "Hoff Roading" in der zweiten Jahreshälfte bei Three und ThreeNow zeigen wird. "Nach der Ungewissheit über die Veröffentlichung sind wir Perpetual Entertainment dankbar für ihr Engagement, das Projekt wiederzubeleben und ihm eine zweite Chance zu geben, zu glänzen", heißt es von WBD.

Serien-Update

Hugh Laurie / Chance © Twentieth Century Fox/NBCUniversal
Hugh Laurie, vielen immer noch bestens vor allem als "Dr. House" bekannt, übernimmt die Hauptrolle in der achtteiligen Thriller-Serie "The Wanted Man". Es geht darin um Aufstieg und Fall des berüchtigten Gangsterbosses Felix Carmichael. Nach 20 Jahren an der Spitze des Verbrechersyndikats "The Capital" wird er gefasst - und stellt im Gefängnis fest, dass er offenbar von einem Vertrauten verraten wurde. Während der Verräter versucht, Carmichaels Imperium zu zerschlagen, muss der mit einer gewagten Flucht alles riskieren. Als Creator, Autor und Showrunner steht George Kay hinter dem Projekt, der schon mit "Hijack" bewiesen hat, dass er bei spannenden Serienstoffen sein Handwerk versteht.

Call the Midwife © BBC
Während die BBC gerade mitten in den Dreharbeiten für die 15. Staffel von "Call the Midwife" steckt, die Anfang 2026 den Weg auf den Bildschirm finden soll, hat man beschlossen, das Franchise weiter auszuweiten. Neben einem schon vor längerem angekündigten zweiteiligen Weihnachts-Special, das teils in Hong Kong angesiedelt ist, entwickelt Produzent Neal Street noch einen Film, der mit Figuren aus der Originalserie im Jahr 1972 in Amerika spielen soll. Und obendrein hat man nun auch noch eine Prequel-Serie in Auftrag gegeben. Genaue Details dazu sind allerdings noch unter Verschluss. Dass die BBC in Zusammenarbeit mit PBS das "Call the Midwife"-Franchise weiter ausbaut, kommt nicht von ungefähr: Die letzte Staffel erreichte im Schnitt 7,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, damit gehört sie zu den erfolgreichsten britischen Serien.

Peacock © NBC Universal
Amy Poehler macht für die neue Peacock-Serie "Dig" wieder gemeinsame Sache mit Mike Schur, mit dem sie schon bei "Parks & Recreation" zusammengearbeitet hat. Die Serie handelt von vier Frauen die sich nach einem Fund bei einer archäologischen Ausgrabung inmitten einer Verschwörung wiederfinden. Poehler ist Co-Autorin der Pilotepisode und wird auch selbst vor der Kamera stehen. Kerry Washington hat unterdessen bestätigt, dass es Pläne für einen Ableger von "Desperate Housewives" unter dem Titel "Wisteria Lane" gibt - mehr Details dazu gibt es aber noch nicht, also auch nicht, inwieweit Leute aus dem Original-Cast wieder mit dabei sein könnten.

Serien-Ticker: +++ "The Studio" ist nicht zuletzt für alle aus der Film- und TV-Branche ein Genuss - und der geht weiter: Apple hat eine zweite Staffel bestellt +++ Apple TV+ schickt außerdem die Comedyserie "Trying" in eine fünfte Staffel, für "Acapulco" ist nach der kommenden vierten Staffel Schluss +++ Fox hält an seinen beiden Live-Action-Comedyserien "Animal Control" und "Going Dutch" fest und hat damit wohl keinen Platz für einen neuen Halbstünder, "Rescue HI-Surf" wird nach Staffel 1 hingegen nicht verlängert +++ NBC bleibt Fan der Dick-Wolf-Franchises: "Chicago Fire", "Chicago Med" und "Chicago PD" wurden ebenso für eine weitere Staffel verlängert wie "Law & Order" und "Law & Order: SVU" +++