© Netflix
Spanien: Seit zehn Jahren ist Netflix in Spanien tätig, seit 2019 betreibt man in Tres Cantos in der Nähe von Madrid den größten Production Hub des Streaming-Konzerns in Europa - und in Zukunft will man die Investitionen in spanische Produktionen sogar noch ausweiten. Im Zeitraum zwischen 2025 und 2028 will Netflix insgesamt mehr als eine Milliarde Dollar in Spanien ausgeben, wie Netflix-Co-CEO Ted Sarandos auf einer Veranstaltung in Anwesenheit des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez sagte. Sarandos stellte auch die Erfolge der letzten Jahre heraus: "Allein im letzten Jahr wurden spanische Titel über 5 Milliarden Stunden auf Netflix angesehen. Dali-Masken, rote Overalls, Bella Ciao – all das sind mittlerweile unverkennbare Bestandteile der globalen Kultur. Der Grund für die große Resonanz dieser Filme und Serien liegt auf der Hand: Sie sind alle auf ihre eigene Weise authentisch spanisch. Hergestellt in Spanien von spanischen Produzenten, spanischen Kreativen, spanischen Darstellern und spanischen Crews." Mit der Milliarden-Investition über die nächsten Jahre könne man nun "noch mehr zur spanischen Wirtschaft beitragen. Mehr Arbeitsplätze in Spanien schaffen. Mehr großartige Geschichten aus Spanien erzählen. Die nächste Generation kreativer Talente hier in Spanien unterstützen", so Sarandos.
© Warner Bros. Discovery
Dänemark: Der internationale Rollout von HBO Max, wie der Streamingdienst von Warner Bros. Discovery in Kürze ja wieder heißen darf, ist in vollem Gange. Allein im Juli kommen zwölf weitere Länder hinzu, im Einzelnen sind das Albanien, Armenien, Estland, Georgien, Island, Kasachstan, Kirgisistan, Lettland, Litauen, Malta, Tadschikistan und Zypern. In der Regel wird es dort aber kaum lokale Eigenproduktionen geben. Jamie Cooke, der für Zentral- und Osteuropa, den Nahen Osten und Afrika verantwortlich zeichnet, sagte, Geschichten müssten schon ein weltweites Publikum finden, sonst seien sie kaum zu finanzieren. Generell hatte Warner Bros. Discovery die lokalen Eigenproduktionen in zahlreichen Märkten im Zuge eines rigiden Sparkurses 2022 stark gekürzt, unter anderem auch in Skandinavien. Doch zumindest in Dänemark tut sich nun etwas: Christina Sulebakk, die die Geschäfte in Skandinavien leitet, kündigte an, dass sowohl wieder in dänische Serien als auch Dokus investiert werde. Lokale Inhalte seien die am meisten nachgefragten, daher müsse man diese auch wieder anbieten. Dabei will man sich bei den Serien vor allem aufs Krimi-Genre konzentrieren.
© Hulu
USA: Es ist vollbracht: Comcast und Disney haben sich nach mehr als zweijährigen Verhandlungen auf den endgültigen Kaufpreis von Hulu geeinigt - damit gehört Hulu nun also komplett zu Disney. Das ebne den Weg für eine "tiefere und nahtlosere Integration der Entertainment-Inhalte von Hulu in Disney+", so Disney-Boss Bob Iger. Zum Hintergund: Als Disney das damalige 21st Century Fox übernahm, wurde der Konzern auch Mehrheitseigner des Streamingdienstes Hulu, der bis dahin ein Joint Venture mehrerer Medienkonzerne war. Während man den Anteil von WarnerMedia gleich noch mit kaufte, behielt Comcast ein Drittel der Anteile. Damals wurde aber festgelegt, dass Disney diesen Anteil nach fünf Jahren darf - und gleichzeitig erhielt auch Comcast das Recht, auf dieser Transaktion zu bestehen. Dabei wurde ein Mindestpreis festgelegt, bei einem höheren Unternehmenswert musste man sich einigen. 2024 war es dann soweit - auch wenn Disney zwischenzeitlich gar nicht mehr so scharf auf Hulu war, übernahm man den Streamer mehr oder weniger notgedrungen komplett. Zunächst zahlte man nur die garantierten 8,61 Milliarden. Disney errechnete damals, dass der Garantie-Preis höher als der aktuelle Wert von Hulu sei, bei Comcast kam man auf ganz andere Zahlen - also wurde noch eine dritte Stelle eingeschaltet. Letztlich muss Disney nun nochmal 438,7 Millionen Dollar nachlegen, sodass der gesamte Kaufpreis dann bei etwa 9 Milliarden, der Unternehmenswert von Hulu bei insgesamt 27 Milliarden liegt. Comcast hatte ursprünglich auf mehrere Milliarden Nachzahlung gepocht.
© DWDL
EMEA: Angela Jain, die bislang den Non-Fiction-Bereich von ITV Studios verantwortete, wechselt zu Disney und wird dort im September "Head of Content" von Disney+ in EMEA (Europe, Middle East, Africa), wozu auch Deutschland zählt. Sie verantwortet dann die Eigenproduktions-Strategie länderübergreifend und wird an Eric Schrier berichten, President der Disney Television Studios und verantwortlich für die gobale Originals-Strategie. Angela Jains Posten wird neu geschaffen und unterstreicht, dass Disney den lokalen Produktionen in diesen Ländern eine wachsende Bedeutung beimisst. Kürzlich kündigte Disney an, die Investitionen in diesem Bereich innerhalb der nächsten Jahre zu steigern. Bei ITV Studios wird unterdessen Tim Carter die Aufgaben von Angela Jain übernehmen. Carter ist bislang CEO der beiden ITV-Studios-Töchter MultiStory Media and Twofour und verantwortet ab Herbst dann den gesamten Non-Fiction-Bereich.
Serien-Update
© Paramount
Die Premiere der dritten Staffel von "Star Trek: Strange New Worlds" steht in rund einem Monat bevor, eine vierte Staffel wurde schon vor längerem bestellt und ist bereits in Produktion und jetzt hat Paramount+ sogar schon grünes Licht für eine fünfte Runde gegeben. Allerdings wird diese fünfte Staffel zugleich auch die letzte für die Serie sein. Dass "Strange New Worlds" nicht ewig laufen würde, kommt angesichts der Geschichte über Captain Pike nicht überraschend. Dementsprechend äußern sich die Produzenten Akiva Goldsman, Henry Alonso Myers und Alex Kurtzman auch nicht enttäuscht, sondern dankbar für die frühzeitige Bestellung der fünften Staffel. "Von Anfang an wollte Strange New Worlds das ehren, wofür Star Trek immer gestanden hat - grenzenlose Neugier, Hoffnung und den Glauben, dass eine bessere Zukunft möglich ist. Wir sind Paramount+ zutiefst dankbar für die Chance, unsere fünf Staffeln umfassende Mission so zu Ende zu bringen, wie wir sie uns vorgestellt haben."
© CBeebies
Die BBC baut ihr "Whoniverse" rund um "Doctor Who" aus und hat eine Animations-Variante angekündigt, die schon Vorschulkinder an die Geschichten um den Zeitreisenden heranführen soll. Laufen soll sie beim Sender CBeebies - einstweilen ist man jetzt aber erstmal auf der Suche nach einer Produktionsfirma, die die Pläne unabhängig von der Hauptserie umsetzen soll. "Diese beliebte Serie unterhält Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Es ist also nur richtig, dass unsere jüngeren Zuschauer das Wunder und die Magie des Doktors in einem ganz neuen Format erleben können", sagt Patricia Hidalgo, Director of Children's and Education bei der BBC. Apropos Ausbau des "Whoniverse": Die BBC und Disney+ arbeiten gerade auch am Spin-Off "The War Between the Land and the Sea".
Serien-Ticker +++ Obwohl Amazon ursprünglich gleich zwei Staffeln der Ballett-Dramedy "Ètoile" der "Marvelous Mrs. Maisel"-Macher bestellt hat, ist nun überraschend doch schon nach einer Staffel Schluss. Angesichts der hohen Produktionskosten waren die Abrufzahlen offenbar zu gering +++ Paramount+ schickt die Luftretter-Serie "SkyMed" in eine vierte Staffel - auch ohne den bisherigen Partner CBC, der nach drei Staffeln aussteigt +++ Fox hat sich entschieden, die Serien "The Cleaning Lady" nach vier Staffeln und "Alert: Missing Persons Unit" nach drei Staffeln nicht mehr zu verlängern +++ PBS Masterpiece hat schon vor der Premiere der ersten Staffel eine zweite Staffel von "The Forsytes" bestellt +++ Curtis "50 Cent" Jackson produziert für Starz die neue Serie "Fightland", die in de Untergrund-Boxwelt Großbritanniens spielt. +++ Die zu Warner gehörenden DC Studios produzieren mit "Mister Miracle" eine Animationsserie, die auf der gleichnamigen 12-teiligen Comicbuch-Serie von Tom King und Mitch Gerads basiert. Wo sie zu sehen sein wird, ist noch nicht klar +++