Disney+ / ITVX © Disney / ITV
Großbritannien: Die Liste der "First-of-its-kind"-Deals im Streaming-Zeitalter wird länger: Nach dem Deal zwischen TF1 und Netflix und der Vereinbarung zwischen france.tv und Prime Video in Frankreich, sorgen nun Disney und ITV in Großbritannien mit einer neuen Art der Kooperation für Schlagzeilen: Die beiden richten in ihren Streamingdiensten eine Art Schaufenster für den jeweils anderen ein. Auf Disney+ gibt's beginnend ab dem 16. Juli eine Auswahl an Inhalten von ITVX zu sehen und umgekehrt. So kann man bei Disney+ dann beispielsweise "Mr Bates vs The Post Office", "Spy Among Friends" oder auch die Reality-Show "Love Island" von ITV sehen. Umgekehrt gibt's unter dem Titel "A Taste of Disney+" bei ITVX die erste Staffel von "The Bear" und auch andere preisgekrönte Serien wie "Andor" oder "Only Murders in the Building" zu sehen. Auch die Kardashians sind so bei ITVX verfügbar. Die Inhalte sollen regelmäßig wechseln und den Nutzerinnen und Nutzern jeweils einen Eindruck von der Vielfalt der Inhalte des jeweils anderen Angebots geben. Bislang würden die beiden Dienste unterschiedliche Zielgruppen erreichen - und sollen durch die Kooperation letztlich beide im Neukundengeschäft profitieren, so zumindest der Plan.

A+E Global Media © A+E Global Media
USA: Das Geschäft mit Kabelsendern war für Medienkonzerne jahrelang eine Cash-Cow und ist auch heute noch hochprofitabel - doch eine Wachstumsstory lässt sich damit nicht mehr erzählen. NBC Universal spaltet die Sender daher ab, auch Warner Bros. Discovery hat eine Aufteilung des Unternehmens beschlossen - sicherlich mit dem Hintergedanken, diesen Teil des Geschäfts loszuwerden. Und nun stehen die nächsten Sender zum Verkauf: Disney und Hearst wollen ihr Joint Venture A+E Global Media los werden. Es ist unter anderem die Heimat von A&E, History und Lifetime - und man sieht offenbar gute Chancen, dass sich in der aktuellen Neuaufstellung der Kabel-Landschaft ein Käufer für das Portfolio in Gänze oder in Teilen findet. Die deutschen Ableger der Sender wären hier übrigens nicht betroffen: Der History Channel und Crime + Investigation werden hierzulande inzwischen von Hearst Networks EMEA betrieben, das alleine Hearst gehört.

Canal+ © DWDL.de
Frankreich: Canal+ ist im Kampf gegen illegales Streaming ein gutes Stück voran gekommen und hat die Sperrung von vier Websites durchgesetzt, über die sich Sport-Wettbewerbe streamen ließen, für die eigentlich Canal+ die Übertragungsrechte besitzt. Zwar können diese Seiten auf gerichtliche Anordnung gesperrt werden - allerdings spiegelten die Anbieter die Inhalte nach kurzer Zeit auf anderen Seiten. Diese gespiegelten Seiten können eigentlich seit 2021 ohne erneute gerichtliche Anordnung direkt wieder durch die Medienaufsicht Arcom gesperrt werden, doch bislang bestand Arcom auf eine Bescheinigung über die Nichtanfechtbarkeit, bis eingeschritten wurde. Das kostete insbesondere bei Anbietern mit Sitz außerhalb Frankreichs viel Zeit, in der die illegalen Streams weiter munter genutzt werden konnten. Canal+ rief gegen diese Auslegung der Rechtslage den Staatsrat an und bekam nun Recht. Dadurch können die Sperrungen nun schneller umgesetzt werden, ohne zunächst die Berufungsfristen abzuwarten.

Queer Eye © Jenny Anderson/Netflix
USA: Netflix trennt sich von seinem bislang am längsten laufenden non-fiktionalen Format: "Queer Eye" bekommt noch eine zehnte Staffel, die aber zugleich auch die letzte sein wird. Netflix hatte das Format, in dem fünf queere Experten - die sogenannten "Fab Five" - Personen im Hinblick auf Mode, Lifestyle, Einrichtung etc. ein Makeover verpassen, 2018 neu aufgelegt. Ursprünglich lief "Queer Eye" 2003 bis 2007 beim Sender Bravo. Auch in Deutschland hatte sich Netflix an einer Adaption versucht, die allerdings nach der ersten Staffel nicht fortgeführt worden war. Weiter geht's bei Netflix unterdessen mit "Squid Game - The Challenge": Schon vor dem Start der zweiten Staffel hat Netflix eine dritte Staffel geordert. In dem Ableger des südkoreanischen Serienhits treten tatsächlich Leute an - nur dass es anders als in der Serie keinen tödlichen Ausgang gibt.

Serien-Update

Stuart in TBBT © Warner Bros.
Am Mittwoch wurde aus Max wieder HBO Max und der Dienst tätigte die erste Bestellung nach der Rückbenennung. Offiziell orderte man die zum "The Big Bang Theory"-Universum gehörende Comedy "Stuart Fails to Save the Universe" von Chuck Lorre in Zusammenarbeit mit Bill Prady und Zak Penn. Über zwei Jahre befand sich der Sprössling in der Entwicklung bis im März ein Titel kommuniziert wurde, der die Hauptfigur des neuen Spinoffs neben "Young Sheldon" (CBS) und "Georgie & Mandy's First Marriage" (CBS) stärkt. Die Geschichte kreist um Comicbuchladen-Besitzer Stuart Bloom (Kevin Sussman), der in der Mutterserie als gutmütige, nerdige Nebenfigur auftrat. Im Gegensatz zu den anderen Ablegern wird die neue Produktion übrigens mit einer Portion Science-Fiction daher kommen. Mit von der Partie bei Stuarts erfolglosem Vorhaben, das Universum zu retten, ist seine Freundin Denise (Lauren Lapkus), sowie die aus "TBBT" bekannten Charaktere Bert Kibbler (Brian Posehn) und Barry Kripke (John Ross Bowie).

Scrubs © ABC
Ein offizielles Go gab's nun auch für das schon seit langem im Raum stehende Revival eines anderen Sitcom-Klassikers: ABC bringt "Scrubs" zurück auf den Bildschirm. Dass Serienschöpfer Bill Lawrence erneut an Bord ist und auch Zach Braff wieder in die Rolle des J.D. schlüpfen wird, war bereits bekannt, nun steht auch fest, dass Donald Faison alias Turk and Sarah Chalke alias Elliot Reid wieder mit dabei sind. Mit Tim Hobert and Aseem Batra wurden zudem zwei Showrunner verpflichtet, die ebenfalls schon an der Original-Serie mitgewirkt haben, die neun Staffeln lang von 2001 bis 2010 zu sehen war. In der offiziellen Logline des Revivals heißt es nun: "JD und Turk arbeiten das erste Mal seit langer Zeit wieder zusammen. Die Medizin hat sich verändert, die Assistenzärzte haben sich verändert, aber ihre Bromance hat die Zeit überdauert". 

Lass es, Larry! © [2024] Home Box Office, Inc. All rights reserved.
"Dein Menschenhass wird nicht vermisst werden. Und für diejenigen, die mit mir in Kontakt treten möchten, sie können mich bei 'Ärzte ohne Grenzen‘ erreichen". Mit diesem Blumenstrauß an Ironie verabschiedete Larry David seine bei HBO über zwölf Staffeln lang in "Curb Your Enthusiasm" kultivierte, gleichnamige Figur im letzten Jahr. Doch als Halbgott in weiß scheint er es nicht lange ausgehalten zu haben, denn es gibt ein unmedizinisches TV-Comeback, wenn auch nicht für den alten Serienhit, sondern im Zuge einer neuen Produktion und das abermals bei seinem Haus- und Hofsender HBO. Bestellt wurde eine sechsteilige Sketch-Comedy im Miniserien-Format, die sich um amerikanische Geschichte dreht. Und ein großer Player amerikanischer Geschichte sitzt dabei mit im Boot. Die Produktionsfirma von Barack und Michelle Obama, Higher Ground, produziert die noch titellose Comedy, die den anstehenden 250. Geburtstag der USA als Ausgangspunkt nehmen wird. Den wollen die Obamas in aller Grandezza feiern...doch dann ruft Larry David an, so die Serienbeschreibung. Ein weiteres Comeback gibt es dabei hinter den Kulissen, denn David tut sich abermals mit Showrunner, Regisseur und Autor Jeff Schaffer zusammen - eine Zusammenarbeit, die mit "Seinfeld" Fahrt aufnahm und bei "Curb Your Enthusiasm" an Tiefe gewann. David wird nicht nur mitproduzieren und das Drehbuch schreiben, sondern natürlich auch vor der Kamera zu sehen sein. Flankiert werden die Auftritte wohl auch von einigen Ex-"Curb"-Mitgliedern. 

Gary Oldman in Slow Horses © Apple
Auch wenn das MI5 selbst nicht wirklich an die Belegschaft der sogenannten "Slow Horses" im Slough House glaubt, Apple TV+ tut es und schickt die Truppe rund um den von Gary Oldman (kürzlich von König Charles III. zum Sir ernannt) porträtierten Jackson Lamb in eine siebte Staffel. Das sind ordentlich Vorschusslorbeeren, denn aktuell sind vier Staffeln beim Apfeldienst abrufbar und erst im letzten Jahr wurde eine sechste Staffel beauftragt. Mit der fünften Runde geht es dann zunächst am 24. September weiter. Doch zurück zu Staffel sieben: diese fußt auf dem Roman "Bad Actors" von Mick Herron und zeigt die bedingt motivierte Spionage-Einheit bei der Suche nach einem Maulwurf im Herzen der britischen Regierung. Finden sie diesen nicht, droht Chaos im Staat. 

Einer flog über das Kuckucksnest © IMAGO / Allstar
Was haben die drei Filme "Es geschah in einer Nacht" (1934), "Einer flog über das Kuckucksnest" (1975) und "Das Schweigen der Lämmer" (1991) gemein? Sie alle konnten in der Geschichte der Oscars mit fünf Auszeichnungen im Bereich Film, Regie, Drehbuch und den beiden Darstellerpreisen als einzige die Big Five gewinnen. Nach 50 Jahren soll nun der zeitlich in der Sandwichposition liegende Klassiker "One Flew Over The Cuckoo's Nest" zur Serie werden. Dies verriet zumindest Paul Zaentz, Neffe des ursprünglichen Produzenten Saul Zaentz im Podcast "CK Café", der eine Vereinbarung mit der Witwe des Autors der literarischen Vorlage getroffen habe. Ken Kesey distanzierte sich einst vom Film, da dieser nicht aus der ursprünglichen Perspektive des Charakters Chief Bromden erzählt wurde, sondern Randle Patrick McMurphy (gespielt von Jack Nicholson) ins Zentrum setzte. Dies soll in der Serie anders sein und Chief die Bühne geben. Unklar ist laut "Deadline Hollywood" in welchem Stadium sich das in einer Psychiatrie spielende Spinoff befindet. 

Serienticker +++ Zweieinhalb Jahre, nachdem AMC der schon fertig produzierte SciFi-Comedy "Demascus" aus Spargründen die Ausstrahlung verweigerte, kann man sie nun doch noch sehen: Der kostenfreie Streamer Tubi zeigt sie ab August +++ Nach elf Staffeln ist Schluss für das britische Period-Drama "Grantchester" bei ITV und PBS Masterpiece +++ Das australische ABC macht unter dem Titel "Toxic" eine Serie über einen wahren Kriminalfall, in dem eine Frau angeklagt ist, ihre gesamte Familie mit giftigen Pilzen umgebracht zu haben +++ ITV schickt den Thriller "Code of Silence" mit Rose Ayling-Ellis in eine zweite Staffel +++ Fünf Jahre hat J.J. Abrams an seiner neuen Serie "Duster" mit Josh Holloway gearbeitet, nun macht HBO Max nach einer Staffel schon wieder Schluss. Die Serie hatte zwar gute Kritiken, aber wenig Aufmerksamkeit bekommen +++ Kurz vor dem Finale der ersten Staffel hat Apple TV+ grünes Licht für eine Fortsetzung von "Murderbot" gegeben +++ Frühzeitig festgelegt hat sich auch Netflix: Die siebte Staffel von "Virgin River" ist gerade erst abgedreht, da wurde die achte Runde nun bereits bestellt