PBS © PBS
USA: Das sogenannte Rescissions Package der US-Regierung hat die letzte parlamentarische Hürde genommen, nun muss es nur noch von Donald Trump unterzeichnet werden. Es umfasst Kürzungen in mehreren Bereichen - darunter 1,1 Milliarden Dollar für die Corporation for Public Broadcasting, die wiederum Geld an die öffentlichen lokalen Stationen und die nationalen Angebote PBS (TV) und NPR (Radio) zuweist. Der Schritt ist Teil von Trumps Vorgehen gegen seiner Ansicht nach zu linkslastig berichtende Medien. PBS bricht damit ein Teil der Einnahmen weg, allerdings stammen rund 85 Prozent aus nicht-staatlichen Quellen, bei NPR ist der Anteil noch höher - vor dem kompletten Aus stehen die Angebote also nicht. In einem Statement von PBS heißt es aber: "Diese Kürzungen werden erhebliche Auswirkungen auf alle unsere Sender haben, aber besonders verheerend sind sie für kleinere Sender und solche, die große ländliche Gebiete versorgen. Viele unserer Sender, die Zugang zu kostenlosen, einzigartigen lokalen Programmen und Notfallwarnungen bieten, werden nun gezwungen sein, in den kommenden Wochen und Monaten harte Entscheidungen zu treffen." Man sei "entschlossen, weiter dafür zu kämpfen, dass die wesentlichen Dienstleistungen, die wir für die amerikanische Öffentlichkeit erbringen, erhalten bleiben."

Sky Kids © Sky
Großbritannien: Sky Kids - einer der großen Anbieter von Kinderfernseh-Inhalten in Großbritannien - hat angekündigt, keine eigenen Produktionen mehr in Auftrag zu geben. Man werde alle bestehenden Verpflichtungen einhalten - 13 schon bestellte neue Produktionen stehen noch aus - sich darüber hinaus dann aber voll auf Zukäufe von externen Inhalten fokussieren. "Mit einer starken Pipeline an neuen Eigenproduktionen, die noch kommen werden, verfügen wir nun über ein reichhaltiges Angebot an Inhalten, das es uns ermöglicht, unsere Strategie weiterzuentwickeln", sagt Jamie Morris, der die Inhalte-Strategie von Sky verantwortet. Sorgen ruft das vor allem bei der Animations-Branche in Großbritannien hervor, der einer der großen Auftraggeber wegbricht. Kate O'Connor, Vorsitzende von Animation UK, fordert Unterstützung für ihre Branche. "Ohne Intervention laufen wir Gefahr, dass Großbritannien seine Fähigkeit verliert, seinen jüngsten Bürgern eigene Geschichten zu erzählen und unseren erstklassigen Sektor für die Erstellung von Inhalten zu unterstützen."

Prime Video © Amazon
USA: Amazon muss sich in den USA keiner Sammelklage wegen der Einführung von Werbung bei Prime Video stellen, eine Richterin hat die entsprechende Klage am Mittwoch abgewiesen. Während andere Wettbewerber einen neuen günstigeren Tarif mit Werbung eingeführt hatten, den Standard-Tarif aber werbefrei beließen, ging Amazon einen anderen Weg und führte im normalen Tarif standardmäßig Werbung ein, von der man sich nur durch eine Zusatzgebühr freikaufen kann. Die Richterin urteilte, dass es sich hierbei nicht um eine unerlaubte Preiserhöhung ohne Zustimmung gehandelt habe. Amazon habe zudem in seinen Geschäftsbedingungen offengelegt, dass die Prime-Vorteile Änderungen unterworfen seien können. Das Urteil gilt aber nur für die USA - hierzulande läuft eine ähnliche Klage der Verbraucherzentrale Sachsen, die erreichen will, dass Amazon einen Teil der gezahlten Gebühren zurückzahlt, weil die Änderung explizite ohne Zustimmung erfolgt sei. Bislang haben sich bereits 112.000 Amazon-Kundinnen und -Kunden ins Klageregister eingetragen.

Viaplay © NENT Group
Norwegen: Sharing ist the new having - dieses Motto hört man in der TV-Branche immer häufiger, nun haben es sich auch Viaplay und das öffentlich-rechtliche TV 2 in Norwegen zum Vorbild genommen. Im Herbst und Winter teilt man sich künftig diverse Fußball-Übertragungsrechte. Die Spiele etwa aus der Fußball-Bundesliga, LaLiga, Ligue 1, dem FA Cup, der Europa League und weiteren Wettbewerben - insgesamt mehr als 3.000 im Jahr - für die einer der beiden Partner die Rechte hält, werden sowohl bei Viaplay als auch bei TV 2 Play zu sehen sein. Ähnlich war man zuvor schon bei Wintersport- und Handballrechten vorgegangen. "Für uns als norwegischer öffentlich-rechtlicher Sender ist die Zusammenarbeit mit anderen Sendern unerlässlich, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben", heißt es dazu von TV2. Bei Viaplay betont man den leichteren Zugang, den man den Fußball-Fans bieten wolle.

Disney+ © DWDL
USA: Disney+ bekommt eine eigene tägliche News-Show namens "What you need to know", zugeliefert von ABC News. James Longman (internationaler Chefkorrespondent) und Rachel Scott (leitende politische Korrespondentin) moderieren die Sendung, die immer morgens um 6 Uhr online gestellt wird und 24 Stunden später durch die jeweils nächste Ausgabe ersetzt wird. Es soll sich um eine kurze Sendung handeln, die aktuelle Nachrichten, Unterhaltungssegmente und virale Videos kombiniert. Bei Disney+ lassen sich bereits andere Inhalte von ABC News abrufen, "What you need to know" ist nun aber das erste Format, das exklusiv für den Streamingdienst produziert wird. 

MasterChef Germany © Acunmedya/Sport1
Großbritannien: Die BBC wird künftig nicht mehr mit Gregg Wallace zusammenarbeiten, dem langjährigen Co-Moderator und Juror von "MasterChef". Er war seit 2005 in der Sendung zu sehen - bis er im November gehen musste, nachdem es Beschwerden von 13 Personen aus seinem Arbeitsumfeld gegeben hatte. Eine Anwaltskanzlei hat insgesamt 83 Vorwürfe über Monate hinweg untersucht und knapp die Hälfte davon bestätigt. Zuletzt waren darüber hinaus weitere neue Vorwürfe bekannt geworden. Es geht dabei in der Regel um unangemessene sexualisierte Sprache und Humor, vorgeworfen wurden ihm auch Mobbing und Belästigung, auch soll er sich vor anderen entblößt haben. Die Beschwerden gegen ihn waren dabei nicht neu, schon 2018 hatte es eine interne Untersuchung gegeben - und schon damals sei sein Verhalten als "inakzeptabel" beschrieben worden. Nach einer längeren Unterredung durfte er trotzdem weiter machen, wofür nun wiederum die BBC in der Kritik steht. Zuletzt räumte Wallace ein, dass "einiges an seinem Humor und seiner Sprache" unangemessen gewesen sei, er sei aber "niemals die Karikatur gewesen, die jetzt für Klicks verkauft" werde.

Simon Cowell © ITV
USA: Als jahrelanges Jury-Mitglied bei "American Idol" und "Pop Idol" und Erfinder und Juror von "The X Factor" und "Got Talent" kann Simon Cowell wohl als prägende Figur der Castingshows der letzten Jahrzehnte gelten. Nun sucht er bei Netflix die nächste Boy Band - und zwar diesmal nicht im Rahmen einer Show, sondern in Form einer Dokuserie namens "Simon Cowell: The Next Act". Die Kameras sollen von den ersten offenen Casting-Calls bis zur Veröffentlichung der Debüt-Single dabei sein - man darf also gespannt sein, ob dem Mann, in dessen Format einst beispielsweise "One Direction" entstand, erneut ein solcher Erfolg gelingt. Zu sehen geben soll es die sechsteilige Reihe ab Dezember 2025.

Serien-Update

Netflix © Netflix
Nach "The Last of Us" bei HBO und "Fallout" bei Amazon will Netflix einen weiteren Videospiel-Kracher in Serienform gießen. Und dabei dachte man schon, dies könnte scheitern, kursierten die ersten Nachrichten über das Vorhaben bereits vor fünf Jahren. Der Streamingdienst holt "Assassins Creed" von Ubisoft nun aber tatsächlich aus der Konsole und beauftragt eine von Roberto Patino ("Westworld") und David Wiener ("Halo") als Kreativköpfe, Showrunner und Produzenten verantwortete Live-Action-Adaption. Der 2016 veröffentlichte Kinofilm mit Michael Fassbender rief gemischte Reaktionen hervor und gilt nicht als Meilenstein einer Videospielverfilmung. Bei Netflix will man es nun besser machen und dem Spiel, das 2007 veröffentlicht wurde und über 230 Millionen Mal verkauft wurde, mehr Zeit zur Entfaltung der Erzählung geben. Entstehen soll ein "rasanter Thriller" über den Krieg zweier rivalisierender Parteien: die eine Fraktion will Kontrolle über die Menschheit, die andere versucht, den freien Willen zu bewahren. Dabei bilden verschiedene Epochen und historische Ereignisse – wie auch im Spiel – den Rahmen der Handlung. 

FX © FX
Bei den Emmy-Nominierungen ist FX dieses Jahr im Ranking abgerutscht. Nun wurden zwei Serien bestellt, die Prestige vermuten lassen und vielleicht im nächsten Jahr eine Rolle bei der Verleihung spielen könnten. Zum einen macht man wieder gemeinsame Sache mit Serienmacher Ryan Murphy, der den 2023 erschienen Roman "The Shards" von Erfolgsautor Bret Eason Ellis ("Unter Null", "American Psycho") zum Leben erwecken wird. Eine Adaption des zunächst als Hörbuch erschienenen Stoffes versuchte bereits HBO zusammen mit Ellis, was jedoch nicht klappte. Die düstere Coming-of-Age-Geschichte mit teils autobiografischen Zügen spielt im Los Angeles der 1980er Jahre. An einer elitären Privatschule gerät die Welt des jungen 17-jährigen Ellis aus den Fugen als sich ein neuer Schüler merkwürdig verhält und Parallelen zum Serienkiller mit dem Namen "The Trawler" aufweist. Mit im Ensemble sind Kaia Gerber, Igby Rigney und Homer Gere. Darüber hinaus landete eine Mini-Serie von Sarah Treem ("The Affair") im Portfolio, bei der sich die Oscarpreisträgerinnen Olivia Colman und Brie Larson begegnen. Inspiriert ist "Cry Wolf" von der dänischen Serie "Ulven Kommer" von Maja Jul Larsen. Colman wird eine Sozialarbeiterin spielen, die mit dem von Larson gespielten Charakter in einen Konflikt gerät: die jugendliche Tochter erhebt Missbrauchsvorwürfe gegen ihre Mutter (Larson). 

Samuel L. Jackson © IMAGO / ZUMA Press Wire
Beim geplanten Spinoff "NOLA King" mit Samuel L. Jackson wird nicht lange gefackelt. Erst Anfang Juni wurde bekannt, dass der eigentlich eher von der Kinoleinwand bekannte Jackson die Hauptrolle im Ableger zu "Tulsa King" bekommen soll, was nun von Paramount+ offiziell bestätigt und bestellt wurde. Spielen wird dieser Russell Lee Washington Jr., der sich in den vielen Jahren im Bundesgefängnis mit Dwight Manfredi (Sylvester Stallone, "Tulsa King") anfreundete, diesen per Auftrag allerdings nach seiner Entlassung auslöschen soll. Dies scheitert, stattdessen zeigt sich Washington Jr. sogar angetan von dem, was sich Manfredi in Tulsa aufgebaut hat und versucht dies in seiner alten Heimat New Orelans (NOLA) zu reproduzieren. Doch dabei gibt es einige Widerstände. Produzieren werden "NOLA King" unter anderem Taylor Sheridan, Sylvester Stallone und Jackson. 

Serien-Ticker +++ "The Walking Dead" ist zwar zu Ende, das Franchise bleibt mit diversen Ablegern aber weiterhin untot quicklebendig. Nun wurde eine dritte Staffel von "The Walking Dead: Dead City" bestellt. Neuer Showrunner wird Seth Hoffmann als Nachfolger von Eli Jorné +++ Auf Netflix reifte "Sullivan's Crossing" zum Hit, die eigentliche Heimat ist aber The CW, wo die Serie nun für eine vierte Staffel verlängert wurde +++ Als sich Viaplay seine großen UK-Ambitionen Ende 2023 zurückschnitt, stand das Reboot von "Rebus" vor einer ungewissen Zukunft - dann nahm sich die BBC der Krimiserie an und war so zufrieden, dass man nun noch eine weitere Staffel bestellte +++ Die vierte Staffel von "Invincible" ist noch gar nicht gestartet, da hat Prime Video schon grünes Licht für Runde fünf gegeben. +++ An den Kinokassen ist der neue "Superman" gerade der Abräumer, da denkt James Gunn bereits über TV-Spinoffs nach. Das "Wall Street Journal" berichtet von möglichen Serien über verschiedene Charaktere aus dem "Superman"-Universum, etwa Mister Terrific oder Jimmy Olsen +++