© Comedy Central
USA: "This merger is a shitshow and it’s fucking up 'South Park'." Mit diesen wenig schmeichelhaften Worten in Richtung des künftigen Paramount-Bosses David Ellison reagierten Trey Parker und Matt Stone vor rund drei Wochen darauf, dass die Premiere der neuen "South Park"-Staffel bei Comedy Central kurzfristig verschoben worden war. Offenbar hatte Skydance-Boss David Ellison sein Veto einen geplanten neuen 10-Jahres-Deal eingelegt. Zwischenzeitlich waren auch die internationalen Streaming-Rechte für Paramount+ abgelaufen, woraufhin die Serie weltweit dort komplett aus dem Angebot verschwand. Doch nun steht der Deal - und er läuft zwar nicht zehn Jahre, ist aber trotzdem gigantisch: Er umfasst 50 neue Episoden in den kommenden fünf Jahren, dazu die Streaming-Rechte an allen älteren Episoden, die nun weltweit bei Paramount+ liegen. US-Branchendienste berichten, dass der Gesamtwert 1,5 Milliarden Dollar umfasst. "Trey, ich und das gesamte South Park-Team sind dankbar für diese Verlängerung und diesen Vertrag", kommentiert Stone nun der Paramount-Co-CEO Chris McCarthy und COO Keyes Hill-Edgar "für eine jahrelange großartige Partnerschaft" persönlich dankte, auch Parker stimmte in die dankbaren Töne ein. Es sind gewissermaßen aber auch Abschiedsworte: McCarthy wird Paramount nach der Übernahme durch Skydance nach über zwei Jahrzehnten verlassen. Zum Abschied hat er aber immerhin die Zukunft von "South Park" nun bis auf Weiteres gesichert. Trotz der heiklen Tage im Vorfeld der FCC-Entscheidung hielten sich Parker und Stone zum Start der neuen Staffel übrigens nicht zurück, zeigten den US-Präsident zum Staffelauftakt im Bett mit dem Teufel und witzelten über die angebliche Größe seines Geschlechtsteils.
© Acunmedya/Sport1
Großbritannien: Die BBC hat sich nach längerem Kopfzerbrechen nun entschieden, die neue Staffel von "MasterChef" ab dem 6. August wie geplant bei BBC One auszustrahlen. Zuvor hatte man sich sowohl von Gregg Wallace als auch von John Torode getrennt, die das Format beide 20 Jahre lang als Juroren/Moderatoren geprägt haben, nachdem gegen beide Vorwürfe wegen unangemessenen Verhaltens laut und in Untersuchungen bestätigt worden waren. Die BBC hat sowohl eine Normalo-Staffel als auch eine Promi-Staffel bereits fertig produziert auf Halde liegen - wie man mit der Promi-Staffel umgehen wird, ließ die BBC einstweilen noch offen. Zur Staffel mit Amateur-Köchen erklärte man, dass man sich bewusst sei, dass nicht jeder mit der Entscheidung einverstanden sei und die Entscheidung zur Ausstrahlung "in keiner Weise unsere Einschätzung der Schwere der gegen beide Moderatoren bestätigten Vorwürfe" schmälern solle. "Wir glauben jedoch, dass die Ausstrahlung dieser Serie das Richtige für die Köche ist, die so viel in den Prozess investiert haben. Wir möchten, dass sie angemessen gewürdigt werden und dem Publikum die Möglichkeit geben, die Show anzusehen."
© WarnerBros. Discovery
Neuseeland: Warner Bros. Discovery zieht sich aus dem Free-TV-Geschäft in Neuseeland zurück und verkauft den Sender TV3 für einen symbolischen Dollar an Sky TV NZ. Zu TV3 gehören etliche Sender, darunter Three, Bravo, Eden, Rush, HGTV und auch die Streamingplattform ThreeNow. Warner Bros bleibt aber mit Pay-TV und dem kostenpflichtigen Streamingdienst HBO Max in Neuseeland vertreten. Warner Bros. Discovery sieht darin ein "fantastisches Ergebnis sowohl für WBD als auch für Sky". Zwar habe das Team von Discovery NZ in den letzten zwölf Monaten nach einer umfassenden Umstrukturierung ein nachhaltigeres Geschäftsmodell entwickelt, es sei eigenständig aber wirtschaftlich nicht rentabel. Sky sieht im Zukauf unterdessen die Möglichkeit, sein Wachstum zu beschleunigen und die Einnahmen zu diversifizieren.
© BBC
Großbritannien / USA: Die BBC und NBC Universal haben angekündigt, erneut nach einem neuen non-fiktionalen Format zu suchen, das gleichermaßen auf beiden Seiten des Atlantiks funktionieren soll. Dafür können nun unabhängige britische Produktionsfirmen ihre Ideen pitchen - wobei eine Vielzahl von Genres von Reality-Competition-Formaten über Dating bis Castingshows denkbar sind. Im Rahmen der Initiative haben die BBC und NBC schon "The Traitors" (das ursprünglich allerdings aus den Niederlanden stammt) auf Sendung gebracht, bei "Destination X" steht der Launch in Großbritannien nun kurz bevor. "Die Beziehung zwischen der BBC und NBCUniversal ist außerordentlich innovativ, und unsere gemeinsame DNA bietet britischen Produzenten die seltene Gelegenheit, sich für zwei der größten Rundfunkökosysteme auf dem globalen Markt in großem Maßstab zu entwickeln. Deshalb ermutigen wir unabhängige Produzenten, uns mit mutigen und originellen Ideen herauszufordern, die auf dem Erfolg unserer globalen Hits aufbauen und uns helfen, den nächsten zu schaffen", sagen Syeda Irtizaali, BBC Director of Unscripted, und Ed Havard, SVP Alternative Programming bei NBCUniversal.
© ITV Studios
Spanien: ITV Studios übernimmt die Mehrheit an der spanischen Fiction-Produktionsfirma Plano a Plano, die 2011 von César Benítez gegründet wurde. Zu den größten Erfolgen zählt die Netflix-Serie "Valeria", die für Mediaset produzierte Serie "El Principe" wurde zudem auch schon in über 60 Länder verkauft. Kürzlich startete mit "Suspicious Minds" eine neue Serie bei Disney+, zudem sind weitere Netflix-Projekte in Vorbereitung. Wie viel ITV Studios für die Übernahme auf den Tisch legt, ist nicht bekannt. Dafür gibt's andere Zahlen - nämlich die Geschäftszahlen fürs 1. Halbjahr. Die gute Nachricht: Der Umsatz konnte dort leicht um drei Prozent auf 893 Millionen Pfund gesteigert werden, getrieben von steigenden internationalen Umsetzen. Gleichzeitig fiel der Vorsteuer-Gewinn (EBITA) aber um 21 Prozent auf 107 Millionen Pfund. Ähnlich ergeht es auch ITV als Ganzem: Der Gewinn sackte dort im ersten Halbjahr um 31 Prozent ab, der Umsatz ging leicht um drei Prozent zurück. In der Folge hat man angekündigt, weitere 15 Millionen Pfund im restlichen Jahr einsparen zu wollen.
Serien-Update
© Starz
Das "Power"-Franchise ist noch lange nicht am Ende: Starz hat nun grünes Licht für ein viertes Spin-Off der Serie unter dem Titel "Power: Origins" gegeben. Die erste Staffel wird dabei 18 Folgen umfassen und erzählt die Vorgeschichte der "Power"-Charaktere Ghost und Tommy. In der Timeline der "Power-Serien" handelt es sich um das direkte Sequel von "Raising Kanan". MeKai Curtis wird auch wieder seine Rolle des jungen Kanan Stark übernehmen, die anderen Darsteller werden noch gesucht. Sascha Penn, der auch Creator von "Raising Kanan" ist, wird auch Showrunner von "Power: Origins". "Ich freue mich darauf, die Entstehungsgeschichten der Gründerväter des Power-Universums weiter zu erforschen", so Penn. "Die Hintergrundgeschichten von Ghost und Tommy haben jahrelang für Faszination und Spekulationen unter den Fans gesorgt, und ich bin begeistert, dass ich nun einige lang gehegte Fragen beantworten und neue Facetten der Geschichte enthüllen kann, mit denen die Zuschauer nicht gerechnet haben."
© BBC Studios
Agatha Christie, Dorothy L. Sayers, G.K. Chesterton und weitere bekannte Krimi-Autorinnen und -Autoren bilden für die BBC und BritBox International künftig den "Detection Club". In der von BBC Studios produzierten Serie sollen fiktionale Versionen dieser bekannten Personen in jeder Folge einen neuen Kriminalfall lösen. Den "Detection Club" mit den genannten Personen gab es wirklich, er war 1928 gegründet worden. Die Mitglieder trafen sich regelmäßig zum Dinner, um sich gegenseitig beim Schreiben von Kriminalromanen zu unterstüzen, aufgestellt wurden auch zehn Regeln für einen fairen Kriminalroman. Dass sie tatsächlich Kriminalfälle gelöst haben, wie es in der Serie nun vorgesehen ist, wäre freilich nicht bekannt. Bis man den "Detection Club" zu sehen bekommt, wird aber wohl noch viel Zeit vergehen, die Dreharbeiten sind erst für Sommer 2026 geplant.
Serien-Ticker +++ Apple TV+ schickt "Reich" mit Maya Rudolph in die dritte Staffel, die auch bereits Mitte Oktober starten wird +++ "Resident Alien" verabschiedet sich mit dem am 8. August anstehenden Finale der 4. Staffel endgültig +++ Die 1965 gestartete Soap "Days of our lives", die 2022 von NBC zu Peacock wechselte, ist auch für den Streamer offenbar ein gutes Geschäft. Nun wurden zwei weitere Staffeln bestellt, insgesamt sind es dann 63 +++ Apple TV+ hat eine zweite Staffel von "Murderbot" mit Alexander Skarsgård bestellt +++ Die Golf-Comedy "Stick" bekommt bei Apple TV+ eine zweite Staffel +++ Netflix macht die Bestellung einer dritten Staffel des Megahits "Wednesday" offiziell +++ Paramount+ stellt "Happy Face" nach der ersten Staffel ein +++ NBC schickt die Cheerleader-Comedy "Stumble" in Serie. Sie dreht sich um den Coach eines Cheerleading-Teams an einem Community College, gespielt von Jenn Lyon. +++ Prime Video verlängert "The Legend of Vox Machina" um eine fünfte Staffel