Bundesliga © DFL
Großbritannien: Von einer "mehrschichtigen Strategie" spricht Bundesliga International angesichts des Verkaufs der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga in Großbritannien und Irland. Dabei gibt's eine ganze Reihe an Partnern. Das Topspiel der Woche am Samstagabend läuft etwa weiterhin bei Sky Sport, Prime Video kommt als neuer Partner für alle Sonntagsspiele an Bord - dort allerdings nur im Einzelabruf. Die Freitagsspiele werden von der BBC allesamt kostenfrei übertragen, ebenso wie die DFL übrigens auf ihrem eigenen YouTube-Kanal. Überraschend sind aber vor allem zwei andere Partnerschaften: Zwei YouTube-Kanäle haben sich jeweils 20 Bundesliga-Spiele in der kommenden Saison gesichert - zum Einen "The Overlap", das von Ex-Fußballer Gary Neville gegründet wurde, zum Anderen "That's Football", hinter dem der YouTube-Creator Mark Goldbridge steckt. Die beiden Kanäle kommen auf 1,3 bzw. 1,5 Millionen Abos. Die DFL sieht diese Partnerschaft als Teil einer umfassenderen Zusammenarbeit mit YouTube und hofft, durch die schiere Reichweite der Plattform mehr Fans erreichen zu können.

MS NOW © MS NOW
USA: Als der Nachrichtensender MSNBC 1996 gegründet wurde, da erklärte sich sein Name aus den beiden Gesellschaftern: Es war ein Joint Venture von Microsoft und NBC. Als Microsoft 2005 aus dem Sender und 2012 auch aus der Website ausstieg, blieb MS trotzdem im Namen. Durch die bevorstehende Aufspaltung von NBC Universal rutscht der Sender allerdings in die Kabelsparte, die künftig nicht mehr unter dem Namen NBC, sondern Versant firmiert. NBC News wird im Rahmen dessen auch nicht mehr zuliefern, stattdessen wird eine eigene News-Abteilung aufgebaut. Daher wurde es nun also doch Zeit für eine Umbenennung - bei der man am Bestandteil MS allerdings auch ohne Microsoft im Rücken weiter festhält. Heraus gekommen ist nun MS NOW - was in einer etwas holprigen Erklärung nun für "My Source for News, Opinion and the World" stehen soll. "Die Zukunft unseres Erfolgs hängt nicht davon ab, dass wir Teil der NBC-Familie bleiben und den Pfau als Teil unserer Identität verwenden", schrieb MSNBC-Präsidentin Rebecca Kutler an die Belegschaft. In einem öffentlichen Statement hieß es: "Der neue Name unterstreicht unsere Mission: Wir möchten Ihnen als Anlaufstelle für aktuelle Nachrichten und fundierte Analysen dienen und Ihnen auch weiterhin die Perspektiven bieten, auf die Sie sich seit fast 30 Jahren verlassen können."

Sky News © Sky News
Großbritannien: Sky News stellt in UK seine Show "Business Live" nach mehr als einem Jahrzehnt ein, erstmals seit 2007 steht man damit sogar komplett ohne explizite Wirtschafts-Show da. Bis zum Abschied des langjährigen Moderators hieß die Sendung noch "Ian King Live". Zwar seien Wirtschaftsthemen weiterhin eine tragende Säule in der Strategie von Sky News - man wolle aber die Kräfte lieber in den Ausbau der digitalen Angebote stecken, hieß es in der Begründung gegenüber der Belegschaft. Generell steht der Sender gerade vor einem Umbau: Im Januar hatte der Chef David Rhodes angekündigt, weniger auf Live-Strecken zu setzen und mehr auf "Premium Video"-Inhalte, Newsletter und Podcasts, von denen man sich online mehr erhofft. Damit will man auch unabhängiger von Werbeeinnahmen werden und stattdessen mehr Geld mit Digitalabos verdienen.

Paramount © Paramount
USA: Die Duffer Brothers haben Netflix mit "Stranger Things" einen der größten Serien-Erfolge der letzten Jahre geliefert - doch wenn ihr laufender Vertrag mit dem Streaminig-Platzhirsch im Frühjahr 2026 ausläuft, dann wechseln sie den Partner: Sie haben einen neuen über vier Jahre laufenden Mega-Deal mit Paramount abgeschlossen. Kurz nach der Übernahme durch Skydance setzt Paramount damit ein Ausrufezeichen. Gelockt hat man die Duffer Brothers damit, dass sie bei Paramount nicht nur weitere Serien produzieren können, sondern auch Filme für die große Leinwand. "David (Ellison), Josh (Greenstein) und Dana (Goldberg) sind mit Leidenschaft dabei, mutige, originelle Filme auf die Leinwand zu bringen. Teil dieser Mission zu sein, ist nicht nur aufregend – es ist die Erfüllung eines Lebenstraums. Und dies in einem Studio mit einer so traditionsreichen Hollywood-Geschichte zu tun, ist ein Privileg, das wir nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir freuen uns auch darauf, unsere Freunde Cindy und Matt wiederzusehen, die zu den Ersten gehörten, die an uns und an ein ungewöhnliches kleines Drehbuch geglaubt haben, das wir geschrieben haben und aus dem später Stranger Things wurde." Cindy Holland und Matt Thunell sind unlängst von Netflix zu Paramount gewechselt. Netflix dankten sie für die "unglaubliche Zeit" - und ganz werden die Brücken ja auch nicht abgerissen, schon existierende Projekte dort werden fortgesetzt. Dazu gehören auch die geplanten "Stranger Things"-Spinoffs.

Ligue 1 © Ligue 1
Frankreich: In Frankreich lässt sich derzeit beobachten, was passiert, wenn die oberste Fußball-Spielklasse keinen traditionellen Medienpartner mehr für die Übertragungsrechte findet und sich mit allen bisherigen zerstritten hat (mehr u.a. hier). Notgedrungen stampfte man mit Ligue 1+ eine eigene Streaming-Plattform aus dem Boden. Dafür hat man nach eigenen Angaben jetzt bereits über 600.000 Abos verkauft - damit liege man nach dem ersten Spieltag schon auf dem gleichen Niveau wie DAZN nach einer gesamten Spielzeit. Das klingt erstmal gut, hängt allerdings auch mit dem günstigen Preis von nur 15 Euro im Monat zusammen. Und es bringt die Vereine kurzfristig in arge finanzielle Bedrängnis: Für die kommende Saison sind erstmal nur rund 80 Millionen Euro an Einnahmen aus der TV-Vermarktung garantiert - ein winziger Betrag im Vergleich zu früher und im Vergleich zu anderen Ligen. Die Einnahmen aus Ligue 1+ kommen dort noch hinzu, allerdings abzüglich der Kosten für Aufbau und Betrieb der Plattform. Bei der LFP hofft man auf kräftiges Abo-Wachstum über die Jahre - aber ob die Vereine diese Durststrecke überstehen, bleibt erstmal abzuwarten.

Nexstar © Nexstar
USA: Der Fernsehmarkt in den USA ist historisch stark fragmentiert: Zwar gibt es die landesweite sendenden Networks, sie brauchen als Träger aber ein Netz aus lokale TV-Stationen, die viele unterschiedliche Betreiber haben. In den letzten Jahren hat hier aber schon eine große Konsolidierung eingesetzt, die nun weiter fortschreitet. So hat der heute schon führende Betreiber solcher TV-Stationen Nexstar die Übernahme des Konkurrenten Tegna angekündigt. 6,2 Milliarden US-Dollar lässt sich Nexstar den Deal kosten. Nach der Übernahme hätte Nexstar dann 265 lokale TV-Stationen in 44 Staaten und würde 80 Prozent der US-TV-Haushalte erreichen. Unter der Trump-Regierung hat die FCC die Regeln für solche Zusammenschlüsse gelockert. Da der klassische TV-Markt unter Druck ist, soll das dazu führen, dass lokale Stationen besser mit den großen Technologie-Unternehmen aber auch andere traditionelle Medienkonzerne zu bestehen. Nexstar hat 2022 auch das Network The CW übernommen.

Serien-Update

Channel 4 © Channel 4
Die achtfach Oscar-nominierte Glenn Close übernimmt ihre nächste Serien-Hauptrolle: Sie spielt im Sechsteiler "Maud" von Channel 4 die titelgebende Maud Oldcastle. Ihre Figur wird als "urkomisch schroffe, streitsüchtige und skrupellose ältere Frau" beschrieben - und das seien schon ihre netteren Eigenschaften. Denn sie ist auch eine Killerin mit qualvoller Vergangenheit. Entschlossen, sich von einem Leben zu lösen, in dem sie sich um ihre Schwester gekümmert hat, macht sich Maud daran, einen längst überfälligen Neuanfang zu wagen - aber ein misstrauischer Detektiv und eine unerbittliche Welt, die für die Jugend gemacht ist, stehen dem im Weg. Die Serie basiert auf der Kurzgeschichten-Sammlung "An elderly lady is up to no good" von Helene Tursten. Produziert wird die Serie von Playground und Sony Pictures Television, geschrieben wird sie von Nina und Moses Raine. Und Channel 4 hat noch ein weiteres spannendes Projekt im Köcher: "Number 10" ist ein Politdrama, das in Downing Street 10 spielt, der Adresse des britischen Premierministers. "In dieser Serie geht es um das Gebäude und alle, die darin leben. Nicht nur um den Premierminister im Obergeschoss, sondern auch um den Verschwörungstheoretiker, der drei Stockwerke tiefer das Café betreibt, den Mann, der den Aufzug repariert, der nie funktioniert, die wahnsinnig ehrgeizigen 'Berater', die um Büroräume in Schränken kämpfen. Oh, und natürlich die Katze", heißt es zur Beschreibung. Steven Moffat schreibt die Serie, die von der ITV Studios-Tochter Hartswood Films produziert wird.

U&Dave © U&Dave
UKTV macht für die erste Drama-Serie für den Sender U&Dave gemeinsame Sache mit Canal+. Gemeinsam gab man grünes Licht für den sechsteiligen Polizei-Thriller "Hit Point". Die Serie, die als "adrenalingeladene Mischung aus hochspannendem Krimi und heißem Liebesdrama"  beschrieben wird, begleitet zwei Detektive in ihren Dreißigern, deren neuester Fall sie in die gefährliche Unterwelt West-Londons führt. U&Dave war bislang vor allem für seine Comedyformate bekannt, im vergangenen Jahr hatte man aber angekündigt, auch ins Drama-Fach einsteigen zu wollen. Helen Perry, Head of Drama Commissioning bei UKTV, bezeichnete "Hit Point" als "Cop-Serie wie keien andere" und als spannenden Thriller, der auch von einer "werden sie oder werden sie nicht"-Romanze getragen werde.

Serien-Ticker +++ Sky schickt die "Gangs of London" für eine vierte Staffel auf die Straßen +++ Die auf den Jussi-Adler-Olsen-Romanen basierende Serie "Dept. Q" erhält bei Netflix grünes Licht für Staffel 2 +++ Die animierte Serie "Wolf King" erhält bei Netflix eine zweite Staffel, es wird aber zugleich die letzte sein +++