© ABC
USA: Die vorläufige Absetzung von "Jimmy Kimmel live" beschäftigt Amerika - und Hollywood ganz besonders. So übten etwa zahlreiche Gewerkschaften deutliche Kritik an dem Vorgehen des zum Disney-Konzern gehörenden Senders ABC, darunter die Producers Guild of America (PGA). "Die Meinungsfreiheit ist für unsere Demokratie von grundlegender Bedeutung“, schrieb die PGA. "Sie ist das Lebenselixier unserer Branche. Late-Night-Fernsehen ist seit langem ein Raum, in dem Satire und Kommentare zu unserem nationalen Dialog beitragen. Wir glauben, dass künstlerischer Ausdruck unerlässlich ist und dass kritische Stimmen nicht zum Schweigen gebracht werden dürfen. Die Producers Guild of America verurteilt Zensur und steht allen zur Seite, die ihre Rechte aus dem Ersten Verfassungszusatz ausüben." Die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA wiederum betonte, dass die Gesellschaft "auf Meinungsfreiheit angewiesen" sei. "Die Entscheidung, die Ausstrahlung von 'Jimmy Kimmel live' auszusetzen, ist eine Form der Unterdrückung und Vergeltung, die die Freiheiten aller gefährdet." Auch von der Autoren-Gewerkschaft WGA kamen deutliche Worte: "Das Recht, unsere Meinung zu sagen und miteinander zu streiten - ja sogar zu stören - ist das Herzstück dessen, was es bedeutet, ein freies Volk zu sein", hieß es. Und weiter: "Wenn die Meinungsfreiheit nur für Ideen gelten würde, die uns gefallen, hätten wir sie nicht in die Verfassung aufnehmen müssen. Was wir unterzeichnet haben - so schmerzhaft es manchmal auch sein mag - ist die befreiende Vereinbarung, unterschiedlicher Meinung zu sein. Schande über diejenigen in der Regierung, die diese grundlegende Wahrheit vergessen. Was unsere Arbeitgeber betrifft, so haben unsere Worte Sie reich gemacht. Uns zum Schweigen zu bringen, macht die ganze Welt ärmer."
Wie Kimmels Late-Night-Kollegen auf die Entscheidung von ABC reagiert haben, lesen und sehen Sie hier.
© FranceTV Publicité
Luxemburg: Ungewöhnliche Allianz: FranceTV Publicité, der Vermarkter der französischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkgruppe France Télévisions, hat eine Exklusivvereinbarung mit der international agierenden RTL AdAlliance geschlossen. Die RTL AdAlliance soll fortan das TV- und Digitalwerbeinventar von FranceTV in weiten Teilen Europas und ausgewählten weiteren Gebieten vertreten. "Mit der Wahl eines starken internationalen Akteurs wie RTL AdAlliance verfolgen wir unser Ziel, den Zugang zu unserem Werbeinventar auf den europäischen und internationalen Märkten zu stärken, und zwar mit einem Partner, der für sein Netzwerk und seine operative Effizienz bekannt ist", sagte Marianne Siproudhis, Geschäftsführerin von FranceTV Publicité. Und Stéphane Coruble, CEO von RTL AdAlliance, fügte hinzu: "In einem europäischen Markt, in dem Allianzen unerlässlich sind, um robuste, hochwertige Alternativen zu globalen Plattformen anzubieten, verkörpert diese Zusammenarbeit perfekt unsere Vision. Gemeinsam werden wir ein noch attraktiveres französisches Videoangebot für internationale Werbekunden schaffen. Dank der Komplementarität zwischen dem öffentlich-rechtlichen Sender France Télévisions und der kommerziellen Groupe M6 bietet RTL AdAlliance ein einzigartiges Gesamtportfolio an Videos, das alle Zielgruppen, Kontexte und Formate abdeckt."
© Sipur
Israel: Shari Redstone, die ehemalige Vorsitzende von Paramount Global und Präsidentin der Redstone Family Foundation, investiert in die israelische Produktionsfirma Sipur, bei der Michael Schmitt bis zu dessen plötzlichem Tod vor wenigen Monaten als President fungierte. Wie "Deadline" berichtet, ist Redstone neue Vorsitzende geworden und soll aktiv mit den Mitbegründern - CEO Emilio Schenker und Gideon Tadmor - sowie mit Schenkers Führungsteam zusammenarbeiten. Ziel sei eine internationale Expansion. Zu den weiteren Investoren von Sipur gehört dem Bericht zufolge unter anderem die ehemalige CBS Entertainment-Chefin Nancy Tellem. Außerdem soll eine Vereinbarung mit MGM bestehen.
Serien-Update
© Apple
Nachdem Apple TV+ bei den Emmy-Verleihungen durch "The Studio" und "Severance" dort seine bislang erfolgreichsten Abende hatte, geht es für eine Serie weiter, die in diesem Jahr gar nicht zur Wahl stand und noch vor dem Start der aktuellen Staffel grünes Licht bekam. Der satirische Blick auf das amerikanische Frühstücksfernsehen in "The Morning Show" mit Jennifer Aniston und Reese Witherspoon in den Hauptrollen wurde um eine fünfte Staffel verlängert. Darüber hinaus hat der Streamingdienst aus der Apfelwelt eine weitere, hochkarätig besetzte Serie ins Boot geholt, die jedoch als Mini-Serie angelegt ist. Geordert wurde "The Off Weeks" mit Ben Stiller und Jessica Chastain, die zudem Rollen bei der Produktion übernehmen. Die von Michael Showalter ("The Dropout") inszenierte Serie dreht sich um den Professor für kreatives Schreiben, Gus Adler (Stiller). Dessen Leben wird durch die Scheidung von seiner Frau ins Chaos gestürzt. In den Wochen mit seinen Kindern (die On-Wochen) versucht er sich in Struktur, wohingegen die Wochen ohne Kinder (die Off-Wochen) von einer mysteriösen Frau namens Stella West (Chastain) geprägt sind, in die er sich verliebt. Problem: In "The Off Weeks" werden die On-Wochen durch die Off-Wochen langsam immer mehr zur Herausforderung.
© Amazon
Der große Amazon-Hit "Der Sommer, als ich schön wurde" feierte eben erst sein Finale der dritten Staffel. Für Fans eine bittere Pille: der Drittling sollte zugleich das Finale der Dreiecksgeschichte von Belly (Lola Tung) und den beiden Brüdern Jeremiah (Gavin Casalegno) und Conrad (Christopher Briney) im beschaulichen Sommer-Örtchen Cousins Beach sein. Doch nun eine kleine Kehrtwende, denn "The Summer I Turned Pretty" erhält noch einen Spielfilm auf Prime Video, so dass der aktuelle Abschiedsschmerz etwas milder ausfallen dürfte. Serien-Macherin Jenny Han ist wieder mit von der Partie und schreibt das Drehbuch zur weiteren Etappe in Bellys Leben und verriet zudem, dass der Dreh schon bald starten wird.
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Mit der Auszeichnung als bester Schauspieler, dem für die beste Comedy, Regie und Drehbuch bei den 77. Primetime-Emmys, konnte Seth Rogen insgesamt vier Preise für "The Studio" absahnen. Von null auf vier Emmys an einem Abend - man könnte sagen, dass der gebürtige Kanadier gerade auf einer Monsterwelle reitet. Nun will er sich neben einem Gastpart in der zweiten Staffel der Netflixserie "Nobody Wants This" auch um ein Comeback bei den "Muppets" bemühen, denn zusammen mit Popstar Sabrina Carpenter produziert er für Disney+ zum 50. Jubiläum der Originalserie im nächsten Jahr ein Special, welches zugleich als Backdoor-Pilot fungiert. Carpenter, die auch in der demnächst startenden, 51. - und hinter den Kulissen auf links gedrehten - Staffel von "Saturday Night Live" ihr Debüt als Host geben wird, fungiert dabei dann als Stargast. Sollte das intern bereits "Muppets Pilot" genannte Projekt auf Gefallen und Interesse stoßen, könnte es in eine wiederkehrende Show-Reihe münden.
© MGM
Der Historienroman "Eine Geschichte aus zwei Städten" von Charles Dickens aus dem Jahr 1859 wird von MGM+ und der BBC zum Leben erweckt. Schon in den 1980er Jahren wurde der Stoff in einen Film und ein paar Jahre später in eine Mini-Serie verpackt. Mit von der Partie bei der vierteiligen Adaption ist "Game of Thrones"-Star Kit Harington, der durch seine prägende Rolle im HBO-Epos als Jon Snow in die Seriengeschichte einging. Die Geschichte spielt in London, Ende des 18. Jahrhunderts vor dem Hintergrund der Französischen Revolution. Haringtons Charakter, der junge Anwalt Sydney Carton, wird von der Französin Lucie Manette (Mirren Mack) zur Hilfe bei einer Angelegenheit geholt, in deren Zentrum der Überbringer einer wichtigen Botschaft, Charles Darnay (François Civil), steht. Von diesem erfährt sie nämlich, dass ihr seit Jahrzehnten tot geglaubter Vater doch noch am Leben sein könnte, weswegen sie eigentlich zurück nach Paris will. Doch Darnay wird in seiner Rolle als Hermes verhaftet und des Hochverrats angeklagt. So kommt Anwalt Carton ins Spiel, mit dem Ziel, ihn zu befreien und auch das Geheimnis über den Vater von Lucie zu lösen.
Serien-Ticker: +++ Während sich die Stars um Sylvester Stallone auf dem Roten Teppich für die dritte Staffel von "Tulsa King" feiern lassen, hat parallel dazu Paramount+ eine vierte Staffel bekannt gegeben. Dabei wird jedoch wieder Terence Winter als Headautor übernehmen, Dave Erickson hingegen verlässt die Show +++ Je eine zweite Staffel spendieren Amazon für "We Were Liars" und Netflix für "The Hunting Wives" +++ Mehr Folgen für den Auftakt erhält die CBS-Comedy "DMV", so dass sie mit den sieben neuen Episoden auf insgesamt 20 kommt +++ Nicole Kidman macht es sich mit "Big Little Lies", "Nine Perfect Strangers" oder auch "Ein neuer Sommer" immer mehr auf dem kleinen Bildschirm gemütlich. Nun könnte sie neben Elle Fanning in einer Anwaltsserie mit dem Titel "Discretion" auftauchen. Diese befindet sich gerade bei A24 in der Entwicklung +++ "Poker Face"-Star Natasha Lyonne macht gemeinsame Sache mit Matt Berry und hat eine Retro-Abenteuer-Comedy für Sky entwickelt, in der beide auch zu sehen sind. Im bestellten "Force & Majeure" kämpfen die beiden, beauftragt von einer Milliardärin, gegen internationale Verschwörungen - letzten Endes aber vielleicht auch gegen ihre Auftraggeberin +++ In Deutschland kommt man kaum an Werbung für "Call My Agent Berlin" von Disney+ vorbei, das derzeit beim Streamer zum Abruf steht. Das französische Original von France 2 kommt nun auch zurück, denn bei Netflix vereint man die Agentur Jahre nach dem Ende nochmals für einen Film, "Call My Agent The Movie" +++ Kinder aufgepasst: CBS macht ein "PAW Patrol Christmas"-Special. Geplant ist dieses für den 28. November und on demand auf Paramount+. Es handelt sich übrigens zugleich um das erste PAW-Patrol-Special, das auf CBS laufen wird +++