WarnerBros. Discovery © WarnerBros. Discovery
USA: Seit dieser Woche ist es offiziell, Warner Bros. Discovery prüft einen Verkauf, nachdem sich mehrere Interessenten gemeldet hatten - allen voran Paramount. Inzwischen sickerte durch, dass Paramount sein Angebot wohl schon zwei Mal nachgebessert und zuletzt wohl knapp 24 Dollar pro Aktie geboten hat. Aktuell steht der zuletzt schon stark gestiegene Kurs bei knapp über 21 Dollar. Zudem soll man das Angebot auch damit schmackhaft gemacht haben, dass man WBD-Boss David Zaslav den Posten des Co-CEO an der Seite von David Ellison anbot. Trotzdem wurde das Angebot zurückgewiesen. Die Writers Guild of America warnte unterdessen, dass eine Fusion von zwei der traditionsreichsten Hollywoodstudios Warner und Paramount ein "Desaster" nicht nur für Autorinnen und Autoren wäre. "Jede Fusion in der Medienbranche hat den Arbeitnehmern geschadet, den Wettbewerb und die Meinungsfreiheit eingeschränkt und Hunderte von Milliarden Dollar verschwendet, die besser in organisches Wachstum investiert worden wären", heißt es in einem Statement. Man wolle mit daher mit den Behörden kooperieren, um eine Fusion zu blockieren. Der Trump-Administration käme es womöglich aber gar nicht so unrecht, dass mit Warner Bros. Discovery ein weiterer Medienkonzern unter die Herrschaft von Larry und David Ellison geraten würde. 

Channel 4 © Channel 4
Großbritannien: Channel 4 hat am Montagabend die Doku "Will AI Take My Job?" gezeigt - und erst in den letzten Sekunden der Sendung offengelegt, dass die vermeintliche Journalistin Aisha Gaban, die durch die Sendung geführt hatte, bereits vollständig KI-generiert war. "Es war ein Stunt, um die Bedenken zu adressieren, die mit KI einhergehen: Nämlich wie leicht es ist, Menschen dazu zu bringen, etwas Fiktives für real zu halten", sagte Louisa Compton, Head of News and Current Affairs bei Channel 4, gegenüber "Deadline". Sie sei überrascht gewesen, wie menschlich Aisha Gaban ausgesehen habe, man sei aber auch auf Grenzen gestoßen - etwa schon als es darum ging, sie sitzend in einer Interview-Position zu zeigen. Das freilich dürfte angesichts der rasch fortschreitenden Technologie ein bald zu überwindendes Hindernis sein. Pläne, die erschaffene KI-Journalistin erneut einzusetzen, gebe es nicht, man werde aber weiter mit der Technologie experimentieren. Eine Diskussion in UK hat man in jedem Fall schonmal angeregt.

Daniel Craig als James Bond © 2021 DANJAQ, LLC AND MGM
USA: War James Bond für Amazon etwa ein Schnäppchen? Zur Erinnerung: Mit der 8,45 Milliarden Dollar teuren Übernahme von MGM Studios hatte Amazon zwar auch die Rechte am James-Bond-Franchise erworben, die kreative Kontrolle behielt aber die Broccoli-Familie - womit man sich gegenseitig blockierte. Im Februar zückte Amazon dann nochmal sein Scheckbuch und kaufte den Broccolis auch diese Rechte ab. Unklar war bislang, wieviel man sich das kosten ließ. Kolportiert wurde eine Summe von bis zu einer Milliarde Dollar. Um so überraschender fiel daher in dieser Woche eine Steuer-Mitteilung von EON Productions, der Produktionsfirma der Broccolis, in Großbritannien aus. Darin heißt es: "Am 20. Februar 2025 schloss das Unternehmen einen Vertrag über den Verkauf seiner Anteile an der Bond-Franchise, aller damit verbundenen Vermögenswerte sowie seiner Tochtergesellschaften B24 Limited und B25 Limited ab. Der Gesamtkaufpreis belief sich auf 20 Millionen US-Dollar." Der Betrag wirkt fast schon absurd niedrig - gut möglich also, dass der Deal weitere Kompensationen wie Earn-Outs, Aktienoptionen oder Boni umfasst. Sicher ist, dass die Broccolis über das neu geschaffene Joint-Venture-Struktur weiter wirtschaftlich am Bond-Franchise beteiligt sein werden.

TLC © TLC
Großbritannien: Warner Bros. Discovery sortiert sein Senderportfolio in Großbritannien neu: TLC, dort bislang ein Pay-TV-Sender, wird ab Anfang 2026 frei empfangbar sein. Erstaunlich ist aber vor allem, wie man in diesem Zuge das Programm umgestaltet. TLC steht eigentlich weltweit vor allem für non-fiktionalen Content wie "Dr. Pimple Popper" oder "90 Day Fiancé". Das soll es auch weiterhin geben, in UK dient TLC aber künftig auch als Abspielstation mehrerer Warner-Sitcoms - "The Big Bang Theory", "Young Sheldon", "Georgie & Mandy's First Marriage" und "Mike & Molly" sind angekündigt. Dazu kommen einige neue non-fiktionale Eigenproduktionen für TLC, darunter eine Neuauflage der Ex-BBC-Panelshow "Mock of the Week" sowie eine Adaption des dänischen Formats "Zero Stars", in dem zwei Comedians um die Welt reisen und nur die Orte mit den schlechtesten Bewertungen besuchen. Der bislang frei empfangbare Sender HGTV wird im Gegenzug eingestellt - die Inhalte finden teils beim Sender Really Unterschlupf und bleiben bei Discovery+ verfügbar. 

Jimmy Kimmel © ABC
USA: Dem US-Unternehmen Antenna zufolge, das sich auf die Analyse von Abo-Entwicklungen spezialisiert hat, hatte die zwischenzeitliche Absetzung von Jimmy Kimmel bei ABC spürbare Auswirkungen auf die Kündigungsraten von Disney+ und Hulu. Lag diese im August noch bei vier bis fünf Prozent, so hat sie sich im September den Daten zufolge auf acht bis zehn Prozent verdoppelt. Das ist sehr augenfällig, da diese Raten für gewöhnlich recht konstant sind. Möglicherweise hängt die Kündigungswelle aber auch damit zusammen, dass Disney zum gleichen Zeitpunkt eine Preiserhöhung angekündigt hat. US-Medien berichten unter Berufung auf Quellen bei Disney, dass die internen Daten einen weniger starken Ausschlag zeigen - zudem sei die Kündigungswelle schnell abgeebbt. 

Stranger Things © Netflix
USA: In drei Tranchen wird Netflix die finale Staffel von "Stranger Things" veröffentlichen: Die ersten vier Folgen erscheinen am 26. November, die Episoden 5 bis 7 dann an Weihnachten und das zweistündige Serienfinale dann an Silvester. Nun hat man angekündigt, dass dieses zeitgleich mit der Online-Stellung auf Netflix in den USA und Kanada auch in die Kinos kommt. Um 17 Uhr soll das "Stranger Things"-Finale in 350 Kinos zu sehen sein. Dass Serienepisoden auch im Kino zu sehen sind, ist nicht grundsätzlich neu - die simultane Veröffentlichung im Streaming und im Kino ist aber eine Neuheit und geht auf einen Wunsch der Duffer-Brüder zurück, den Schöpfern der Serie. Netflix-Content-Chefin Bela Bajaria war zunächst wohl nicht besonders angetan, stimmte dem Plan dann aber zu. Matt und Ross Duffer gelten als große Kino-Fans - was mit ein Grund dafür ist, dass sie kürzlich bekannt gegeben haben, von Netflix zu Paramount zu wechseln, wo sie einen 4-Jahres-Deal über Filme, TV- und Streaming-Projekte geschlossen haben.

BBC © BBC
Spanien: BBC Studios rollt sein Streaming-Angebot BBC Player in einem weiteren Land aus. Nach mehreren asiatischen und osteuropäischen Ländern ist das Angebot seit Mitte Oktober nun bei Movistar Plus+ in Spanien verfügbar. Es bietet einen Katalog von insgesamt über 700 Stunden an, auch mehrere Fast-Channels werden über die Plattform verfügbar. "Das spanische Publikum hat eine deutliche Begeisterung für hochwertige britische Programme gezeigt, und die Einführung von BBC Player, BBC Lifestyle und BBC Earth auf Movistar Plus+ ermöglicht es uns, diese Nachfrage noch besser zu bedienen", sagt Arran Tindall von BBC Studios.

Serien-Update

Netflix © Netflix
Während Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister unter Donald Trump längst Teile seiner Familie gegen sich hat, die aufgrund seiner Wissenschaftsfeindlichkeit und verwirrenden Aussagen vor dem US-Kongress seine Abdankung fordern, geht bei Netflix ein Stoff über die Kennedys ein, der das Zeug zum neuen “The Crown” haben könnte. Star-Schauspieler Michael Fassbender wird in die Rolle von Joseph “Joe” P. Kennedy schlüpfen, Vater von John F. Kennedy, seiner acht Geschwister und Großvater des Ehemanns von Cheryl Hines, die kürzlich bei “The View” ordentlich unter Beschuss geriet und sich und ihren Mann Robert verteidigen musste, obwohl sie eigentlich nur ihr Buch bewerben wollte. Das auf dem Buch “JFK: Coming of Age in the American Century, 1917-1956” von Fredrik Logevall basierende Projekt wird von Sam Shaw (Showrunner) und “Der Rausch”-Macher Thomas Vinterberg (Regie) verantwortet, die die Serie über den Clan und Patriarchen auch produzieren. Die zunächst achtteilige Serie soll “die intimen Leben, Lieben, Rivalitäten und Tragödien enthüllen” und einen Blick auf die “ikonische Dynastie der modernen Geschichte” werfen. Staffel eins setzt 1930 ein und zeigt den späteren Politiker Joe Sr. und seine Frau Rose mit den neun Kindern bei ihrem Aufstieg. 

© RTL II
Nun ist es tatsächlich passiert: ein Reboot zu “Prison Break” kommt. Der im selben Universum angesiedelte Ableger stammt von “Mayans MC”-Ko-Schöpfer Elgin James, der die Geschichte eines neuen Ensembles - angeführt von Emily Browning - erzählen wird. Nach zwei Jahren in der Entwicklung, liest sich der Plot für Hulu so: “Eine ehemalige Soldatin, die nun als Justizvollzugsbeamtin (Browning) arbeitet, nimmt einen Job in einem der tödlichsten Gefängnisse Amerikas an, um zu beweisen, wie weit sie für jemanden gehen würde, den sie liebt”. Die ab 2005 vier Staffeln lang bei Fox beheimatete Mutterserie drehte sich ebenfalls um die Liebe zu einem Menschen, für den ein großes Opfer gebracht wurde. Damals ließ sich der von Wentworth Miller gespielte Charakter absichtlich ins Gefängnis bringen, um seinen zu Unrecht verurteilten Bruder (gespielt von Dominic Purcell) zu befreien. Produziert wird die neue Version, wie schon das Original, erneut unter dem Dach von 20th Television. 

CBS © CBS
Das Experten-Ehepaar für juristische Stoffe, Robert und Michelle King, hat neben dem Ableger “Elsbeth” zu “The Good Wife”, beziehungsweise “The Good Fight”, einen neuen Spross aus dem exklusiven Vertrag mit CBS hervor gebracht. Bestellt wurde dort ein Legal-Drama mit Mike Colter in der Hauptrolle, das auf den Namen “Cupertino” hört. So wie in Deutschland Wolfsburg mit Volkswagen verbunden ist, so ist es die Stadt im Silicon Valley mit Apple. Drehen wird sich die Serie für die TV-Season 2026-27 um einen Anwalt (Colter), der bei einem Tech-Start-up arbeitend, Aktienoptionen zugesprochen bekommt. Doch diese werden ihm verwehrt, was zu einer erbitterten juristischen Auseinandersetzung führt. Unterstützung erhält Colters Figur im Kampf “David gegen Goliath” von einer ebenfalls kürzlich entlassenen Anwältin aus der Branche. Zusammen nehmen sie es gegen die Tech-Elite des Valleys und für Gerechtigkeit für sich und andere auf.

HBO Max © Warner Bros. Discovery
Das Mastermind der HBO-Serie “The Sopranos”, David Chase, ist nach dem Film “The Many Saints of Newark”, ein Prequel-Film zur Mafiaserie von 2021, erneut drauf und dran, gemeinsame Sache mit dem Premium-Pay-TV-Kanal zu machen. Dort befindet sich die Mini-Serie “Project: MKUltra” über den Militärpsychiater und Chemiker Sidney Gottlieb in der Entwicklung. Erzählt werden soll die Story über den in der Bronx geborenen und später mit den Spitznamen “Schwarzer Hexer” oder “Schmutziger Trickser” bekannten Leiter des CIA-Geheimprojekts “MKUltra”. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges war es das Ziel des Programms, nach Wegen zu suchen, die menschliche Psyche zu zerstören. Zum Einsatz bei Freiwilligen, wie aber auch Nicht-Freiwilligen, kamen dabei gefährliche chemische Substanzen, unter anderem LSD. Als Grundlage des als Thriller angelegten HBO-Projekts fungiert das Buch “Project Mind Control: Sidney Gottlieb, the CIA, and the Tragedy of MKULTRA” von Jon Lisle.

Serien-Ticker +++ Netflix hat sich die Adaptionsrechte am Spiel "Die Siedler von Catan", das 1995 von Klaus Teuber entwickelt wurde, gesichert und darf daraus nun sowohl Shows als auch Serien und Filme entwickeln. Konkrete Projekte gibt es noch nicht +++ Prime Video zieht seiner australischen Adaption von "The Office" nach nur einer Staffel wieder den Stecker +++ USA Network schickt "The Rainmaker" in eine zweite Staffel +++ Netflix adaptiert die Graphic Novel "Black Hole" als Serie. Die Story: Wer zu jung Sex hat, steckt sich mit einem Virus an, das einen in ein Monster verwandelt. Chris hält es für eine Schauergeschichte - bis sie sich selbst infiziert +++ Das von Brian Watkins geschriebene Eine-Person-Stück "Weather Girl", das beim Edinburgh Fringe Festival Premiere lief, wird von Netflix als Miniserie adaptiert. Julia McDermott soll wie auf der Bühne auch in der Serie die Hauptrolle spielen +++