International Update vom 21. November
"Line of Duty" geht weiter, Kevin Costner als Bill Clinton?
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Warner Bros. Discovery hat weitere Übernahmeangebote erhalten. Außerdem: Nach langer Pause geht "Line of Duty" weiter, Kevin Costner könnte bald als Bill Clinton zu sehen sein und Apple TV hat schon wieder den Start einer Serie verschoben.
© WarnerBros. Discovery
USA: In der möglichen Übernahme von Warner Bros. Discovery ist am Donnerstag ein Stichtag erreicht worden. Demnach mussten potenzielle Interessenten bis zum 20. November erste, unverbindliche Angebote für den Konzern oder Teile davon abgeben. Reuters berichtet unter Berufung auf einen Insider, dass Paramount Skydance WBD komplett übernehmen will, Comcast sei an den Film- und Fernsehstudios sowie dem Bezahlsender HBO interessiert. Netflix soll es auf das Studio- und Streaminggeschäft abgesehen haben. Offizielle Stellungnahmen gibt es keine. Paramount wies zuletzt aber einen Bericht von "Variety" zurück, in dem es hieß, der Konzern forme mit der Hilfe der Staatsfonds von Saudi-Arabien, Katar und Abu Dhabi ein Investitionskonsortium, um ein Gesamtangebot in Höhe von 71 Milliarden Dollar zu legen. Paramount Skydance bezeichnete das als "kategorisch falsch". Gleichzeitig berichtete "Axios", dass das WBD-Management will, dass Paramount Skydance sein Angebot auf 30 Dollar pro Aktie aufstockt - damit wäre das Unternehmen rund 74 Milliarden Euro wert. WBD hatte zuletzt ein Übernahmeangebot in Höhe von 60 Milliarden Dollar abgelehnt.
© Zattoo
Schweiz: Zattoo wird den im Januar startenden Streamingdienst HBO Max in der Schweiz vermarkten. Dafür haben Warner. Bros. Discovery und Zattoo eine entsprechende strategische Partnerschaft vereinbart. "Die nun vereinbarte Zusammenarbeit mit Warner Bros. Discovery unterstreicht nicht nur unsere eigene führende Position im Schweizer Werbemarkt, sondern stärkt CTV als Gattung insgesamt. Das sind großartige Nachrichten für alle Marktteilnehmer", sagte Zattoo-CEO Roger Elsener. Und Chief Sales Officer Klaus Nadler erklärte: "Von der neu gebündelten Reichweite aus einer Hand profitieren Agenturen und Werbetreibende durch positive Defragmentierung, die eine erhöhte Effizienz und Effektivität mit sich bringt." In Deutschland hatte sich jüngst bereits der RTL-Vermarkter Ad Alliance das Mandat für HBO Max gesichert (DWDL.de berichtete).
© Edinburgh TV Festival
Großbritannien/Schottland: Das traditionsreiche Edinburgh TV Festival könnte Edinburgh verlassen - und bräuchte dann wohl einen neuen Namen. Die Organisatoren des TV-Festivals haben andere potenzielle Veranstaltungsorte gebeten, sich für die Ausrichtung der Ausgabe 2027 zu bewerben. Gründe dafür sind unter anderem hohe Kosten für Hotelzimmer, aber auch der Mangel an Stimmen aus der Arbeiterklasse in der Branche. Die Organisatoren erklärten, die Entscheidung sei Teil einer "strategischen Überprüfung", bei der untersucht werde, "wie man der gesamten Branche angesichts der großen Veränderungen im Fernsehsektor am besten dienen" könne. Ein neuer Veranstaltungsort könne "den Zugang erweitern", heißt es. Dass das Festival Edinburgh verlässt, ist aber noch nicht fix. Auch die schottische Hauptstadt kann sich um die Ausrichtung des Events 2027 bewerben. Eins scheint klar: Weil man auch Kosten senken will und für alle Menschen in UK gut erreichbar sein will, wird das Festival wohl nicht in London stattfinden. Veranstaltet wird das Edinburgh TV Festival von der TV Foundation, einer Wohltätigkeitsorganisation, deren Aufgabe es ist, Menschen aller Herkunft den Zugang zur Branche zu ermöglichen.
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USA: Sinclair, das Medienunternehmen, das zuletzt wegen der Nicht-Weiterverbreitung der Late-Night-Show von Jimmy Kimmel für Schlagzeilen sorgte, hat sich beim Konkurrenten EW Scripps eingekauft. Sinclair hält ab sofort 8,2 Prozent am Betreiber von lokalen TV-Stationen. Und dabei soll es offenbar nicht bleiben. In einer Mitteilung an die Aufsichtsbehörden spricht Sinclair davon, dass man die Anteile auch "in Erwägung" eines umfassenderen Angebots zur Übernahme des Unternehmens erworben habe. Beide Unternehmen sprechen seit Monaten über einen Zusammenschluss. Sinclair argumentiert, nur größere Schlagkraft helfe gegen schrumpfende Reichweiten und den wachsenden Druck durch Tech-Plattformen. Scripps reagierte auf die Anteilsübernahme vorsichtig: Man prüfe alle Optionen, wolle sich aber gegen "opportunistische Manöver" schützen.
Serien-Update
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Vier Jahre nach der bislang letzten Staffel legt die BBC die Thriller-Serie "Line of Duty" von Jed Mercurio neu auf. Geplant ist eine siebte Staffel, in der erneut Martin Compston, Vicky McClure und Adrian Dunbar zu sehen sind. Das Finale der sechsten Staffel hatte 2021 mit 17 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern die beste Reichweite einer Drama-Serie seit 2002 erzielt - kein Wunder also, dass die BBC ein Interesse daran hat, die Serie fortzusetzen. Geplant sind sechs neue Folgen, die World Productions zusammen mit ITV Studios im kommenden Frühjahr in Belfast drehen will. "'Line of Duty' ist bei Publikum und Kritikern gleichermaßen beliebt, und die fantastischen Einschaltquoten sind ein echter Beweis für den Erfolg von Jeds Drehbüchern, der Arbeit des brillanten Teams von World Productions und der gesamten Besetzung und Crew", sagte Lindsay Salt, Drama-Direktorin bei der BBC. "Ich freue mich sehr, dass 'Line of Duty' nach vier langen Jahren bald wieder gedreht wird, und kann es kaum erwarten, dass die BBC-Zuschauer wieder mitfiebern können."
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Roland Emmerich schuf 1994 mit seinem Science-Fiction-Film "Stargate" den Grundstein für das spätere Franchise. Das Titel gebende Portal wurde in weiteren Filmen und Serien zum Zugang für Expeditionen, um neue Welten zu entdecken, in Kontakt mit fremden Völkern zu treten und die Menschheit in dem, was sie ist, abzusichern. Als Mit-Produzent fungiert Emmerich nun auch bei einer von Amazon beauftragten "Stargate"-Serie für Prime Video von "Blindspot"-Schöpfer Martin Gero. Gero, der sich selbst als "Stargate"-Veteran bezeichnet, fungiert beim Prestige-Projekt als Ideengeber, Autor, ausführender Produzent und Showrunner. Damit wird das Universum 14 Jahre nach dem Ende von "Stargate Universe" wieder weiterentwickelt. Wie genau das ausschauen wird, ist jedoch noch unter Verschluss.
© Netflix
Vor über 20 Jahren begegneten sich die deutschen Schauspieler Daniel Brühl und August Diehl im historisch angelegten Filmdrama "Was nützt die Liebe in Gedanken" auf der großen Leinwand. Nun hat Netflix offiziell grünes Licht für eine Dramaserie gegeben, die ebenfalls einen Blick zurück wirft und die beiden neben internationalen Stars wie Jeremy Strong ("Succession") und Gillian Anderson ("Sex Education") wieder miteinander vereint. Bestellt wurde die auf dem Roman "The Boys From Brazil" von Ira Levin fußende Mini-Serie von "The Crown"-Mastermind Peter Morgan. Die Dreharbeiten zum im Februar bekannt gewordenen Serienprojekt beginnen bereits nächsten Monat in Deutschland, Großbritannien, Spanien und Bulgarien. Die nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzende und sich über drei Jahrzehnte erstreckende Handlung zeigt Strong in der Rolle des Nazijägers Yankov Liebermann. Diehl steht ihm als sadistischer Wissenschaftler mit Nazi-Vergangenheit entgegen, der, anders als vermutet nicht tot ist, sondern stattdessen an einem teuflischen Plan zum Aufbau eines Vierten Reichs arbeitet. Verfilmt wurde das Buch, welches zwar Bezug zu historischen Figuren nimmt, aber dennoch fiktiv ist, bereits 1978 von Franklin J. Schaffner.
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Apple TV hat überraschend den Start der französischen Thrillerserie "The Hunt" (Original: "Traqués") abgeblasen. Die Serie sollte schon am 3. Dezember veröffentlicht werden, daraus wird nichts. Der Streamingdienst hat alle Infos zur Show, auch die bereits veröffentlichten Trailer, gelöscht. Ein neues Veröffentlichungsdatum gibt es noch nicht - und auch über die Gründe für den Schritt herrscht Rätselraten. In der von Gaumont produzierten Serie geht’s um eine Gruppe von Freunden, die übers Wochenende gerne jagen geht. Bei einem der Ausflüge stoßen sie auf eine andere Gruppe, die sie, ohne Erklärung, ins Visier nimmt. Ein Freund der Gruppe stirbt - und die Überlebenden entschließen, zurückzuschlagen. Nach den Ereignissen versucht Franck (Benoît Megimel) in sein normales Leben zurückzukehren, doch der wird das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Vor einigen Wochen hatte Apple TV bereits den Start von "The Savant" verschoben, das war aber mit den Ereignissen rund um den ermordeten Charlie Kirk zu erklären. Im Falle von "The Hunt" gibt es eigentlich keine Ereignisse, die eine Verschiebung nötig machen würden.
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In den USA kommt der "Friends"-Ableger "Joey" zu einem sehr späten Abschluss. Fast 20 Jahre nach der Absetzung des Spinoffs über Joey Tribbiani (Matt LeBlanc) und sein Scheitern als Schauspieler in Los Angeles gibt es zum ersten Mal überhaupt die letzten acht Folgen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sehen. Was war passiert? Nach zehn Staffeln war Schluss mit "Friends". "Joey" sollte nur vier Monate später eine Lücke schließen und idealerweise ein ähnlich langes Erbe antreten. Nach Sendeplatz-Wechseln auf NBC sank das Interesse jedoch so weit, dass der Sender in der zweiten Staffel den Stecker zog. Während die restlichen Folgen beispielsweise in Deutschland bei ProSieben zu sehen waren, blieb man in den USA ab 2006 in der Luft hängen. Bevor nächstes Jahr ein weiteres rundes Jubiläum der nicht abgeschlossenen Serie naht, gibt es die restlichen Folgen nun auf dem offiziellen YouTube-Kanal von "Friends" zum Abruf - zumindest in den USA…
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Nachdem Kevin Costner als John Dutton eine Ranch im konservativ-republikanischen Montana bewirtschaftete, könnte er mit einer neuen Rolle die Seiten wechseln und zum Demokraten werden. Zusammen mit Leonardo DiCaprio ist er "Deadline Hollywood" zufolge drauf und dran, eine Serie mit dem Titel "United" entstehen zu lassen, in der er dann auch selbst die Rolle von Ex-Präsident Bill Clinton übernimmt. Drehen soll sich die Geschichte um eine UN-Mission in Osttimor 1999. Das sich in einer Frühphase befindende Projekt soll ungewöhnlicherweise in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen entstehen.
© Warner Bros. Discovery
Noch ist das "Game of Thrones"-Prequel "A Knight of the Seven Kingdoms" gar nicht zu sehen und schon ist klar, dass es weitergehen wird. Im Rahmen eines Presseevents in New York verbreitete HBO-CEO Casey Bloys die frohe Kunde höchstpersönlich. Am 18. Januar 2026 fällt der Startschuss und nach der Auftaktstaffel soll es voraussichtlich 2027 mit einer zweiten Staffel weitergehen. Noch weiter ist da bereits ein anderes Prequel mit dieser DNA, welches ebenfalls verlängert wurde: "House of the Dragon" erhält - ebenfalls vorzeitig - eine vierte Staffel. Weiter geht es zudem mit den HBO-Neustarts "I Love LA", "Task" und "The Chair Company". Und dann wäre ja noch das große Projekt mit dem berühmtesten Jung-Zauberer: Begonnen haben sollen auch die Arbeiten an den Drehbüchern für eine zweite Staffel von "Harry Potter". Der Auftakt für die Serie ist erst einmal für 2027 geplant.
Serien-Ticker: +++ Eine dritte Staffel gibt es für “Veronika” von SkyShowtime, “Wild Cards” bei The CW und Peacocks “Twisted Metal” +++ An ein Ende gekommen ist hingegen “The Way Home” nach vier Staffeln beim Hallmark Channel +++ Bei Disney+ gibt es eine Extra-Stunde der “Beatles”: die Doku “Anthology” wird um eine neunte Stunde verlängert +++ Nach der Veröffentlichung der dritten Staffel von “Urlaub Wider Willen” mit Eugene Levy, will Apple noch mehr Reisestoff. Bestellt wurde “The Unlikely Cook” mit “Crazy Rich Asians”-Star Awkwafina +++ Darüber hinaus gibt es dort Grund zu feiern: eigenen Angaben zufolge ist “Pluribus” von “Breaking Bad”-Macher Vince Gilligan der meist gesehene Drama-Neustart aller Zeiten +++ Nach 30 Jahren gibt es eine Änderung bei den SAG-Awards. Die Screen Actors Guild Awards heißen von nun an “The Actor Awards presented by SAG-AFTRA +++ Bekannt ist auch das Datum der Emmy-Verleihung. Die Serienpreise werden zum 78. Mal am Montag, den 14. September verliehen. Zu sehen ist dies bei NBC und im Stream bei Peacock +++
"Line of Duty" geht weiter, Kevin Costner als Bill Clinton?
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