© TikTok
USA/China: Eigentlich darf TikTok in den USA schon seit dem 19. Januar 2025 nicht mehr angeboten werden. Ein einst von Demokraten und Republikanern gemeinsam verabschiedetes Gesetz schreibt vor, dass die App in den USA nur von einem US-Unternehmen betrieben werden darf und nicht mehr von ByteDance mit Sitz in China - allerdings setzte Trump das Verbot ein ums andere Mal aus. Schon vor mehreren Monaten verkündete er einen Deal mit China, dessen tatsächlicher Abschluss aber bislang auf sich warten lässt. Nun scheint es tatsächlich soweit zu sein: Gegründet wird dafür ein neues Gemeinschaftsunternehmen, an dem künftig Oracle (womit die Ellison-Familie ihren Einfluss auf Medien weiter ausweitet), die Private-Equity-Firma Silver Lake und die staatliche Investmentfirma MGX aus Abu Dhabi jeweils 15 Prozent der Anteile halten, weitere 5 Prozent gehen an noch nicht bekannte Investoren. ByteDance selbst behält allerdings weiterhin 19,9 Prozent, 30,1 Prozent werden von bisherigen ByteDance-Investoren gehalten. Das neue Unternehmen solle dafür sorgen, dass der Algorithmus in den USA neu mit Nutzerdaten allein aus den USA zu trainieren, damit dieser "frei von Manipulationen von außen" sei. Auch für Content-Moderation und den Schutz der US-Daten sei das neue Joint Venture verantwortlich. Das Closing ist für den 22. Januar 2026 vorgesehen - falls die chinesische Regierung zustimmt.
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Kanada/Japan: Sony zahlt mehr als Peanuts, um die Kontrolle über die Peanuts zu nehmen. Für umgerechnet etwa 390 Millionen Euro übernimmt man den bislang von WildBrain gehaltenten 41-Prozent-Anteil an dem von Charles M. Schulz erschaffene Franchise rund um Snoopy, Charlie Brown & Co.. Zusammen halten Sony Music Entertainment Japan (SMEJ) und Sony Pictures Entertainment damit künftig etwa 80 Prozent an der Peanutes Holding, während die Familie von Charles M. Schulz weiterhin 20 Prozent der Anteile behält. "Wir fühlen uns zutiefst verpflichtet, das Erbe von Charles Schulz und der Familie Schulz weiterzuführen. Gemeinsam mit Sony Pictures Entertainment und unterstützt durch die fortgesetzte Partnerschaft mit WildBrain werden wir weiterhin neue Möglichkeiten nutzen, um sicherzustellen, dass „Peanuts“ über Generationen hinweg eine relevante und beliebte Präsenz bleibt – indem wir neue Zielgruppen erreichen und den zeitlosen Charme der „Peanuts“-Bande auch in den kommenden Jahren weitergeben", sagt Shunsuke Muramatsu, Präsident von SMEJ.
© ITV
USA: Dass man fiktionale Serien auf die große Leinwand und Filme von dort zurück als Serien-Version auf den kleinen Screen bringt, ist Gang und Gäbe. Aber ein Reality-Format? David George, CEO von ITV America, ist auf der Suche nach Möglichkeiten, die eigenen IPs besser auszuwerten, nun jedenfalls auf "Love Island - Der Film" verfallen. "Warum nehmen wir nicht 'Love Island' und überlegen uns, wie wir das in die Welt des Films übertragen können? Da könnte etwas dran sein. Ich kann Ihnen noch nicht einmal ansatzweise sagen, was es ist, aber es gibt solche Gespräche", wird er von "Deadline" zitiert. Generell müsse sich ITV "mehr wie ein IP-Unternehmen verhalten und weniger wie eine Produktionsfirma". George: "Man muss erfolgreiche Serien haben, und in den letzten zehn Jahren haben wir eine wirklich gute Sammlung von IP aufgebaut. Aber wir haben sie immer nur als Fernsehserien betrachtet. Wir haben sie nie wirklich als etwas anderes gesehen."
© BBC
Großbritannien/USA: Nachdem Donald Trump seine Drohung wahr gemacht und eine Klage auf Schadensersatz in Höhe von insgesamt 10 Milliarden Dollar gegen die BBC eingereicht hat, kündigte der britische Sender nur kurz und knapp an, sich natürlich gegen diese Klage zu verteidigen. Der "Guardian" berichtet nun, wie die Verteidigungslinie aussieht: Vermutlich wird man argumentieren, dass die BBC für die angegriffene Doku "Trump: A Second Chance?" gar nicht über Ausstrahlungsrechte für die USA verfügt habe, dementsprechend hätten die Einwohner Floridas (wo die Klage eingericht wurde) die Doku auch gar nicht auf der BBC-Streamingplattform iPlayer sehen können. Die Doku wurde zwar von Blue Ant Media zum Vertrieb angeboten, allerdings erstens in gekürzter Form ohne die fraglich geschnittene Trump-Rede - und zweitens habe es keinen Abnehmer gegeben. Weiterhin dürfte die BBC darauf hinweisen, dass Donald Trump die Wahl bekanntlich gewonnen hat, ein Schaden also gar nicht entstanden sei. Damit hofft man, die vor einem US-Gericht eingerechte Klage schnell abweisen zu lassen. Sich wie die meisten US-Medien, die sich schon Milliarden-Klagen des Präsidenten gegenübersahen, mit Trump auf einen ungleich geringeren Millionen-Betrag zu vergleichen, dürfte den britischen Rundfunkbeitrags-Zahlern kaum zu vermitteln sein.
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USA: An die Tatsache, dass man zuerst Werbespots ansehen muss, bevor das eigentlich gewünschte Programm startet, hat man sich auch im Streaming längst gewöhnt. Bei Peacock, dem Streamingdienst von NBC Universal, geht's künftig aber womöglich noch früher los. Auf der CES in Las Vegas stellte das Unternehmen eine Reihe neuer Werbemöglichkeiten vor, darunter die "Arrival Ads". Diese sollen direkt beim Aufruf des Dienstes ausgespielt werden und damit das erste sein, was die Nutzerinnen und Nutzer zu sehen bekommen. Ob die so begeistert davon sein werden wie das Unternehmen, das dafür sicherlich enorme Preise aufrufen dürfte, ist freilich fraglich. Ebenfalls angekündigt hat man die Nutzung von KI, um auch bei Live-Übertragungen Werbung zum bestmöglich passenden Zeitpunkt einzuspielen, genannt "AI-powered Contextual Targeting in Live".
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Slowakei: Liberty Global befindet sich schon seit Jahren auf einem schrittweisen Rückzug aus den Märkten in Osteuropa und hat sich nun auch von seinem slowakischen Geschäft getrennt. UPC Slovakia, einer der größten TV- und Breitband-Anbieter des Landes, wird an O2 Slovakia für rund 95 Millionen Euro verkauft - sofern die Kartellwächter zustimmen. Zuvor hatte sich Liberty Global auch schon aus Tschechien, Ungarn, Rumänien und Polen zurückgezogen.
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Naher Osten: Disney macht im Nahen Osten künftig gemeinsame Sache mit der mehrheitlich in saudi-arabischem Staatsbesitz befindlichen MBC Group sowie der OSN Group. Künftig bieten die Unternehmen ihre Streamingdienste Shahid, Disney+ und OSN+ in einem Bundle zu einem gemeinsamen, vergünstigten Preis an. Sie sprechen dabei von einer "bahnbrechenden Zusammenarbeit", durch den "das Beste aus der Entertainment-Branche des Nahen Ostens und aus Hollywood" in einem Angebot vereint werde. Shahid ist der führende Streamingdienst in der Region. Karl Holmes, General Manager von Disney+ EMEA, betonte die Bedeutung der Region für Disney: "Der Nahe Osten ist jung, dynamisch und wächst rasant. Wir freuen uns, den Verbrauchern eine neue und einfache Möglichkeit zu bieten, zu einem außergewöhnlichen Preis Zugang zu außergewöhnlichen Inhalten zu erhalten."
Serien-Update
© AMC
Was einst Patrick Swazye als Surfer Bodhi und Keanu Reeves als Undercover-FBI-Agenten John Utah im Kino verband, könnte nun bei AMC in Serienform von David Kalstein und Alcon Entertainment fortgeführt werden. In der Mache ist dort eine Serienadaption zum Film "Gefährliche Brandung", im Original "Point Break", der 1991 über die Leinwand lief. Dort hatte sich Utah (Reeves) in die Surfszene begeben, um eine Bande aus Bankräubern zu enttarnen, der Bodhi (Swazye) angehörte. Aus dem Job ging jedoch eine zu enge und daher gefährliche Freundschaft hervor, die zu inneren Konflikten führte. Getarnt war der Trupp mit Masken von Ex-Präsidenten, woher auch deren Selbstbeschreibung rührte. Die Serie soll 35 Jahre nach der Filmhandlung ansetzen und sich um einen neuen Verbund drehen, der jedoch Verbindungen zur ursprünglichen Gang der Ex-Präsidenten hat.
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Bei MGM+ stößt ein Serienremake des Western-Klassikers "Die glorreichen Sieben" zum Portfolio. Bestellt wurde "The Magnificent Seven" von "Heroes"-Macher Tim Kring, das zur Zeit der Frontier-Bewegung um 1880 spielt. In den Blick genommen wird ein friedliches Quäkerdorf, welches von einer Gruppe Söldner angegriffen wurde. Um sich zu verteidigen, engagiert die Gemeinschaft wiederum ebenfalls Söldner, sieben begabte Kämpfer jedoch mit komplizierter Charakterstruktur, die den Titel geben. Hinter der Serie steht die Frage: Wie steht es um den Einsatz von Gewalt bei einer religiösen Gruppierung, die eigentlich an Gewaltfreiheit glaubt? Eintauchen will die Serie zudem verstärkt in die Hintergrundgeschichten der Sieben. Und dann wäre da noch "Sons of Anarchy"-Macher Kurt Sutter, der etwas zu MGM+ beisteuert. In der Entwicklung befindet sich eine Geschichte über einen Privatdetektiv in Los Angeles in den 1950er Jahren - einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs, wie einer florierenden Unterwelt. Beschrieben ist "Book of Kash", so der aktuelle Arbeitstitel, als Noir-Drama.
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"Monarch: Legacy of Monsters" erhält ein Prequel. Apple TV+ will mehr von der Story und ordert die Vorgeschichte über die Figur Lt. Lee Shaw (Wyatt Russell // Kurt Russell) von Joby Harold, die aktuell noch keinen offiziellen Namen hat. Klar ist jedoch, wie der Fokus gesetzt ist: das Spinoff folgt Shaw bei seiner geheimen Mission Mitte der 1980er Jahre, die Sowjets daran zu hindern, einen neuen Titanen zu entfesseln. Dieser wäre kräftig genug, um die USA zu vernichten, was einer Wende im Kalten Krieg gleich käme. In den Warenkorb des Apfelkonzerns wurde zudem die Dramedy "Beat the Reaper" mit Will Poulter (“The Bear”, “Dopesick”) gelegt. Darin spielt er Dr. Peter Brown, ein Assistenzarzt in Boston, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Fortan geht es nur noch darum, sich schnell vor Gangs, der Mafia und der Regierung zu verstecken, um lebend aus der Nummer herauszukommen.
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Die beiden Neustarts "Down Cemetery Road" (Apple TV) und "Heated Rivalry" (Crave und HBO Max) erhalten eine zweite Staffel. Bei Apple führt das zu einem erneuten Zusammentreffen der Britinnen Emma Thompson (Zoë Boehm) und Ruth Wilson (Sarah Trafford) unter der Leitung der "Slow Horses"-Produzenten. Gelöst werden muss ein weiteres verdrehtes Rätsel, welches mit einer Frau beginnt, die sich vor einen Zug stürzt. Schnell landen die beiden in der Welt der Schwarzmarkt-Antiquitäten, die zwar glamourös, aber auch gnadenlos ist. Und dann ist da noch ein Serienkiller, der es mit ihnen aufnimmt. Eine zweite Runde dreht auch "Heated Rivalry" vom kanadischen Streamingdienst Crave, der zu Bell Media gehört. In den USA ist die Geschichte über gleichgeschlechtliche Liebe im harten Männersport bei HBO Max abrufbar. Noch vor dem Finale der ersten Staffel gab es nun bereits Vertrauen in einen Zweitling. Die Serie erzählt die Geschichte der beiden Eishockey-Stars Shane Hollander (Hudson Williams) und Ilya Rozanov (Connor Storrie), die beruflich rivalisierend, privat jedoch intim miteinander sind.
Serien-Ticker: +++ Die Auftaktstaffel von “Der Milliardärsbunker” endete mit einem Cliffhanger, der nie aufgelöst werden wird: Die Serie vom Mann hinter “Haus des Geldes”, Álex Pina, geht nach nur einer Staffel nicht weiter +++ Das Schicksal ereilt auch das militärische Coming-of-Age-Drama “Boots”. Auch da ist bei Netflix nach einer Staffel Schluss +++ Weiter geht es hingegen für “Last Samurai Standing” beim Streamingdienst +++ “Leverage: Redemption” endet bei Prime Video nach drei Staffeln +++ Bestellt wurde hingegen eine Adaption zum YA-Roman “The Probability Of Miracles” von Wendy Wunder von Amazon +++ Bei Hulu geht Elizabeth Olsen in der bestellten Serie “Seven Sisters” neben Cristin Milioti die Kämpfe in einer Großfamilie ein +++ Bei Hallmark+ wird ein Prequel zum Hit “When Calls The Heart” erzählt +++ Disney+ war an einer Adaption zum Film "Das Geheimnis von Green Lake" ("Holes") interessiert. Das Serienprojekt wird jedoch nicht weiter fokussiert +++ Ins Bücherregal gegriffen wurde bei Netflix - bestellt wurden zwei Serien: zum einen eine Adaption zum Mystery-Roman “The God of The Woods” von Liz Moore und zum anderen eines Serie zum Buch “So Far Gone” von Jess Walter +++