Foto: Sat.1/ Stefan MenneLinda de Mol war ihre Vorgängerin bei „Deal or no Deal – Die Show der Glückspirale“, auch im Ausland existiert das Format in etlichen Ländern – von welchem ihrer Moderatorenkollegen haben sie sich denn am meisten abgeschaut?

Eigentlich von niemandem. Außer, dass Linda de Mol und ich dieselbe Haarfarbe haben, verbindet uns ja nicht allzu viel - sie ist schließlich eine Frau und außerdem aus Holland, was ich beides nicht von mir behaupten kann. Ich denke, nach über 90 Sendungen habe ich mir meinen eigenen Stil erarbeitet. Gerade in der neuen Staffel kann ich noch eine Schippe mehr „Guido Cantz“ drauflegen und darf wieder ein bisschen mehr Unterhalter sein. Natürlich ist es weiterhin keine Comedysendung, aber wenn sich die Situation ergibt, geht es ein bisschen lockerer und unterhaltsamer zu.

Sie sagen, es wird etwas lockerer – welche Veränderungen wird es in der neuen Staffel denn im Detail geben?

In den neuen Folgen habe ich die Möglichkeit, mit unseren 26 tollen Frauen - den Koffergirls - während der Sendung zu sprechen. Man wird also etwas mehr über sie erfahren. Zudem haben wir weiter an der Spannungsschraube gedreht und auch ein neues Überraschungselement in der Sendung.

Was muss man sich unter diesem Überraschungselement denn vorstellen?

Ich will nicht zu viel verraten, aber es könnte beispielsweise sein, dass ein prominenter Gast, den ein Kandidat immer schon einmal kennen lernen wollte, über eine Leinwand zugeschaltet wird. Es wird immer wieder kleine Überraschungen wie diese geben.


Sie haben gesagt, es wird spannender – wie soll das erreicht werden?

Ich habe inzwischen natürlich mehr Erfahrung, wie man die Kandidaten noch mehr verunsichern kann oder wann man etwas länger warten muss, bis man einen Koffer öffnen lässt oder das Angebot der Bank durchgibt. Aber auch andere Kleinigkeiten wie die Beleuchtung, die wir etwas verändert haben oder die neue Hintergrundmusik spielen eine Rolle.

„Deal or no Deal“ ist eine Show, die sehr von den Kandidaten abhängig ist. Gab es schonmal einen Moment, in dem Sie dachten „Was hat mir die Redaktion da heute für Leute hingesetzt...“?

Nein, eigentlich noch nie. Es gibt natürlich extrovertiertere Kandidaten, die man auch mal bremsen muss. Andere muss man erst aus der Reserve locken. Das ist auch das Spannende und Herausfordernde für mich. Ich lerne die Kandidaten und ihre Berater zwar kurz vor der Show kennen und kann sie dann schon ein bisschen einschätzen, aber was im Studio passiert, ist nochmal etwas ganz anderes. Deswegen wird es auch für mich nicht langweilig.

Welche Situation wäre denn Ihr größter Alptraum bei „Deal or no Deal“?

In einer Sendung ist eines der Koffergirls, die auf ihren hohen Absätzen ja sehr lange dort stehen müssen, umgekippt, weil ihr schwarz vor Augen wurde. Ich habe sie aber natürlich aufgefangen, und es ist zum Glück nichts Schlimmes passiert. Einen richtigen Alptraum gibt es aber eigentlich nicht.