Herr Bolten, der „Funday Monday“, "Der Glücksvollzieher", "Quiz Tour", "The Shield" und "Las Vegas".... wie lief's denn so bei kabel eins in diesem Jahr?
Wir holen kurz Luft und stellen fest, dass auch dieses Jahr wieder eingetreten ist, was man über viele Jahre im Fernsehgeschäft gelernt hat: Es kann nicht alles funktionieren. Sie haben ja gleich alle Neustarts unter Senderschnitt genannt. Erfreulicherweise hat ein Jahr aber 365 Tage mit zahlreichen Sendeplätzen, so dass sich die genannten Formate im erfolgreichen Programm verlieren. Mehr Schwachstellen haben wir auch nicht gehabt. Und wir sind hoffnungsfroh, dass z.B. "Las Vegas" noch den Sprung über den Sendermarktanteil schafft. Wir haben hier schon anderthalb Prozent Marktanteil gewonnen.
Welche Erkenntnisse lassen sich aus den Flops des Jahres gewinnen? Gibt es Genres oder Herangehensweisen, die für kabel eins nicht geeignet sind?
Ganze Genres zum Glück gar nicht. Aber wir haben gelernt, dass wir wo immer es geht, sehr kabeleins-unique sein müssen. Das haben wir insbesondere an den Formaten mit Versteckter Kamera gesehen. Offenbar hat man das schon zu oft gesehen und als Wiederholung von Altbekanntem wahrgenommen. Das Gegenteil dazu ist "Männer allein daheim", das mit über elf Prozent Marktanteil gestartet ist. Wir müssen also eine Alternative zu den großen Sendern sein. Deswegen ist das Thema Auswandern bei uns auch so erfolgreich, weil wir die Ersten waren, die damit in die Prime Time gegangen sind.
Aber im Nachhinein ist es doch kein Herausstellungsmerkmal mehr, damit als Erster auf Sendung gewesen zu sein. Oder glauben Sie wirklich, dass der Zuschauer das so wahrnimmt?
Wir hatten die Formate im Programm als sie noch niemand im Programm hatte und damit haben wir uns vom Rest abgehoben. Wir waren sozusagen das erste Spezialitätenrestaurant in der Stadt, bevor dann andere unseren Erfolg und die Marktlücke entdeckten. Natürlich ist der Wettbewerb dann mit der Zeit härter geworden.
Um bei Ihrem Bild zu bleiben: Welche der neuen Gerichte haben Sie denn rückblickend in diesem Jahr erfolgreich auf die Speisekarte gesetzt?
"Männer allein daheim" war für uns sehr wichtig und so unique wie auch "Experiment Inkognito". Beides gab es so im deutschen Fernsehen noch nicht. Und das ist das Geheimnis. Etwas was noch nie oder vielleicht vor zuletzt vor zehn Jahren zu sehen war, lässt sich eindeutiger mit unserer Marke verbinden. Beide Formate waren für uns sehr wichtig. Stolz sind wir auch auf den Freitagabend, den wir erfolgreich mit neuen Serien besetzen konnten und der Nachmittag mit den Abenteuer-Formaten ist inzwischen eine sehr feste Bank mit Marktanteilen deutlich über Senderdurchschnitt.
Wir holen kurz Luft und stellen fest, dass auch dieses Jahr wieder eingetreten ist, was man über viele Jahre im Fernsehgeschäft gelernt hat: Es kann nicht alles funktionieren. Sie haben ja gleich alle Neustarts unter Senderschnitt genannt. Erfreulicherweise hat ein Jahr aber 365 Tage mit zahlreichen Sendeplätzen, so dass sich die genannten Formate im erfolgreichen Programm verlieren. Mehr Schwachstellen haben wir auch nicht gehabt. Und wir sind hoffnungsfroh, dass z.B. "Las Vegas" noch den Sprung über den Sendermarktanteil schafft. Wir haben hier schon anderthalb Prozent Marktanteil gewonnen.
Welche Erkenntnisse lassen sich aus den Flops des Jahres gewinnen? Gibt es Genres oder Herangehensweisen, die für kabel eins nicht geeignet sind?
Ganze Genres zum Glück gar nicht. Aber wir haben gelernt, dass wir wo immer es geht, sehr kabeleins-unique sein müssen. Das haben wir insbesondere an den Formaten mit Versteckter Kamera gesehen. Offenbar hat man das schon zu oft gesehen und als Wiederholung von Altbekanntem wahrgenommen. Das Gegenteil dazu ist "Männer allein daheim", das mit über elf Prozent Marktanteil gestartet ist. Wir müssen also eine Alternative zu den großen Sendern sein. Deswegen ist das Thema Auswandern bei uns auch so erfolgreich, weil wir die Ersten waren, die damit in die Prime Time gegangen sind.
Aber im Nachhinein ist es doch kein Herausstellungsmerkmal mehr, damit als Erster auf Sendung gewesen zu sein. Oder glauben Sie wirklich, dass der Zuschauer das so wahrnimmt?
Wir hatten die Formate im Programm als sie noch niemand im Programm hatte und damit haben wir uns vom Rest abgehoben. Wir waren sozusagen das erste Spezialitätenrestaurant in der Stadt, bevor dann andere unseren Erfolg und die Marktlücke entdeckten. Natürlich ist der Wettbewerb dann mit der Zeit härter geworden.
Um bei Ihrem Bild zu bleiben: Welche der neuen Gerichte haben Sie denn rückblickend in diesem Jahr erfolgreich auf die Speisekarte gesetzt?
"Männer allein daheim" war für uns sehr wichtig und so unique wie auch "Experiment Inkognito". Beides gab es so im deutschen Fernsehen noch nicht. Und das ist das Geheimnis. Etwas was noch nie oder vielleicht vor zuletzt vor zehn Jahren zu sehen war, lässt sich eindeutiger mit unserer Marke verbinden. Beide Formate waren für uns sehr wichtig. Stolz sind wir auch auf den Freitagabend, den wir erfolgreich mit neuen Serien besetzen konnten und der Nachmittag mit den Abenteuer-Formaten ist inzwischen eine sehr feste Bank mit Marktanteilen deutlich über Senderdurchschnitt.

Der "Chefkoch" im Spezialitätenrestaurant: kabel eins-Chef Guido Bolten
Die zweite Staffel von "Männer allein daheim" liegt aber weit unter den hohen Erwartungen nach dem anfänglichen Erfolg des Formats...
Völlig korrekt. Es sind die Geister, die wir riefen. Wir haben mit der ersten Staffel von "Männer allein daheim" alle überrascht und die Erwartungen damit sehr hoch gesetzt. Offenbar wird von uns also inzwischen auch erwartet, dass wir nach ein paar Monaten nicht mit neuen Folgen, sondern einem neuen Format oder Event auftrumpfen.
War "Männer allein daheim" zurückblickend überhaupt ein Erfolg?
Wenn wir von den Erfolgen des Jahres sprechen, dann ist uns aufgefallen, dass die Spitzenwerte von Eigenprodukionen und Events noch nie so hoch waren wie in 2007. Bei uns gibt es intern den Spruch "Wir können auch 10". Legendär natürlich das "King of Queens"-Finale mit über 16 Prozent und einer Stunde Marktführerschaft, das haben wir sehr genossen. Dazu passt, dass wir aus der Zuschauerforschung wissen, dass uns immer mehr der sogenannten "Light User" entdecken und auch die Bereitschaft den Sender seinen Freunden weiterzuempfehlen inzwischen relevant gestiegen ist.
Um welche Baustellen im Programm müssen Sie sich in 2008 ganz besonders kümmern?
Spannend wird der Montagabend mit der Rückkehr von "Without a Trace" und der Herausforderung einen neuen Crime-Abend zu etablieren. Und generell brauchen wir eben wie schon erwähnt noch mal mehr neue Ideen als wir in diesem Jahr bereits umgesetzt haben. Bekannte Themen wie das „Auswandern“ wird man im nächsten Jahr aufmerksam beobachten müssen, gerade am für uns wichtigsten Sonntagabend. Auch das Thema ist auf Dauer kein Selbstläufer. Mittelfristig werden wir uns die AccessPrime zwischen 18 und 20 Uhr anschauen und entscheiden ob wir da bei der jetzigen Programmierung bleiben. Sie können ja genauso gut die Zahlen lesen wie wir und wissen, dass das die spätere "Quiz Taxi"-Folge besser läuft als die erste. Das ist noch kein Grund zum Klagen, aber wenn wir im kommenden Jahr wachsen wollen, dann ist das auch ein Sendeplatz über den man nachdenken muss. Wir haben verschiedene Modelle für den Vorabend, die aber noch nicht spruchreif sind und sicher auch nicht zu Beginn des Jahres umgesetzt werden. Im Frühjahr, spätestens Sommer werden wir das Thema aber angehen und agieren.
Sie sprechen gleich vom gesamten Vorabend: Bekommt kabel eins in der Access-Prime eine neue Programmfarbe?
Nein, die Programmfarben bleiben erhalten. Aber man kann sich ja fragen, ob innerhalb dieses Blocks alles an der bestmöglichen Stelle platziert ist. Vielleicht ist man mit dem "Quiz Taxi" früher am Abend noch erfolgreicher. Oder man kann mit Infotainment oder Comedy zwischen 19 und 20.15 Uhr besser punkten. Das werden wir uns genau anschauen.
Völlig korrekt. Es sind die Geister, die wir riefen. Wir haben mit der ersten Staffel von "Männer allein daheim" alle überrascht und die Erwartungen damit sehr hoch gesetzt. Offenbar wird von uns also inzwischen auch erwartet, dass wir nach ein paar Monaten nicht mit neuen Folgen, sondern einem neuen Format oder Event auftrumpfen.
War "Männer allein daheim" zurückblickend überhaupt ein Erfolg?
Wenn wir von den Erfolgen des Jahres sprechen, dann ist uns aufgefallen, dass die Spitzenwerte von Eigenprodukionen und Events noch nie so hoch waren wie in 2007. Bei uns gibt es intern den Spruch "Wir können auch 10". Legendär natürlich das "King of Queens"-Finale mit über 16 Prozent und einer Stunde Marktführerschaft, das haben wir sehr genossen. Dazu passt, dass wir aus der Zuschauerforschung wissen, dass uns immer mehr der sogenannten "Light User" entdecken und auch die Bereitschaft den Sender seinen Freunden weiterzuempfehlen inzwischen relevant gestiegen ist.
Um welche Baustellen im Programm müssen Sie sich in 2008 ganz besonders kümmern?
Spannend wird der Montagabend mit der Rückkehr von "Without a Trace" und der Herausforderung einen neuen Crime-Abend zu etablieren. Und generell brauchen wir eben wie schon erwähnt noch mal mehr neue Ideen als wir in diesem Jahr bereits umgesetzt haben. Bekannte Themen wie das „Auswandern“ wird man im nächsten Jahr aufmerksam beobachten müssen, gerade am für uns wichtigsten Sonntagabend. Auch das Thema ist auf Dauer kein Selbstläufer. Mittelfristig werden wir uns die AccessPrime zwischen 18 und 20 Uhr anschauen und entscheiden ob wir da bei der jetzigen Programmierung bleiben. Sie können ja genauso gut die Zahlen lesen wie wir und wissen, dass das die spätere "Quiz Taxi"-Folge besser läuft als die erste. Das ist noch kein Grund zum Klagen, aber wenn wir im kommenden Jahr wachsen wollen, dann ist das auch ein Sendeplatz über den man nachdenken muss. Wir haben verschiedene Modelle für den Vorabend, die aber noch nicht spruchreif sind und sicher auch nicht zu Beginn des Jahres umgesetzt werden. Im Frühjahr, spätestens Sommer werden wir das Thema aber angehen und agieren.
Sie sprechen gleich vom gesamten Vorabend: Bekommt kabel eins in der Access-Prime eine neue Programmfarbe?
Nein, die Programmfarben bleiben erhalten. Aber man kann sich ja fragen, ob innerhalb dieses Blocks alles an der bestmöglichen Stelle platziert ist. Vielleicht ist man mit dem "Quiz Taxi" früher am Abend noch erfolgreicher. Oder man kann mit Infotainment oder Comedy zwischen 19 und 20.15 Uhr besser punkten. Das werden wir uns genau anschauen.