Herr Kühn, wie zufrieden sind Sie mit der gerade geendeten „Big Brother“-Staffel?

Mit der Staffel sind wir sehr zufrieden, weil sie nochmal besser gelaufen ist als die vorherige. Was mich daneben sehr glücklich macht ist die Tatsache, dass „Big Brother“ auch im Werbemarkt uneingeschränkt angekommen ist und wir super ausgelastet waren. Dem Finale hätte ich noch ein paar Zuschauer mehr gewünscht, aber da hat uns die EM in den vergangenen Wochen den Schwung genommen, den „Big Brother“ kurz davor erlebt hatte.

Und wann geht es weiter? Sie hatten bei unserem letzten Interview eine 9. Staffel angekündigt. Können Sie jetzt konkreter werden?

Ja, wir sind uns inzwischen mit Endemol einig und ich kann Ihnen verraten, dass wir mit „Big Brother“ noch in diesem Jahr, im Dezember weitermachen werden.

Also Weihnachten im „Big Brother“-Haus...

Das ist tatsächlich der Grund, der uns dazu bewogen hat. Weihnachten und Silvester im Haus – fern ab von den lieben Verwandten und Bekannten. Das ist einfach spannend.

Sie haben also auch gleich den Silvesterabend mit im Blick?


Genau, auch das ist ein Hintergedanke. Wir feiern großes Live-Silvester bei RTL II mit der großen Party vom Brandenburger Tor und schalten an dem Abend auch live ins „Big Brother“-Haus. Da sind wir wahrscheinlich die Einzigen, die ihre Mitarbeiter an Silvester mit Live-Sendungen bis in die Nacht beschäftigen. (lacht)

Was ändert sich bei „Big Brother 9“?

Wir haben selbstverständlich neue Ideen und werden soviel ändern, dass es erfrischend neu wird, aber dabei nicht zu weit von dem abweichen, was in der jetzigen Staffel so erfolgreich war und sich etabliert hat.
 
Foto: RTL II
 
 
Ist das die Folge der Akzeptanz im Werbemarkt? Nur noch geringfügige Änderungen, damit Sie gerade gewonnene Werbekunden nicht wieder verlieren?

Nein, wir haben uns ja nicht beim Werbemarkt angebiedert. Die Werbekunden vertrauen uns bei der Weiterentwicklung des Formats und haben erkannt, dass „Big Brother“ im Grunde eine Dailysoap mit echten Menschen anstatt Schauspielern ist. Deswegen ist die EM eben so gefährlich gewesen: Wer drei Wochen aus der Handlung aussteigt, benötigt Zeit, um wieder reinzukommen.

In der „Big Brother“-freien Zeit setzt RTL II jetzt ja doch wieder auf Sitcoms. Haben Sie da noch immer keinen anderen Ersatz gefunden?

Die Sitcoms laufen nur im Sommer. Für den Herbst haben wir zwei neue Programme für den Vorabend, die gerade gedreht werden. Und ab Dezember läuft dann ja wieder „Big Brother“. Wir testen die neuen Formate und können Sie bei Erfolg dann um eine Stunde vorverlegen und vor „Big Brother“ zeigen. Und zudem gibt es bereits jetzt schon einen „Big Brother“-Nachfolger für den Vorabend.

Und das wird auch ein größeres Projekt nehme ich an, sonst hätten Sie es nicht jetzt schon geplant...


Das wird etwas richtig Großes. Aber man kann sich ja auch nicht aussuchen, wann einem gute Ideen präsentiert werden und wann nicht. Derzeit kommen viele gute Konzepte, manches davon hätte ich mir auch schon ein halbes Jahr früher gewünscht. (lacht)