Seit 1.500 Folgen bei Sat.1: Britt HagedornSind Sie froh, nach neun Jahren endlich in der Primetime angekommen zu sein?

Sehr! Vor allem, weil es ein Format ist, das mir auf den Leib geschneidert ist. Ich bin selbst seit über einem Jahr Mutter und es gibt niemanden im Sender, der dafür besser geeignet wäre.

Verfolgen Sie eigentlich die Diskussion um "Erwachsen auf Probe", das bei RTL derzeit die Gemüter von Kinderschützern erhitzt?

Ich habe die Sendung noch nicht gesehen, werde das aber nachholen. Die Diskussion verfolge ich sehr aufmerksam.

Und wie erleben Sie die Diskussion als Daily-Talkerin?


Die Debatte wird, wie so häufig, viel zu scharf geführt. Der grundsätzliche Ansatz der Sendung ist total richtig. Ich befürworte den Führerschein für Eltern. Ich finde es furchtbar, wie teilweise mit kleinen Kindern umgegangen wird und bin daher für schärfste Reglementierungen. Ich habe diese jungen Mädchen, die Kinder haben wollen, ja auch in meiner Sendung zu Gast. Das ist gerade ein modischer Trend bei Mädels. Bei diesem Gedanken gehe ich kaputt. Es ist aber hoch kritikwürdig, kleine Kinder in einer Sendung zu benutzen, um so etwas öffentlich auszutragen.
 

 
Würden Sie Ihr Kind für die Sendung hergeben?

Selbstverständlich würde ich mein Kind niemals auch nur einen einzigen Zentimeter aus den Händen geben! Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Ein sehr guter Grundgedanke mit einer fragwürdigen Umsetzung. Ich weiß selber nicht, auf welche Seite ich bei dieser Sendung gehöre. Der Schutz der Kinder geht in jedem Fall vor.

Gibt es Kinder in Ihrer Sendung?

Nein. Es gab ganz wenige Situationen, bei denen wir sicher wussten, es gibt ein Happy-End gibt und jemand hat sein Kind lange nicht gesehen und durfte es dann auf der Bühne in den Arm nehmen. Wenn es aber um Konflikte geht, haben Kinder auf der Bühne nichts verloren.

Heute zeichnen Sie noch vier Folgen Ihrer Sendung auf. Worum geht es?

Ein Thema wird sein: "Hausfrauen fragen – Transen antworten". Klasse, oder? Das ist doch immer ein Buch mit sieben Siegeln und bei uns kann Otto Normalverbraucher mal nachfragen.

Die letzte und vielleicht wichtigste Frage: Bekommen Sie in Ihrer neuen Sendung  endlich einen Nachnamen?

Ich glaube schon. Bisher habe ich tatsächlich immer nur als Britt gearbeitet und erst seit ich geheiratet habe, werde ich auch mit einem Nachnamen wahrgenommen. Es ist aber auch schmeichelhaft, dass die Menschen nur einen Vornamen mit mir in Verbindung bringen. Wenn ich irgendwo anrufe, um etwas zu regeln, weiß auf der anderen Seite allerdings auch keiner, dass ich es bin. Ich sage ja nicht: 'Hallo hier ist Britt von Sat.1'. Bärbel Schäfer hatte damit wohl weniger Probleme.

Frau Hagedorn, vielen Dank für das Gespräch.