Frederike SommerFrau Sommer, wann haben Sie zum letzten Mal ferngesehen?

Gestern Abend habe ich "Harald Schmidt" gesehen.

Haben Sie da zufällig oder bewusst reingeschaltet?

Das habe ich ganz bewusst zum Einschlafen eingeschaltet. Ich schlafe immer mit einer Sendung im Hintergrund ein. Das muss aber etwas sein, das mir gefällt, damit ich mich beim Einschlafen nicht noch aufregen muss. Das ist dann meistens seichter Talk oder so etwas wie Schmidt. Anfangs höre ich noch zu und dämmere dann langsam weg. Das funktioniert recht gut, da es keinen großen Spannungsbogen über die Sendung gibt und auch die Lautstärke relativ gleichbleibend ist.

Der Fernseher steht im Schlafzimmer, nehme ich an?

Ja, auch. Ich habe noch einen im Wohnzimmer. Ich hätte gerne auch einen in der Küche, das geht aber aus Platzgründern leider nicht.
 

 
War "Harald Schmidt" an dem Abend das einzige Programm, das Sie gesehen haben?

Nein. Vorher habe ich im WDR noch die "Tatort"-Wiederholung gesehen und zwischendurch das "Heute Journal" und den Anfang vom "Maybrit Illner". Das war aber nicht interessant und dann habe ich zu Schmidt geschaltet.

Schauen Sie auch Sendungen im Privatfernsehen?


Ich schaue RTL und manchmal Sat.1. ProSieben sehe ich eher weniger. Hauptsächlich sehe ich bei den Privaten Fußball und Soaps. Manchmal gefällt mir der seichte Frauenfilm bei Sat.1 auch ganz gut. Weil die in Deutschland spielen, kann man sich damit sogar ein bisschen identifizieren. Manchmal schaue ich auch "Dr. House". Ansonsten bin ich aber nicht der Serientyp.

Schauen Sie Werbung?


Wenn es sich umgehen lässt, eher nicht. Es stört mich total, dass die Werbung meist lauter geschaltet ist, als das reguläre Programm. Dann gehe ich lieber nochmal in die Küche und hole mir etwas oder schalte um. Vor allem wenn die Werbung wenig mit dem beworbenen Produkt zu tun hat, gefällt mir das nicht.

Schauen Sie sich die Werbung denn manchmal auch an?

Wenn sie kurz ist und ich weiß, dass sie gleich vorbei ist, bleibe ich dran - bei der Formel eins gibt es das zum Beispiel.

Informieren Sie sich über das Programm, bevor Sie einschalten?


Ich schalte meist einfach ein. Bei den Serien, die ich regelmäßig schaue, weiß ich ja, wann sie anfangen. Das gleiche gilt für die Talkshows am Abend und den "Tatort". Manchmal schaue ich schnell im Internet oder im Videotext nach.

Wie viele Sender haben Sie?


Ich habe 28 Sender, davon schaue ich aber immer nur ein paar und schalte nicht alle durch.

Würde Ihnen ohne Fernseher etwas fehlen?

Ich hatte mal eine Zeit lang keinen Fernseher. Es fehlt dann schon etwas, aber ich bin auch ohne lebensfähig. Es ist halt ideal, wenn man nach einem anstrengenden Tag nach Hause kommt, da man zum Fernsehen wenig Konzentration braucht. Dennoch weiß ich auch ohne Fernseher etwas mit meinem Abend anzufangen.

Was würde denn eher fehlen: Die Information oder die Unterhaltung?

Informationen bekomme ich sehr einfach auch im Internet. Es ist eher die Berieselung, die ohne Fernseher schwer zu bekommen ist.

Nutzen Sie auch die Fernsehangebote im Internet?

Ich habe eine Zeit lang die Mediathek der ARD genutzt, als ich Ausland unterwegs war. Da habe ich die "Sportschau" abgerufen. Im Ausland gibt es aber leider nur die Ergebnisse und keine Spielberichte. Außerdem habe ich dann immer mal wieder die "Tagesschau" und "Sturm der Liebe" online geschaut.

Ist Bezahlfernsehen ein Thema für Sie?


Wenn Geld überhaupt keine Rolle spielen würde, wäre das für mich wegen des Fußball-Angebots interessant. Aber im Moment muss ich das noch nicht haben. Für Filme lohnt sich das für mich auch nicht.

Sind Sie denn mit dem Fußball-Angebot im Free-TV zufrieden?

Bei den Spielen der Champions League läuft schon recht viel Werbung. Das ist aber in Ordnung, so lange das Spiel selbst nicht unterbrochen wird. Ich finde es auch schade, dass die ARD samstags die Spiele zwischen 18 und 20 Uhr zeigen muss und dabei wenig Zeit für die erste Liga bleibt. Wenn die Zusammenfassungen irgendwann wirklich erst nach 22 Uhr gezeigt werden sollten, dann würde ich aufhören, Fußball zu gucken. Das ist eine blöde Zeit und außerdem dürfte man dann ja bis dahin nicht ins Internet gehen, da man sonst schon alle Ergebnisse mitbekommen würde.

Frau Sommer, vielen Dank für das Gespräch.