BildblogNächste Woche nimmt Kai Diekmann Abschied aus der Bloggerwelt, heute tritt ein "Bildblogger" ab: Gehen uns bald die Blogger aus?

Ne (lacht), ich blogge ja weiter und beim "Bildblog" gibt es hoffnungsvollen Nachwuchs, dem ich im Zweifelsfall immer noch zur Seite stehe. Ich bin nicht ganz raus.

Aber was hat Dich denn zum weitgehenden Rückzug vom "Bildblog" bewogen?

Ich glaube nach über fünfeinhalb Jahren ist ein solcher Wechsel gut - für das "Bildblog" und für mich. Wir wollten uns nicht Alice Schwarzer bei der "Emma" oder Helmut Markwort beim "Focus" als Vorbild nehmen. Da möchte ich lieber frühzeitig jemand anderen ranlassen und bin ganz gespannt, was Lukas Heinser mit alten und neuen Mitarbeitern aus dem "Bildblog" machen wird.
 

 
Hast Du eine Vorstellung davon, in welche Richtung er "Bildblog" entwickeln wird?

Nicht genau. Das liegt auch daran, dass er gerade umgezogen ist und in den vergangenen Wochen mehr mit Streichen, Kistenpacken und Möbelaufbauen beschäftigt war als damit, ein neues "Bildblog" zu entwickeln.

Was bleibt bei Dir hängen nach über fünfeinhalb Jahren "Bildblog"?


Nach wie vor ein großes Staunen und eine große Dankbarkeit für die Resonanz, die große Sympathie, die uns entgegenschwappt und die Vielzahl der Hinweise, die immer noch eingehen. Natürlich gab es auch Kritik, aber ich habe noch bei keinem anderen Projekt so eine große Unterstützung gespürt. Die Arbeit selbst ist bis heute ein Wechselbad der Gefühle geblieben. Auf der einen Seite spürt man, dass man mit seinem Tun jemanden und etwas erreicht. Andererseits sehen wir weiterhin täglich, wie wenig sich wirklich ändert, weil Medien immer wieder die gleichen Fehler machen und auf die gleichen Sachen reinfallen - und oft gar nicht daran interessiert zu sein scheinen, ob das stimmt, was sie melden.