Jochen SchroppHerr Schropp, Sie tauschen das Schauspiel-Set gegen die TV-Moderation. Fällt das so leicht?

Nein, im Endeffekt ist alles anders. Schon in der Vorbereitung, weil ich viel mehr selber machen darf. Ich bin sozusagen mein eigener Regisseur. Und am Schauspiel-Set wird man in der Regel weniger überrascht als das bei „X Factor“ der Fall ist. Es läuft eben, sprichwörtlich gesagt, nicht immer nach Drehbuch - gerade bei den Castings mit so vielen Kandidaten.

Überwog beim ersten Arbeitstag als Moderator also Neugier oder Ehrfurcht?


Die Neugier. Wenn etwas schief gelaufen war, konnten wir es ja nochmal drehen. Fragen Sie mich das lieber nochmal vor der ersten Live-Show (lacht).
 

 
Sollte da nicht die Theater-Erfahrung helfen?

Theaterbühnen sind verglichen mit der „X Factor“-Bühne aber klein und dort proben Sie ja in der Regel monatelang und spielen dann ohne Überraschungen jeden Abend das Gleiche. Und dann sitzt auch kein Millionenpublikum vor den TV-Geräten. Ein Publikum, dass anders als im Theater ja nicht Eintritt bezahlt hat, sondern vielleicht auch beim Zappen mal bei uns landet und einem nicht unbedingt die Chance gibt, einen ganzen Abend lang zu zeigen, was man kann.

Wie kam denn das Interesse des Schauspielers Jochen Schropp ins Moderationsfach zu wechseln?

Ich bleibe ja nach wie vor auch Schauspieler, aber ich  habe in den vergangenen Jahren auch immer mal wieder moderiert. Aber natürlich nichts wie „X Factor“. Man moderiert natürlich auch mal auf Firmenevents und Messen. Klein anfangen eben. Es hat mir einfach Spaß gemacht, weil man nicht nur Drehbücher umsetzt und einfach auch mal rauskommt aus diesem Kosmos der Gleichgesinnten an einem Schauspiel-Set. Neugierde auf Themen und Menschen ist wichtig. Ich hatte sie.

Und überraschenderweise hatte die Mediengruppe RTL Deutschland ausnahmsweise mal Lust auf ein völlig neues Gesicht und hat Sie in die Senderfamilie aufgenommen...

Naja, ob ich in die Familie aufgenommen bin, wird sich wohl erst nach der Sendung entscheiden (lacht). „X Factor“ ist meine Aufnahmeprüfung bei RTL, dann bei VOX. Es ist gleich eine sehr große Prüfung vor der man in stillen Momenten mal Ehrfurcht hat. Aber wir fangen ja immerhin nicht gleich mit Live-Shows an und ich fühlte mich bei den Drehs, die schon hinter uns liegen, gut aufgehoben. Und hey, ich bin in der Primetime. Ich freu mich drauf.