Herr Weiberg, kaum sind Sie alleiniger Geschäftsführer bei META productions, bekommt das Unternehmen einen neuen Auftritt. Folgt der große Umbau?

Nein! Ich habe mich 2009 für die META entschieden, so wie sie damals existierte als ich Ulrich Meyer kennen lernte. Mein Interesse galt diesem bemerkenswerten Unternehmen und nicht einem Gefäß, das sich später mit anderem Inhalt füllen lässt. Die META wird im nächsten Januar 20 Jahre alt. Das ist für eine Produktionsfirma mit so spezieller Ausrichtung ein beachtlicher Lebenszyklus. Das Schlagwort ist eher Modernisierung, denn man muss schon zugeben, dass die META in den vergangenen Jahren nicht gerade die modernste Fernseh-Produktionsfirma war. Die Leistungen waren hochqualitativ, aber die Präsentation des Unternehmens nicht mehr zeitgemäß.

Deswegen also der neue Markenauftritt...

Ja, wir wollen uns nicht unter Wert verkaufen. Die Modernisierung liegt auch Ulrich Meyer am Herzen. Und das meint neben dem Naheliegenden, dem neuen Logo, auch eine bewusstere und intensivere Zusammenarbeit mit Endemol - inhaltlich und organisatorisch. Die Zugehörigkeit machen wir ja jetzt auch klarer direkt im Logo erkennbar. Aber wir vergessen dabei nicht unsere Wurzeln: Unser neues Briefpapier trägt die Fußzeile „Gegründet 1992 von Ulrich Meyer“. Das sind zwei unserer wichtigsten Säulen, die wir stärker betonen wollen: Die „Marke Meyer“ und unsere Zugehörigkeit zu Endemol.

Mit der Modernisierung geht die Frage nach der Positionierung einher. Wo bzw. wofür steht META productions?

Wir wollen die Brücke zwischen Journalismus und Unterhaltung schlagen. Wir haben eine der besten Recherche-Redaktionen im TV-Markt hier in Deutschland. Das wollen wir gut pflegen und ausbauen. Auch im Unterhaltungsbereich. Da sind wir auch inzwischen im intensiven Dialog mit Endemol, wie wir unsere Kompetenz für Endemol nutzen können - und umgekehrt. Wichtig bleibt dabei: Wir in Berlin sind und bleiben ein Journalisten-Haus. Da hilft es sogar, wenn Verwaltung und Buchhaltung jetzt von Endemol übernommen werden, so dass wir uns auf die Inhalte konzentrieren können.

Und was steht da als Nächstes auf der Agenda?

Ich habe mich bei meinem Antritt hier schon gewundert, warum eine so bekannte Publikumsmarke wie die „akte“ noch keine adäquate Darstellungsform im Internet gefunden hat. In diesem Jahr werden wir deshalb gemeinsam mit Sat.1 unter akte.net ein völlig neues Verbraucherportal starten, damit diese Marke einen noch stärkeren Austausch mit den Zuschauern erfährt. Von deren Geschichten und Erlebnissen lebt das Format immerhin.

Was genau soll akte.net dann nach dem Relaunch bieten?

Dort werden wir das, was die „akte“ ausmacht, das Versprechen „Reporter kämpfen für Sie“, fortführen. Also es geht nicht um Tipps für die Hausarbeit sondern um die von der „akte“ bekannten Verbraucher-Themen. Stichwort Versicherungen, Banken usw. Und da wollen wir auf Basis unserer erfahrenen Redaktion eine stark von Video geprägte Verbraucher-Community aufbauen. Die Idealvorstellung ist, dass wir dort sieben Tage die Woche senden und sich das dann mit der TV-Show am Dienstagabend ergänzt.