White Balance war über Jahre eng mit Jörg Pilawa verbunden. Mancher ist fast überrascht, dass es die Firma noch gibt - ohne ihn. Es sind Zeiten des Umbruchs für Sie oder?
Ja, das kann man ohne Zweifel so formulieren. Eine Firma, die von einem Kopf für einen Kopf gegründet wurde und sich stets an ihm orientiert hat, steht natürlich vor großen Veränderungen wenn jemand wie Jörg Pilawa das Unternehmen verlässt. Das ist natürlich ein Umbruch. Er hinterlässt eine Lücke, die sich nicht schließen lässt. Wir wollen aber auch keine Lücken füllen, sondern nach vorne schauen. Die White Balance gibt es noch, wir haben den Neuanfang mit dieser starken Marke, die Vertrauen und Kompetenz ausstrahlt, gewagt. Robert Hecker und ich wollen die Tradition des Unternehmens pflegen, aber dabei auch neue Wege wagen.
Die White Balance von und mit Jörg Pilawa war ausschließlich auf die Öffentlich-Rechtlichen ausgerichtet. Wir sind glücklich, dass man uns bei der ARD nach seinem Weggang so die Treue gehalten hat. Bei den Privatsendern wurde White Balance fast gar nicht wahrgenommen, weil wir dort nicht vorstellig geworden sind. Und jetzt öffnen wir uns: Die White Balance stößt neben ihrem öffentlich-rechtlichen Kerngeschäft nun auch die Türen zu den Privatsendern auf. Wir sehen dort viel Wachstumspotential für uns - mit unseren Kernthemen und neuen Ideen, die vielleicht stärker auf den Lebensläufen von Robert Hecker und mir beruhen. Zu dem Standbein Quiz und Test und Show, kommt unsere Expertise im Bereich Magazin und Talk dazu. Wir erweitern unser Portfolio wie auch unseren Kundenkreis.
Sie wollen Türen aufstoßen bei den Privaten, sagen Sie. Wer hat Sie denn schon hineingebeten?
Mit „The Cube“ für RTL sind wir ja schon mehr als durch die Tür. Ein tolles Format übrigens. Der Clou daran ist die Inszenierung. „The Cube“ ist für die Gameshow, was „Wer wird Millionär“ für die Quizshow war: Keine Neuerfindung des Genres, aber eine neue Dramaturgie gepaart mit einem klaren Spielprinzip. Das Format hat auch einen hohen Wiedererkennungswert und nutzt SlowMotion wie sie noch nie bei einer Gameshow verwendet wurde. Wir sind sehr stolz darauf gleich ein so hervorragendes Format bei RTL in der Primetime platzieren zu können, dass sich nun bewähren muss. Und dann noch Freitags, 21.15 Uhr, direkt hinter „Wer wird Millionär?“ - das halte ich für die beste Platzierung im Deutschen Fernsehen, die es für „The Cube“ geben konnte
Moderiert wird die deutsche Version von Nazan Eckes. Was macht Sie so geeignet?
Wir sind froh, dass wir mit Nazan Eckes eines der bekanntesten RTL-Gesichter für die Show begeistern konnten. Das Besondere an „The Cube“ ist aber, dass es neben dem bekannten Gesicht noch einen zweiten Star der Show gibt. Das ist der Würfel. Er entscheidet, ob ein Spiel gewonnen oder verloren wurde. Man muss sich also selbst zurücknehmen können. Und dann gehört die richtige Mischung aus Distanz und Wärme dazu. Die Dramatik des Spiels und des möglicherweise Life Changing Moments beim Gewinn von 250.000 Euro darf nicht runtergespielt werden, aber natürlich braucht man auch in den richtigen Momenten das mitfühlende Element. Das kann Nazan Eckes.
Gibt es über „The Cube“ hinaus schon weitere Gespräche? Wie vital ist Ihr Geschäft gerade?
Wir haben wenige Monate nach der Öffnung hin zu den Privatsendern ein Primetime-Format bei RTL im Rennen, sind auch in Gesprächen bei ProSiebenSat.1 und freuen uns natürlich über ein neues „Schlagzeilenquiz“ mit Sven Lorig für den WDR, wo jetzt aber auch der NDR eingestiegen ist. Zweimal kommt auch noch die „Große ARD-Weltreise“ mit Sven Lorig im Ersten. Und im Mai werden wir zum 50-jährigen Jubiläum der „Sportschau“ auf dem „Sportschau“-Sendeplatz eine große Jubiläumsshow produzieren. Da gibt es auch bereits eine sehr hochkarätige Gästeliste.