Herr Costa-Zahn, herzlichen Glückwunsch, Sie haben uns und andere erfolgreich an der Nase herumgeführt. Was hatte es mit dem vermeintlichen „Hacker-Angriff“ bei Dina Foxx auf sich?

Der Hacker-Angriff ist rein fiktiv – und ich möchte eigentlich noch gar nicht verraten, wie es damit weitergeht, kann aber sagen, dass der Angriff ebenso wie das angeblich gelöschte Forum zu einem späteren Zeitpunkt wieder in der Geschichte auftauchen wird. Das alles ist Teil der ganzen Thematik, der die User auf der Spur sind.

Für all diejenigen, die „Dina Foxx“ nicht kennen: Erzählen Sie kurz, worum es geht.

Es handelt sich um einen interaktiven Krimi, den das UFA Lab und teamWorx für das ZDF entwickelt und produziert haben und dem die Themen Datenschutz und Manipulation von Daten zugrunde liegen. Inhaltlich geht es um die Datenschutzaktivistin Dina Foxx, die im TV-Teil dieses transmedialen Projekts festgenommen und beschuldigt wird, ihren Freund ermordet zu haben. Die Beweislast ist erdrückend, wobei im der Ausstrahlung folgenden digitalen Teil der Geschichte schnell von den Usern herausgefunden wurde, dass fast alle Beweise digital und dementsprechend auch digital manipulierbar sind. Die Zuschauer bzw. die Userschaft sind aufgerufen, innerhalb von drei Wochen den Fall zu lösen und die Unschuld von Dina Foxx zu beweisen.

Ist das ZDF-Publikum mit einem Altersschnitt von über 60 Jahren überhaupt die richtige Zielgruppe für ein solches Thema?

Wir richten uns bei „Dina Foxx“ nicht an das klassische ZDF-Publikum. Von den Reaktionen aus dem Forum wissen wir,, dass es durchaus eine ganze Menge klassischer ZDF -Zuschauer gibt, die bei uns mitmachen. „Dina Foxx“ richtet sich aber natürlich vor allem an ein Online-Publikum, das zum Beispiel amerikanische Serien im Netz schaut. Außerdem handelt es sich bei „Dina Foxx“ ja um ein „Kleines Fernsehspiel“ und die Zielgruppe ist hier immer auch etwas jünger und anders ist als im Rest des Programms.

Der Start verlief ja recht ungünstig, weil „Dina Foxx“ im ZDF durch die Verlängerung im spanischen Fußball-Pokalfinale erst nach Mitternacht starten konnte. Wie groß war die Enttäuschung bei Ihnen?

Wir hätten uns natürlich den Termin um 23:20 Uhr gewünscht – einerseits, weil das früher ist und andererseits, weil er über Tage hinweg kommuniziert wurde. Sobald wir unseren Sendeplatz kannten, haben wir aber damit gerechnet, dass uns ein späterer Start in die Quere kommen kann.

Und es hätte ja noch schlimmer kommen können…

Richtig, der „Worst Case“ hätte ja sogar ein Elfmeterschießen sein können, das den Start noch weiter hinausgezögert hätte. Insofern ist so eine Art „Middle Case“ eingetreten, der uns auf jeden Fall einiges an Zuschauern gekostet hat. Andererseits ist der Film auch die ganze Zeit bei YouTube und in der Mediathek einzusehen. Passend zur Zielgruppe ist der Online-Konsum von „Dina Foxx“ jederzeit möglich. Für mich persönlich galt ohnehin: Sobald wir mit der Ausstrahlung nach Mitternacht rutschen, ist die Quote nicht primär wichtig. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Zuschauer nicht noch einmal 40 Minuten länger aufbleiben wollten, sondern viele in diesem Fall eher dazu bereit gewesen sind, sich den Film am nächsten Tag online anzuschauen.

Ist die Rechnung denn aufgegangen?

Es war tatsächlich so, dass das Interesse für ein Online-Angebot sehr groß war. Durch die massiven Zugriffe nach der Ausstrahlung hatte sogar der ZDF-Server einige Probleme. Mit den Zahlen, die uns vorliegen, sind wir sehr zufrieden – auch was die Quoten angeht. Wir liegen über dem Schnitt des „Kleinen Fernsehspiels“. Aber klar: Zu einer früheren Uhrzeit wären es definitiv mehr Zuschauer gewesen. Da sind wir ein wenig sauer auf die Spanier, dass sie das Spiel nicht früher entschieden haben.