VOX-Moderatorin Andrea Kempter im Interview

Foto: Andrea KempterDWDL: Im Herbst startet bei VOX „Style Attack“. Sie sind als Teil des Moderationsteams mit dabei. Was bekommt man zu sehen?

Andrea Kempter: Die Sendung „Style Attack“ besteht aus vier Rubriken. Neben „Wohnen“ haben wir „Auto“, was sehr interessant ist, weil es etwas Neues ist. Dann den Bereich „Mode“ mit mir und den Bereich „Kochen“. Wir sprechen Leute auf der Straße an – deswegen auch „Attack“ -, greifen sie auf und überreden sie dazu, spontan mitzumachen.

DWDL: Wie sieht das dann in ihrem Fall aus?
 
Andrea Kempter: Wenn wir jemanden gefunden haben, der spontan Lust und Zeit hat, geht es zum Frisör, in die Geschäfte oder zum MakeUp. Abends wird die Person dann ihrer Familie präsentiert. Es sei denn, was natürlich besonders toll für uns ist, die Person hat am Abend ohnehin etwas vor und brauchte gezielt dafür ein neues Outfit. Da haben wir sie dann für den speziellen Event gestylt.

DWDL: Im Unterschied zu schon bekannten Sendungen dieser Art werden die „Opfer“ bei „Style Attack“ also spontan auf der Straße angesprochen?

Andrea Kempter: Ja, richtig. Ich laufe rum und frage Personen, die es nötig hätten - natürlich freundlich, man will Ihnen ja auch nicht zu nahe treten. Das geht auch meistens recht flott, nach einer halben Stunde hatten wir meist eine Kandidatin oder einen Kandidaten.

DWDL: Den Bereich „Auto“ haben sie auch schon angesprochen: Was passiert dort?

Andrea Kempter: Dort geht es natürlich nicht um die fabrik-neue Mercedes S-Klasse, sondern eher um ältere Modelle und typische Studentenwagen. Die bekommen eine neue Lackierung, neue Sitzpolster oder sonstige neue Ausstattung.

DWDL: Wo wurde gedreht und wie viel Folgen sind schon produziert?

Andrea Kempter: Wir haben im gesamten Rhein-Main sowie im Ruhrgebiet gedreht. Die erste Staffel ist abgedreht und geht Anfang November on air und die zweite Staffel im Januar ist bereits in Planung

DWDL: Nehmen Sie denn auch privat Tipps mit, wenn man schon den ganzen Tag stylt und einkaufen geht?

Andrea Kempter: Oh ja, man nimmt privat Tipps mit und kauft natürlich leider auch das ein oder andere ein... Normalerweise ist man beim Shoppen ja immer im Stress, aber wenn man dann mit dem Team sowieso drei Stunden lang im gleichen Laden ist, dann findet man – typisch Frau - immer etwas, was man unbedingt haben will und schon seit Jahren gesucht hat (lacht)

DWDL: Ist denn am Ende auch jeder zufrieden und glücklich gewesen mit dem neuen Outfit?

Andrea Kempter: Es ist super gelaufen. Das Einzige: Wir hatten einen jungen Mann, ehemals Maurer, der jetzt Elektrodesign studiert. Der kam in Jeans und Schlabber-T-Shirt daher, war aber ein guter Typ. Dem habe ich dann gesagt: „Pass auf, du kriegst jetzt einen Anzug“ und er sah aus wie ein Gott. Der hätte bei Armani laufen können. Aber er zweifelte noch und konnte sich noch nicht mit dem neuen Outfit anfreunden. Aber ich bin mir sicher, bei der ersten Gelegenheit, beim nächsten runden Geburtstag, wird er ihn wieder anziehen. Er war also der Einzige, der sich an sein tolles Outfit noch gewöhnen muss.

DWDL: Jetzt hört sich das alles nicht sonderlich anders an als „S.O.S.“ bei ProSieben. Wo liegt der Unterschied?

Andrea Kempter: „Style Attack“ ist einfach jünger und spontaner. Ich für meinen Teil kann da ganz ich selbst sein. Allein schon die Idee, dass man Leute auf der Straße aufgreift, die nicht schon davon wissen oder einen Plan haben, macht es spannend.

DWDL: Jetzt kennen die meisten Fernseh-Zuschauer den Namen Andrea Kempter durch die „Die Alm“. Wie bewerten sie die Sendung im Nachhinein?

Foto: Andrea KempterAndrea Kempter: Gut. Für den Job natürlich super, privat auch ein wunderbares Experiment. Wenn man zwei Wochen mit Menschen auf engstem Raum zusammen ist, lernt man mit gewissen Gegebenheiten umzugehen und sich Problemen zu stellen. Zum Anderen habe ich schon immer gesagt, dass ich mir es schön vorstelle auf dem Land zu leben. Was vorher ein Wunschgedanke war, konnte ich dann bei der „Alm“ ausleben – mit allen Aufgaben eines Bauernhofs.

DWDL: Wie privat ist man denn vor den immer laufenden Kameras?

Andrea Kempter: Es ist schwer vor den Kameras permanent eine Rolle spielen zu wollen, von da aus würde man sehr schnell seine Fassade verlieren. Natürlich geht man mit einer gewissen Vorstellung da rein, aber ich bin zum Beispiel ein Mensch, der sich generell schlecht verstellen kann. Mir sieht man an wenn ich gut oder schlecht gelaunt bin, von da aus hatte ich es sehr einfach. Bei den ganzen Aufgaben, die wir erledigen mussten, kam man schnell von seinem „It`s showtime“-Gerede herunter.

DWDL: Aber wie echt ist denn zum Beispiel Kader Loth? Dort gibt es nun nicht Wenige, die daran zweifeln, dass sie so ist wie sie sich gibt. Zum Beispiel ihr Sturz von der Treppe…

Andrea Kempter: ….oder Sprung. (seufzt) Also das bezweifele ich immer noch. Aber ansonsten ist die genauso wie sie ist. Sie ist so.

DWDL: Jetzt hört man ja von neuen Realityshows wie „Die Burg“. Hätten sie wieder Lust?

Andrea Kempter: Auf die Burg würde ich gehen, noch einmal "Die Alm" wäre jetzt sicher langweilig. Auf die Burg deshalb, weil mein Lieblingsbuch „Die Nebel von Avalon“ ist und ich deswegen sehr Mittelalter-affin bin. Da könnte man dann sicher auch reiten...

DWDL: …und hätte mehr Platz als auf der „Alm“…

Andrea Kempter: (lacht)…ja auch das. Wer stört, wird erst mal in den Kerker gesperrt.

DWDL: Können Sie die Kritik an der Sendung nachvollziehen?

Andrea Kempter: Das so eine Show polarisiert ist logisch, so war es ja auch gedacht. Deswegen hat ProSieben ja auch so gute Einschaltquoten erreicht. Natürlich gibt es immer Kritik bei neuen Formaten, so ist es halt.

DWDL: Jetzt sind sie ja nicht nur im Fernsehen präsent. Sie moderieren auch unzählige Galas und Veranstaltungen. Wo liegt neben dem vermeintlichen „Traumjob Fernsehen“ der Reiz bei Event-Moderationen?

Andrea Kempter: Fernsehen ist einfach etwas perfektionistisches. Da kann man etwas zehnmal wiederholen. Eine Gala ist immer live. Man muss in der entscheidenden Sekunde das Beste geben und kriegt dafür auch sofort die Resonanz vom Publikum. Da ist eine ganz andere Spannung, ein ganz anderes Knistern, wenn man vor zwei- oder dreitausend Menschen moderiert. Das ist so ein Kribbeln, das möchte ich mein Leben lang nicht missen.

DWDL: Eine der von ihnen moderierten Veranstaltungen waren auch die „Sex and the City“-Partys. Jetzt kommen die letzten Folgen…

Andrea Kempter: Endlich, es ist das Gelungenste was es in der Form gibt. Es ist authentisch, es ist witzig, es ist stylish und es spielt in New York – meiner Lieblingsstadt, in der ich mal gelebt habe.

DWDL: Und wie soll es denn nach ihrem Wunsch ausgehen? Sollen die Vier ihre Traumpartner finden?

Andrea Kempter: Nö, ich fänd’ es eigentlich okay, wenn alles so bliebe, wie es ist und damit dann die Hoffnung auf eine vielleicht doch noch kommende siebte Staffel erhalten bleibt. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

DWDL: Okay. Dann am Ende unser Klassiker: Wie würden Sie unser Kürzel spontan übersetzen?

Andrea Kempter: Das war das Letzte.

DWDL: Dann herzlichen Dank für das nette Gespräch

Andrea: Ich danke auch.