Stichwort Farben: RTL ist bunt. Das ist designtechnisch, sagen wir, eine größere Herausforderung...

Stimmt. Wir haben rot – gelb – blau, das macht die Marke RTL aus, so dass die Gestalter natürlich immer wieder vor der Herausforderung stehen, mit diesen intensiven Farben zu arbeiten, ohne dass es zu sehr in den Vordergrund drängt. Wichtig ist die Wertigkeit im Bunten. Das geht eben im Dunklen besser als vor hellem Hintergrund. Wichtig ist aber auch, dass das bunte Design nicht schreit. Es darf nicht wichtiger werden als der Inhalt. Ein schmaler Grat.

Wie wichtig sind denn inzwischen die Audiodesigns geworden. Das hat RTL ja sehr früh eingeführt....

Jede starke Marke benötigt ein audio-visuelles Erscheinungsbild. Es hat eine hohe Bedeutung, den Zuschauer über das Sehen und Hören zu erreichen. Die Optik, das Design, verbindet und leitet über. Die Akustik, der Sound, ist eher ein aufmerksamkeitsstarkes Signal.

Blickt man eigentlich mal hier und da zu anderen Sendern?

Nein. Früher hat man das gemacht, da hat man immer mal nach Amerika geschaut, weil uns die großen Networks vor ca. zwanzig Jahren noch um einiges voraus waren, aber mittlerweile hat ja jede Marke für sich so eine Eigenständigkeit bekommen, dass uns Ideen und Trends anderer nur bedingt helfen können. Wir müssen uns aus uns selbst heraus weiterentwickeln.

Letzte Frage: Braucht ein Fernsehsender einen Claim? RTL hat einen, VOX nicht...

Das „Mein RTL“ ist entstanden, um die Nähe des Senders zum Zuschauer zu stärken. Es ist natürlich ein Claim, aber in Verbindung mit dem RTL-Logo so dicht gesetzt, dass er fast wie selbstverständlich als Bestandteil wahrgenommen wird. Seit 2005 positionieren wir RTL über diesen Claim innerhalb der Corporate Identity. Eine lange Zeit, aber erst dann kann er wirken. Wir als Gestalter sind natürlich immer mal wieder auf der Suche nach etwas Neuem, aber da darf man nicht der Versuchung erliegen. Beständigkeit zahlt sich aus.