Sie glauben also weiterhin an „Gottschalk live“. Die ARD auch?

Unbedingt. Und, soweit ich es einschätzen kann und höre, die ARD auch.

Wie läuft eigentlich die Zusammenarbeit mit dem WDR?

Der WDR ist sehr engagiert in dem Projekt. Wir haben sehr viele Befürworter, die uns den Rücken frei halten.

Was hat es eigentlich mit dem kolportierten Kündigungsrecht der ARD im April auf sich?

Also Fakt ist: Man kann jeden Vertrag kündigen. Jeder kann zu jeder Zeit sagen: „Ich habe keine Lust mehr, wie regeln wir das jetzt“ Es gibt in jedem Vertrag, mit jedem Sender, mit jedem Produkt immer verschiedene Phasen, bei denen man sich hinsetzt und bespricht, wie es weitergeht. Aber da gibt es keinen festen Termin.

Ich frage mich immer wieder: WDR und Grundy Light Entertainment sind zwei große Namen und doch muss man völlig an Thomas Gottschalk vorbei geplant haben...

Thomas Gottschalk hat die ganze Zeit mitgeplant. Es ist nicht so, als ob er erst im Januar gekommen wäre und ein fertiges Konzept vorgefunden hätte. In der Idee zum Format waren viele Elemente, die ihm in amerikanischen Sendungen gefallen haben. Wir haben uns zum Beispiel zuerst bewusst gegen Publikum entschieden, um das Ganze kleiner, schneller und wendiger zu machen.

Das klingt irgendwie ja auch nicht verkehrt. Aber es hat sich als völlig verkehrt erwiesen. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Wir haben vielleicht vieles vorher zu theoretisch geplant und praktisch zu wenig getestet. Ich glaube nach wie vor an das Konstrukt, ich glaube nach wie vor, dass das etwas werden kann und ich glaube mehr denn je, dass Thomas Gottschalk ein großartiger Entertainer ist. Vielleicht braucht er die Atmosphäre vor Publikum, das sofort auf ihn reagiert. Das werden wir jetzt sehen. Doch auch mit Publikum erwarte ich nächste Woche nicht gleich eine doppelt so hohe Quote.

Aber damit das Publikum mitbekommt, wenn sich was ändert, ist es doch nicht verkehrt, es vorher anzukündigen, damit der Zuschauer dem Format überhaupt noch mal eine zweite Chancen gibt...

Aber so lange wir nicht wissen, was wir ändern, ist es doch eher schädlich zu sagen „Achtung, Achtung, wir ändern etwas“. Sobald wir Konkretes sagen können, werden wir das auch tun.

Jetzt mal konkret. Ob zum 19. März oder ab dem 19. März oder wann auch immer. Wenn Sie etwas ändern, betrifft das ja u.a. die Social Media-Einbindung. Ist das korrekt?

Ja, es gibt neben anderen Herausforderungen bei der Einbindung in den Ablauf der kurzen Sendung auch juristische Probleme, was man zeigen darf und wie man es zeigen darf und wie man mit der Nennung von echten Namen umgeht. Da müssen Sie gegebenenfalls aus Datenschutz-Gründen Fotos verpixeln, Namen schwärzen und dann wirkt es schon wieder als wäre es unecht und konstruiert.