Zwei Folgen sind schon im Kasten. Wie hat das überhaupt mit der Geheimhaltung geklappt? Immerhin haben Sie ja direkt auf dem ZDF-Gelände gedreht.

Dufner: Die Leute sahen, dass da was entsteht, aber nicht, was. Einige wussten zwar, dass Sascha Hehn bei uns dreht - nicht aber, dass er sich selbst spielt. Das sollte auch niemand wissen. Aber generell verspielt sich das auf dem Lerchenberg ein wenig, weil es ja doch ein recht großes Gelände ist. Wir sind immer nur für eine kurze Zeit an bestimmten Stellen, der Großteil wurde bisher bei uns auf dem eigenen Flur gedreht. Und das war auch gut so. Wir wollten nicht, dass das Projekt an eine breite Öffentlichkeit geht, weil vieles noch sehr offen war. Es war uns wichtig, die Arbeiten in Ruhe zu Ende bringen zu können.

Gab es denn Formate, an denen Sie sich orientiert haben? Die Ähnlichkeit zu "30 Rock" liegt ja nahe und auch "Episodes" ist sicherlich vergleichbar. Wie sehen Sie die Parallelen?

Dufner: "Episodes“ wurde ja erst ausgestrahlt, nachdem wir die Idee zu unserem Projekt hatten. Wir waren aber sehr gespannt darauf. Es ist aber im Hollywood-Kino-Bereich angesiedelt und damit wesentlich glamouröser als wir es sind. Wir sind ja absichtlich nicht in die große Glamour-Welt reingegangen. Unser Format ist deutsch und fühlt sich auch deutsch an.

Bonse: Wir haben viele Serien geschaut und fanden dieses Selbstreferentielle immer sehr lustig. Dazu gehören aber noch andere Serien, wie etwa "The Office". Das haben wir mit unserem Lerchenberg-Entwicklungs-Team gesehen – und genau diese Leidenschaft für Serien hat uns dann auch beflügelt, weil wir uns wünschten, dass es Serien dieser Art auch bei uns geben sollte. Erst recht, weil sich das ZDF mit seiner Geschichte sehr dafür eignet.

Aber haben Sie denn nicht auch ein wenig Angst davor, das ZDF-Publikum zu verschrecken? Das ist ja doch eine ganz andere Farbe als man sie für gewöhnlich kennt.

Bonse: Es war unser Wunsch, das ZDF mal von einer anderen Seite zu zeigen, es ging uns darum mit Klischees zu spielen. Wir sind davon überzeugt, dass es vom Publikum positiv aufgenommen wird, wenn sich das ZDF selbstironisch gibt. Darüber können die ZDF-Zuschauer auch deshalb schmunzeln, weil sie sich bestimmt an der einen oder anderen Stelle selbst wiederfinden werden - und sich an viele Geschichten erinnern können, die wir mit einbringen.

Gibt es denn heilige Kühe auf dem Lerchenberg? Wo dürfen Sie nicht drehen?

Bonse: Organisatorisch muss man bestimmte Abläufe respektieren. Wenn irgendwo gearbeitet wird, können wir nicht einfach losdrehen. Aber das war immer nur eine Frage der Abstimmung. In der Serie werden Sie auch sehen, dass wir ganz verschiedene Bereiche bespielen. Da war das Haus also tatsächlich ein toller Kooperationspartner.

Dufner: Es war echt toll, wie viel Unterstützung wir bisher bekommen haben.

Jetzt stehen die weiteren Dreharbeiten an, aber jeder weiß Bescheid. Besteht die Sorge, dass Sie nicht mehr so ruhig arbeiten können wie es bisher der Fall war?

Bonse: Es kann immer nur der auf den Lerchenberg, der einen ZDF-Ausweis hat. (lacht) Die Dreharbeiten können also nicht behindert werden und wir werden auch in Ruhe schneiden und postproduzieren können.

Soll es denn eigentlich nur bei den Folgen zum ZDF-Geburtstag bleiben? Sie können sich doch bestimmt noch mehr vorstellen.

Dufner: Wenn wir dürfen, machen wir gerne weiter. (lacht)

Bonse: Das ZDF bietet noch viele Geschichten. Da ist Sascha Hehn allerdings schon "Traumschiff"-Kapitän. 

Das macht es für die Zukunft schwierig?

Dufner: Sascha hat einen volleren Drehplan und es wird eine andere Erzählung sein. Das wird noch spannend werden.

Frau Bonse, Frau Dufner, vielen Dank für das Gespräch.