Herr Mazzara, Ende Januar gab es die erste Schlagzeile über joiz in Deutschland. Was hat sich seitdem getan?

Alexander Mazzara: Da hat sich sehr viel getan. Natürlich war eine der Prioritäten die Suche nach Mitarbeitern für unser Büro in Berlin. Knapp 50 Kollegen aus den Bereichen Redaktion, Produktion, Verkauf, Marketing und Sendeabwicklung werden dort sitzen. Außerdem haben wir unser Moderatorencasting in acht deutschen Städten abgeschlossen. Der Kandidat des Zuschauervotings steht schon fest, bei den anderen sind wir gerade in der Entscheidungsphase. Weiterhin haben wir einen geeigneten Standort für unser Büro und Studio in Berlin gesucht und gefunden. Natürlich haben wir uns auch mit dem Programm beschäftigt. Da überlegen wir, wie wir Formate aus der Schweiz in Deutschland adaptieren und welche Sendungen wir neu für joiz in Deutschland entwickeln werden.



Sie waren auch auf der Suche nach einem Geschäftsführer für den deutschen joiz-Sender. Welche Kriterien waren da ausschlaggebend?

Alexander Mazzara: Eine breitgefächerte Erfahrung war uns besonders wichtig. Carsten Kollmus kennt den deutschen Medien- und Werbemarkt und hat große Erfahrung im Umgang mit allen Plattformen, egal ob TV, Web, Social Media oder Mobile. Damit besitzt er das notwendige Know-how, um joiz erfolgreich im deutschen Fernsehmarkt zu positionieren. Wir sind sehr froh, dass wir mit Carsten einen erfahrenen Kollegen und ausgewiesenen Medienexperten gefunden haben.

Wie sieht denn der weitere Fahrplan für joiz in Deutschland aus? Verbunden mit der allerwichtigsten Frage: Gibt es eigentlich einen Starttermin?

Carsten Kollmus: Wir werden bei unserer Roadmap jetzt die Punkte Personalsuche, Technikaufbau und Programmentwicklung weiterverfolgen, die wir in den vergangenen zwei Monaten bereits in die Wege geleitet haben. Die Frage nach dem Sendelstart ist berechtigt. Wir planen derzeit in den Sommerferien mit joiz in Deutschland auf Sendung zu gehen.

joiz will neben dem Livestream im Netz auch auf klassischen Wegen empfangbar sein. Haben Sie dafür denn schon die Sendelizenz?

Alexander Mazzara: Die Sendelizenz bei der zuständigen Landesmedienanstalt ist beantragt. Wir gehen davon aus, dass wir diese im Mai erhalten werden.

Und nach der Sendelizenz bräuchte joiz Distributionspartner. Wie weit sind Sie da in Gesprächen?

Alexander Mazzara: Wir sind aktuell mit allen relevanten Plattformen im Gespräch und die Resonanz ist sehr positiv. joiz soll über Kabel und Satellit sowie über diverse Apps frei zu empfangen sein und bietet neben einem 24-Stunden-Livestream auf der Website auch eine eigene VoD-Plattform. Wir streben in jedem Fall eine Vollverbreitung an und werden dem Zuschauer alle Möglichkeiten bieten, uns zu erreichen.

Wie viel vom Schweizer Programm kann man eigentlich ins deutsche joiz übernehmen? Ideen oder Formate. Und was ist die größere Herausforderung: Das Programm oder die Distribution?

Carsten Kollmus: Die Frage, was davon die größere Herausforderung ist, kann man schwer beantworten. Das geht beides Hand in Hand. Das eine ohne das Andere wird nicht funktionieren. Mir liegt natürlich viel daran möglichst schnell eine maximale technische Verbreitung zu erreichen, damit das Programm, das wir uns vorstellen, sich auch wirtschaftlich lohnt. Aber gleichzeitig arbeiten wir fieberhaft am Programmschema und eigenen Sendungen für das deutsche joiz.

Alexander Mazzara: Wir können die Erfahrungen aus der Schweiz für ein völlig neues joiz in Deutschland nutzen. Live-Sendungen und interaktive Programme können Sie ja nicht einfach wiederholen. Da bekommt joiz in Deutschland eine eigene Handschrift, dafür sorgen eine komplett neue Crew und deutsche Moderatoren.